Oz – Hölle hinter Gittern
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Oz ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die zwischen 1997 und 2003 in sechs Staffeln auf dem Fernsehsender HBO ausgestrahlt wurde. Die Serie wurde von Tom Fontana geschrieben und thematisiert das Leben in einem Hochsicherheitsgefängnis.
Sie gilt als die erste der „Quality TV“-Serien von HBO. Obwohl sie auch international erfolgreich war, kam es nie zu einer deutschsprachigen Fassung.
Entwicklung und Produktion
Fontana war als Drehbuchautor unter anderem bereits involviert in die Serien St. Elsewhere und Homicide. In vielerlei Hinsicht lehnt sich „Oz“ an Homicide an, nimmt aber auch Einflüsse aus Serien wie NYPD Blue oder ER auf.[1] „Oz“ ist als ensemble cast-Serie auf die weitgehend gleichmäßige Entwicklung aller Charaktere gerichtet und kennt keine Hauptdarsteller. [2]
Die Serie brach in verschiedener Hinsicht mit konventionellen Sendeschemata. Eine Staffel bestand aus nur acht Folgen. Die Erstausstrahlung begann auch nicht parallel mit den Serienstarts der Network-Sender im September, sondern bereits zwei Monate zuvor im Juli, die Staffel endete also noch bevor die Serien der großen Networks begannen. Ebenso war der Sendeplatz um 11:00 Uhr abends, nach den großen Sendungen der Networks.[1] Bei der vierten Staffel wich man von diesem Schema ab, sie bestand aus 2x8 Folgen, deren erste Hälfte von Juli bis August 2000 lief und die zweite von Januar bis Februar 2001. Grund waren Verschiebungen bei der Produktion einer Staffel der „Sopranos“. [2]
Die Serie wurde nie deutsch synchronisiert, weder für eine Ausstrahlung noch den Vertrieb auf DVD.
Inhalt
Der Titel der Serie bezieht sich auf das in einem ungenannten Staat der USA gelegenene Hochsicherheitsgefängnis Oswald Maximum Security Penitentiary bzw. nach einer Umbenennung Oswald Maximum Security Correctional Facility: Level Four. [2]
In diesem Gefängnis leitet Tim McManus unter dem Gefängnisdirektor Leo Glynn eine experimentelle Abteilung namens Emerald City, die stärker als der normale Vollzug einem Rehabilitationsgedanken dienen soll. Dieses Ziel wird durch eine Mischung aus starker Überwachung und individueller Verantwortlichkeit verfolgt. Die Insassenschaft setzt sich aus Gruppen von Italienern, Iren, der neonazistischen Aryan Brotherhood, afro-amerikanischen Gangmitgliedern, Muslims, Latinos und Schwulen sowie einer heterogenen Gruppe der „Anderen“ zusammen. [2]
Zu Beginn jeder Folge und in unterschiedlich regelmäßigen Einblendungen zu sehen ist ein Erzähler. Als solcher dient Augustus Hill, Insasse der Anstalt, Afroamerikaner und Rollstuhlfahrer. Seine Worte dienen im Sinne eines Theaterchores nicht der Beförderung der Handlung, sondern sind moralische und philosophische Kommentare, die als Brückenschlag zu grundlegenden gesellschaftlichen Fragestellungen fungieren. Die Chorszenen sind visuell meist aus dem ansonsten realistischen Erscheinungsbild der Serie herausgehoben. [2]
Rezeption
„Oz“ war ein Muster für die „Quality TV“-Serien der kommenden Jahre bei HBO, eine „Einführung für das Publikum in das, was bald die deutliche Philosophie von HBO hinsichtlich eigener, dramatischer Serien“ werden sollte. Kommerziell hingegen war es nie so erfolgreich wie zeitgenössische Nachfolger wie „Sex and the City“ oder „The Sopranos“. [2]
Fontana nutzte als erster bei HBO in einer Serie die künstlerischen Freiräume, die das Kabelfernsehen durch die Abwesenheit von Vorschriften hinsichtlich der Darstellung von Sex und Gewalt sowie expliziter Sprache bot. Beim Stammpublikum und weiten Teilen der Kritik waren es besonders die Intensität, die starken schauspielerischen Leistungen und die ernsthafte Art, in der die Serie auch schwierige inhaltliche Fragen behandelte, die zum Erfolg beitrugen. [2]
Nachweise
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- ↑ a b Avi Santo: Para-Television and Discourses of Distinction: The Culture of Production at HBO in: It’s Not TV: Watching HBO in the Post-Television Era, Routledge, 2008, S. 19-45
- ↑ a b c d e f g Michele Malach: Oz, in: Gary R. Edgerton, Jeffrey P. Jones (Hrsgg.):The Essential HBO Reader, ISBN 9780813124520, 2008, S. 52-60
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