Matthias Erzberger

deutscher Politiker (Zentrum), MdR, Reichsminister
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Matthias Erzberger (* 20. September 1875 in Buttenhausen (bei Münsingen), ermordet am 26. August 1921 bei Bad Griesbach (Schwarzwald))

Erzberger war ein bedeutender Politiker vom linken Flügel der Zentrumspartei. Er war Mitglied der Waffenstillstandskommission und unterzeichnete den Waffenstillstand mit den Alliierten um den 1. Weltkrieg zu beenden.

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Trauerzug am 31.8.1921 in Biberach an der Riß


Erzberger hat als Reichsfinanzminister durch eine umfassende Reform des deutschen Steuerrechts die Grundlagen für unser heutiges Steuersystem gelegt (knapp dargestellt in einer Rede von Wolfgang Schäuble, s. Weblinks). Mit seiner Unterschrift unter den Waffenstillstand wurde er Zielscheibe der Agitation der politischen Rechten, die meinte, die Vertreter der neuen Demokratie seien dem Herr in den Rücken gefallen ("Dolchstoßlegende "). Erzberger gehörte zu jenen bürgerlichen Politikern, die sich - vormals kaisertreu - um den Aufbau der neuen Republik bemühten. Er wurde am 26. August 1921 Opfer eines politischen Mordes verübt durch die Organisation Consul.

Erzbergers Grabstätte in Biberach/Riß


Am 31. August 1921 findet ein großer Trauerzug in Biberach an der Riß statt, wo Erzberger bis 1918 Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei war, hier liegt auch sein Grab.

Literatur

  • Klaus Epstein: Matthias Erzberger und das Dilemma der deutschen Demokratie, Frankfurt/M. u.a. (Ullstein) 1976