Meclaria/Maglern war eine römische Siedlung am südlichen Fuße des Schlossbergs von Strassfried in der Marktgemeinde Arnoldstein im Bezirk Villach-Land, Kärnten.

Laut Heimo Dolenz und Martin Luik (Provinzialrömische Archäologen und Feldarchäologen) ließen Zufallsfunde und vereinzelte Notgrabungen den antiken Verkehrsknotenpunkt MagIern unweit des Ortszentrums am südlichen Fuße des Schlossberges von Straßfried lokalisieren.[1] Hier gabelte sich die von Aquileia über das Kanaltal nach Norden verlaufende Straße, um einerseits über das Gailtal weiter nach Westen, Richtung municipium Iulium Carnicum (Zuglio) zu führen, andererseits die norische Hauptstadt, das municpium Gaudium Virunum (Zollfeld) passierend, eine Verbindung mit den römischen Städten im Donauraum herzustellen. Bereits aus Grabungen im 19. Jh., die durch den Gründer des Villacher Museums, Andreas Picco, durchgeführt wurden, werden neben Gebäuderesten auch Tumulifragmente und von einer Wasserleitung stammende Bleirohrfragmente festgehalten.[2] Nachdem beim Pflügen wiederholt Kleinfunde zutage getreten waren, kam es 1969 infolge von Planierungsarbeiten, bei denen antikes Mauerwerk angefahren und zum Teil zerstört wurde, zu einer ersten Notgrabung am südlichen Fuße des Schlossberges.[3] Die dabei ans Licht gekommenen Marmorbauteile überlagerten beigabenlose, vom Ausgräber als vermutlich spätantik angesehene Bestattungen.[4] In einem den bereits aufgerissenen Hang hinunter geführten Suchschnitt konnten Bruchsteinmauerwerk und eine HerdsteIle freigelegt werden. In der Brand-Ascheschicht der Herdstelle in situ gefundene Kammstrichkeramik datiert in das 1. Jh. n. Chr.
Literatur
- Carinthia I: Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten, S. 157-178; Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, 2003, 193. Jahrgang. ISSN 0008-6606
Einzelnachweise
- ↑ Eine Zusammenstellung der vorhandenen Grabungsbefunde und Kleinfunde vom südlichen Fuße des Schlossberges findet sich mit Literaturverweis in Heinzl 1999, 50 ff.; ferner Glaser 200 I, 391 ff. Die nachstehende Befundbeschreibung orientiert sich im wesentlichen am ersten Vorbericht (Dolenz 2002). Die nunmehr erfolgte katalogmäßige Bearbeitung der Streu-und Notgrabungskleinfunde durch Herrn Univ. Doz. Dr. M. Luik erlaubt einen umfassenderen wie auch detaillierteren Blick auf diese Fundstelle, weshalb eine erneute Beschreibung des zugehörigen Baubefundes gerechtfertigt erschien.
- ↑ VgJ. Kubitschek 1905, 132.
- ↑ Dolenz 1972/73, 29 ff; ders. FÖ 9, 194.
- ↑ Dolenz 1972/73, 32; Glaser 2001, 393