Konstantin Biebl

Konstantin Biebl (* 26. Februar 1898 in Slavětín nad Ohří; † 12. November 1951 in Prag) war ein tschechischer Dichter.
Leben
Konstantin Biebl besuchte die Realschule, die er nie beendete, in Louny und ging nach Prag. Dort musste er kurz darauf als Soldat in den Ersten Weltkrieg. Januar 1918 wurde er auf dem Balkan verletzt, gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Ihm gelang jedoch die Flucht.
Nach 1918 studierte er an der medizinischen Fakultät, beendete das Studium aber ebenfalls nicht. In den 1920er Jahren wurde er Mitglied der sozialorientierten avantgardistischen Gruppe Devětsil, nach 1934 wurde er Mitglied der Gruppe der Surrealisten. Nach der kommunistischen Machtergreifung 1948 wurde er zunehmend kritisiert, es wurde ihm Formalismus vorgeworfen und die Unfähigkeit, im Stil des sogenannten sozialistischen Realismus zu schreiben.
Im Alter von über 53 Jahren verübte Konstantin Biebl am 12. November 1951 in Prag Suizid.
Wirken
Seine ersten Gedichte erschienen in der studentischen Zeitschrift Cíl (Ziel) in Louny. Seine nächsten Werke zeigen die Spuren, die der Krieg hinterlassen hat, sie sind depressiv. Es folgen Werke, die durch die Freundschaft zu Jiří Wolker und von seinen Reisen geprägt wurden. Seine Gedichte sind gegen Krieg gerichtet, pazifistisch, aber auch ängstlich, voller Zukunftssorgen. Sein literarisches Wirken begann mit proletarischer Poesie, beeinflusst durch Wolker und seinen Onkel Arnošt Ráž, über Poetismus und Surrealismus bis zur sozialen Poesie der Nachkriegszeit.
Übersetzungen ins Deutsche
- Poesiealbum 117. Verlag Neues Leben, Berlin 1977.
- Böhmisches Paradies. Ludewig, Berlin 1998, ISBN 3-9805851-2-3
- Plancius. Ludewig, Berlin 2000, ISBN 3-9805851-7-4
- Slavětín. Privatdruck Peter Ludewig, München 2001.
- Die erste Palme. Privatdruck Peter Ludewig, München 2002.
- Wo wir jetzt leben möchten. Privatdruck Peter Ludewig, München 2002.
- In memoriam Jiří Wolker. Privatdruck Peter Ludewig, München 2003.
- Bei einem Totenmahl. Ludewig, München 2003, ISBN 3-9808640-3-0
- Wolker. Ludewig, München 2006, ISBN 3-9810572-1-X
Weblinks
- Literatur von und über Konstantin Biebl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Konstantin Biebl, Info über K. Biebl auf der Homepage seines Geburtsortes Slavětíně nad Ohří
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Biebl, Konstantin |
| KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Dichter |
| GEBURTSDATUM | 26. Februar 1898 |
| GEBURTSORT | Slavětín |
| STERBEDATUM | 12. November 1951 |
| STERBEORT | Prag |