Nürburgring

Rennstrecke in der Eifel, Rheinland-Pfalz, Deutschland
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Der Nürburgring ist eine legendäre Rennstrecke in der Eifel, die am 18. Juni 1927 eingeweiht wurde. Im Jahre 1984 wurde an gleicher Stelle die zum damaligen Zeitpunkt modernsten und sichersten Grand Prix-Strecke der Welt eröffnet.

Benannt wurde "der Ring" nach der Burgruine Nürburg bzw. der gleichnamigen Ortschaft, die ebenso wie Quiddelbach, Herschbroich und Breidscheid im Innern der 20.8 Kilometer langen Nordschleife liegen.

Die "Erste Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke" in der Gegend zwischen Adenau und Mayen mit ihren vielen Kurven, Gefällen und Sprunghügeln galt jahrzehntelang in ihrer 22.8km langen Nordschleifen-Variante als einer der schwierigsten Grand Prix Kurse der Welt und wurde als "Grüne Hölle" bezeichnet. Der Höhenunterschied beträgt fast 300 Meter.

Zudem gab es eine weniger bekannte 7.7km lange Südschleife und die selten genutzte Möglichkeit, beide zu einem ca. 28km langen Kurs zu verbinden. Öfter wurden Sprintrennen auf einem 2.2km kurzen Kurs an Start/Ziel veranstaltet.

Die enge, von Hecken umsäumte Strecke geriet seit Ende der 1960er Jahre angesichts der immer schnelleren Fahrzeuge in die Kritik. Im Jahre 1970 erwirkten die Formel 1 Fahrer kurzfristig einen Boykott, worauf der Große Preis von Deutschland vorübergehend nach an den Hockenheimring verlegt wurde. Nach Umbauarbeiten 1970/71 kehrte die Königsklasse für zweimal drei Jahre zurück, wobei jeweils weitere Umbaumaßnahmen verlangt wurden. Aufgrund der Hanglage können an vielen Stellen jedoch keine der geforderten breiten Auslaufzonen erstellt werden, da diese enorme Erdbewegungen erfordern würde. Zudem hatten die Ambulanzen im Falle eines Falles kilometerlange Wege zurückzulegen.

So stand schon vorher fest, daß die Formel 1 aufgrund dieser Sicherheitsmängel ihren letzten Lauf am 1. August 1976 dort austragen wird. Dieses Rennen wurde zusätzlich vom schweren Feuerunfall Niki Laudas überschattet, der aber nicht ursächlich war für die entgültige Verlegung nach Hockenheim.

Die Motorrad-WM trug zuletzt 1980 ihren Grand Prix dort aus. Andere Rennserien (Formel 2, DRM, 1000km-Rennen, Sportwagen) fuhren trotz Bedenken noch bis 1983 auf der Nordschleife, sogar während der Umbauarbeiten, mit einer provisorischen Boxenanlage.

Im Jahre 1984 wurde dann auf dem Gelände der bisherigen Start-Ziel-Schleife die moderne ca. 4.5km lange Grand-Prix-Strecke eingeweiht, die im Jahre 2002 auf ca 5148m erweitert wurde. Hier wird seit 1995 jährlich der Formel-1-Grand Prix von Europa ausgetragen, mit 60 Runden und einer Gesamtdistanz von 308,863 km. Aber auch diverse Motorrad-, Truck- und DTM-Rennen sind auf dem Nürburgring zu Hause.

In Verbindung mit der noch 20.8km langen reinen Nordschleife können 24 bzw. 26km lange Varianten kombiniert werden, auf denen Tourenwagen mehrstündige Langstreckenrennen austragen, und zudem das 24-Stunden-Rennen, das in 2003 ca. 200 000 Zuschauer anlockte (deutlich mehr als die Formel 1, die wesentlich höheree Eintrittspreise verlangt). Hier fahren 210 Autos, von 100PS-Kleinwagen über DTM-Werksautos bis zum 700PS-Turbo-Porsche gleichzeitig um die Wette, wobei sich über 700 Fahrer (Amateure und Profis) an den Lenkrädern ablösen.

Abends und an Sonntagen kann jedermann gegen eine Gebühr von ca. 14 Euro mit seinem Straßenfahrzeug eine Runde auf der Nordschleife drehen. Genutzt wird die gesamte Strecke auch für Fahrerlehrgänge bei denen Rennfahreraspiranten und Interessierte die Ideallinie auf dem Ring erlernen.

Bekannt ist außerdem das Musikfestival Rock am Ring, das jährlich am Pfingstwochenende auf dem Nürburgring stattfindet. Zu diesem mehrtägigen Ereignis treffen sich tausende Besucher und zelten sogar auf der Rennstrecke selber.

Auf dem Nürburgring fand außerdem schon dreimal (1927, 1966 und 1978) die Straßenrad-Weltmeisterschaft statt.