Eutiner Festspiele
Die Eutiner Festspiele sind eines der traditionsreichen deutschen Opernfestivals und finden seit 1951 jeweils im Juli und August auf der am Großen Eutiner See gelegenen Freilichtbühne im alten herzoglichen Schlossgarten der ostholsteinischen Kreisstadt Eutin (Schleswig-Holstein) statt.
Zum 125. Todestag des Komponisten Carl Maria von Weber (1786 in der Residenzstadt geboren) sollte dieser mit zwei Aufführungen seiner bekanntesten Oper „Der Freischütz“ geehrt werden. Durch den regen Publikumszuspruch wurde aus zwei geplanten Aufführungen neun Aufführungen, dies war die Geburtsstunde der Eutiner Sommerspiele die zur 50. Spielzeit im Jahr 2000 in Eutiner Festspiele umbenannt wurden.
Die Tribüne auf dem „grünen Hügel“ umfasst 1886 Plätze. Jährlich besuchen mehr als 40.000 Zuschauer die Aufführungen der Eutiner Festspiele. Opern, Operetten und Gala-Abende sind hier akustisch ohne Verstärkung möglich.
43 verschiedene Werke vom Barock bis zur Musik des 20. Jahrhunderts wurden seitdem aufgeführt, allein der „Freischütz“ in 40 Spielzeiten. Bis 2010 begleiteten die Hamburger Symphoniker als „Hausorchester“ bekannte Künstler wie etwa Ruth-Margret Pütz, Hanna Schwarz, Iris Vermillion, Theo Adam, Nicolai Gedda, Franz Grundheber, René Kollo, Kurt Moll, Gerd Nienstedt (künstlerische Leitung 1982–1988), Hermann Prey, Hans Sotin und Bernd Weikl. 2012 wurde ein festspieleigenes Orchester aus professionellen Musikern norddeutscher Theater und sowohl deutschen als auch amerikanischen Musikstudenten zusammengestellt. Letztere sowie Choristen, Tenor Hugo Vera und Dirigent David Neely konnten durch eine seit 2011 bestehende Kooperation mit der School of Music der University of Kansas für das Ensemble gewonnen werden.[1]
Seit 2006 hatten die Eutiner Festspiele zunehmend mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, vor allem wegen sinkender Besucherzahlen. Infolgedessen kam es zu zahlreichen Wechseln innerhalb der Festspielleitung. Als Konsequenz dieser Entwicklung mussten die Eutiner Festspiele am 11. Oktober 2010 vor dem Amtsgericht Eutin Insolvenz anmelden.
Die Rettung der Eutiner Festspiele GmbH war nicht mehr möglich. Am 1. Januar 2011 wurde über das Vermögen der Eutiner Festspiele GmbH wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit das Insolvenzverfahren eröffnet.
Im Februar wurde eine neue Ausrichterin der Festspiele in Eutin gegründet. Ab der Saison 2011 werden von der „Neue Eutiner Festspiele gemeinnützige GmbH“ Festspielaufführungen in Eutin durchgeführt. Alleinige Gesellschafterin der GmbH ist die Wirtschaftsvereinigung Eutin e. V. (WVE). Geschäftsführer der Gesellschaft ist Marcus Gutzeit. Als künstlerischer Berater der Geschäftsführung konnte der frühere Intendant Jörg Fallheier gewonnen werden, dieser stellte aber nach Beendigung der Spielzeit 2011 seine Tätigkeit wieder ein. Für die Spielzeit 2012 wurden mit Dominique Caron als Intendantin (früher u. a. Oper Dortmund) und Urs-Michael Theus als Generalmusikdirektor, zwei bekannte Musikschaffende verpflichtet.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Opernnetz - Zeitschrift für Musiktheater und Oper, abgerufen am 22. Juli 2012