Die weiße Massai

Erster Teil einer autobiographischen Tetralogie nach einer Lebensgeschichte
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Die weiße Massai ist ein Buch, in dem Corinne Hofmann ihre Lebensgeschichte erzählt. Sie verliebte sich im Kenia-Urlaub in einen Massai-Krieger und gibt ihr erfolgreiches und zivilisiertes Leben in der Schweiz auf, um in Kenia mit ihrem Massai zu leben. Das im August 1998 erschienene Buch wurde bisher (Stand November 2005) über zwei Millionen mal verkauft und in 17 Sprachen übersetzt.

Das Buch wurde auch verfilmt und kam im Jahre 2005 in die deutschen Kinos.

Inhalt

Corinne Hofman, 1960 als Tochter einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters in der Schweiz geboren, fährt 1987 mit ihrem Freund Marco nach Mombasa in Urlaub. Auf einer Fähre verliebt sie sich in den Massai Lketinga vom Stamm der Samburu - ein Augenblick, der ihr Leben verändert. Sie bleibt, um ihn zu heiraten und bei seiner Familie im Dorf Barsaloi im Samburu-Land (Nordkenia) zu leben.

Eindrucksvoll beschreibt die Autorin ihre Erlebnisse in einfacher Sprache. Die Dorfbewohner, der italienische Missionar Pater Giuliano, ihre Freunde sowie ihre eigene Familie trauen der Autorin anfangs nicht zu, das Leben in der fremden Kultur länger als wenige Wochen durchzuhalten. Doch mit Tatkraft und Mut lässt sich Corinne auf die für sie völlig fremde Welt ein. Durch ihren unermüdlichen Einsatz für ihre neue Familie, die Einrichtung und Betreibung des ersten Lebensmittelgeschäfts im Dorf, die Adaption an für Europäer kaum vorstellbare Wohnverhältnisse, fehlende Infrastruktur und Logistik gewinnt sie den Respekt aller. Sie lebt beengt in einer Lehmhütte (Manyatta), das nächstgrößere Städtchen (Maralal) ist mehrere Stunden entfernt entweder über eine gefährliche Piste durch den Regenwald oder einen langen Umweg durch ein Flussbett zu erreichen. Ein ständiger Überlebenskampf liegt darin, sein Fahrzeug repariert zu bekommen, Benzin oder einfache Lebensmittel wie Zucker oder Mais zu beschaffen. Auch die Bürokratie ist ein Hindernis: Mehrmals muss Corinne eine mehrtägige beschwerliche Reise in die mehr als 500 km südlich liegende Hauptstadt Nairobi unternehmen, um Ausweise und Genehmigungen zu beantragen und an ihr Bankkonto zu kommen. Andererseits hält der Zauber des erdverbundenen einfachen Lebens in Reduktion auf die elementaren Dinge, die die Natur und ihre Tiere hergeben, die Autorin immer wieder gefangen. Obwohl sie die Maa-Sprache der Massai nur unzureichend lernt, gelingt ihr eine intuitive menschliche Verständigung mit den Bewohnern.

Eine immense Energie wächst Corinne durch ihre große Liebe zu; auch als sie mehrfach an Malaria erkrankt, völlig unterernährt ihre Tochter Napirai unter lebensfeindlichen Bedingungen zur Welt bringt und erzieht, gibt sie nicht auf. Nur unterschwellig nimmt sie wahr, dass ihre europäischen Vorstellungen von Partnerschaft, Sexualität und Erziehung völlig unvereinbar mit denjenigen der traditionellen Samburu-Kultur sind. Vielehe, weibliche Genitalbeschneidung, Bildungsnotstand und die unzureichenden hygienischen Verhältnisse im Busch beunruhigen sie, erschüttern jedoch lange Zeit nicht ihren Glauben an eine Lösung.

Erst als Lketinga die Autorin mit massiven Eifersuchtsszenen bedroht und beschimpft und am Ende die Vaterschaft für seine Tochter in Frage stellt, verändert sich etwas in ihren Gefühlen. Ihre Ansätze zu einem selbstbestimmten Leben, insbesondere ihr freundlich-kommunikativer Umgang mit Kunden und Lieferanten im Geschäft, sind im Stamm missverstanden worden. Obwohl sie ihre neue Heimat lieben gelernt hat, erkennt sie, als Europäerin dauerhaft keine Zukunft beim Stamm der Samburu zu haben und eine solche insbesondere ihrer Tochter nicht zumuten zu können. Ein halbes Jahr versucht sie noch, in Mombasa mit einem Massai-Shop für Touristen glücklich zu werden; beide werden jedoch nicht heimisch, und so geht sie im Oktober 1990 zurück in die Schweiz.

Zurück in der Schweiz

Zurück in der Schweiz, muss Corinne versuchen, für sich und ihre Tochter eine neue Existenz aufzubauen. Nach einigen Wochen bei ihrer Mutter findet sie eine neue Wohnung und Arbeit im Vertrieb im Außendienst. Dabei lässt sie ihre Vergangenheit in Kenia nicht los. Nach wie vor fühlt sie sich verantwortlich für die Familie, die sie zurückgelassen hat; sie interessiert sich für ihr Wohlergehen und unterstützt sie finanziell. Das Bindeglied ist Lketingas Bruder James, der als Einziger des Lesens und Schreibens kundig ist.

1995 kommt Corinne die Idee, ihre Erlebnisse aufzuschreiben. Zu jenem Zeitpunkt hatte sie eine Veröffentlichung noch nicht geplant. Drei Jahre später erreicht sie überraschend die Nachricht, ein Münchner Verlag habe ihr Manuskript angenommen. Der Erfolg des Buches überrollt sie. Interviews, Autorenlesungen und Fernsehauftritte machen die Autorin schnell bekannt. Eine Fülle von Leserzuschriften erreicht sie mit der Frage, wie es ihr nach der Rückkehr in die Schweiz weiter ergangen sei. Anfangs versucht sie noch, alle diese Briefe und E-Mails persönlich zu beantworten. Im Jahr 2003 kommt ihr jedoch die Idee, ein zweites Buch über ihr Leben in der Schweiz und die Entstehung des Buches zu schreiben, das sie mit "Zurück aus Afrika" tituliert.

Die meisten Rezensionen haben äußerst positiv auf dieses Buch reagiert. Bei einigen Autorenlesungen sah sich die Autorin jedoch auch Anfeindungen und Protesten von Afrikanern ausgesetzt, die ihr vorwarfen, das Leben der Samburu zu verfälschen und zu verunglimpfen. Es gelang ihr, sich gegen diese Vorwürfe erfolgreich zur Wehr zu setzen. Über Lketingas Bruder James konnte sie auch die Betroffenen überzeugen, in ihrem Buch realistisch und respektvoll mit ihrer afrikanischen Familie und der Samburu-Kultur insgesamt zu verfahren.

"Wiedersehen in Barsaloi"

Die Idee, ihre afrikanische Familie noch einmal wiederzusehen, hat die Autorin nicht los gelassen. 2004 wagt sie in Begleitung ihres Verlegers und eines Fotografen eine Rückkehr. Von ihrer Familie wird sie mit großer Herzlichkeit wieder aufgenommen, und auch ihr Ex-Mann Lketinga bereitet ihr keine Probleme. Er hat inzwischen zwei weitere Frauen geheiratet und ist Vater eine weiteren Tochter. In 14 Jahren hat sich im Samburu-Land kaum etwas verändert. Die Manyattas auf den Bergen sind allerdings nach einer kriegerischen Auseinandersetzung mit einem verfeindeten Stamm an anderer Stelle wieder aufgebaut; das Dorf Barsaloi verfügt inzwischen über eine Schule und mehrere Shops; in den Räumlichkeiten von Corinnes früherem Shop befindet sich eine mit "Hotel" titulierte Absteige. Die abenteuerliche Piste durch den Regenwald ist nicht mehr befahrbar und durch eine handlichere ersetzt.

Corinne wird zu den Dreharbeiten des Filmteams eingeladen und besucht auch ihren früheren Beschützer, den italienischen Pater Giuliano, der inzwischen eine wesentlich einfachere Missionsstation in einem anderen Dorf führt.

Sie besucht auch ihr Urlauubsquartier Mombasa, wo sie allerdings ihren Massai-Shop nicht mehr wiederfindet und auch sonst alles verändert vorfindet. Eine erneute Begegnung mit einem Massai auf der Autofähre kann ihr keine vergleichbaren Gefühle wie 1987 entlocken. Es ist ihr klar, dass sie kein Leben im Busch mehr führen könnte oder wollte. Dennoch betont die Autorin, ihre afrikanische Familie für immer zu achten und zu lieben, keinen Schritt zu bereuen und, ex post betrachtet, alles noch einmal genau so zu machen.

Ihre Tochter Napirai hat sie zu diesem Besuch noch nicht mitgenommen, da nach kenianischem Recht ihr Vater Lketinga Erziehungsrecht über sie hätte; sie hofft jedoch, dass sie später von sich aus Interesse an ihren afrikanischen Wurzeln zeigen möge.

Das dritte Buch der Autorin erschien 2005 unter dem o.a. Titel.