Zum Inhalt springen

Brutschmarotzer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. November 2005 um 12:08 Uhr durch To old (Diskussion | Beiträge) (Vögel). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Brutschmarotzer werden Arten bezeichnet, die ihre Eier in fremde Nester legen, um damit ihren Aufwand für Brutfürsorge oder Brutpflege zu verringern.

Vögel

Meist wird der Begriff Brutschmarotzer für Vogelarten verwendet, die ihre Eier in fremde Nester legen. Sie ersparen sich dadurch den Aufwand der Futtersuche für ihren Nachwuchs, was ihnen ermöglicht, mehr Nahrung für sich selbst zu finden und dadurch mehr Eier zu legen. Der Nachteil dieser Fortpflanzungsstrategie ist, dass manche Wirtsvögel das fremde Ei erkennen und es entweder entfernen oder ein komplett neues Gelege beginnen. Man unterscheidet zwischen obligatorischen Brutschmarotzern, die nie selbst brüten und daher ihre Eier in die Nester fremder Vogelarten legen, und fakultativen Brutschmarotzern, die einen Teil ihrer Eier selbst ausbrüten, aber wenn sich die Gelegenheit bietet, Eier auch in fremde Nester ihrer eigenen oder einer anderen Art legen.

Meistens wird nur ein Ei pro Nest abgelegt. Wachsen die Nachkommen in artfremden Nestern auf, sind sie normalerweise größer als die Jungen der Wirtseltern und können sogar deutlich größer als ihre Wirtseltern selbst werden. Durch diesen Größenvorteil erhalten sie mehr Futter als die Nachkommen der Wirtseltern und sind oft schon kurz nach dem Schlüpfen in der Lage, die anderen Jungvögel und weitere Eier aus dem Nest zu werfen, so dass sie alleine im Nest bleiben.

Der bekannteste Brutschmarotzer in Europa ist der Kuckuck, jedoch sind nicht alle Arten der Kuckucke Brutschmarotzer. Anders ist dies bei den Witwenvögeln, die ihre Nachkommen alle durch Prachtfinkenarten aufziehen lassen. Anders als beim Kuckuck werden Prachtfinkeneier und -junge von den schlüpfenden Witwenvögeln allerdings nicht aus dem Nest verdrängt. Sie wachsen vielmehr gemeinsam mit ihren Stiefgeschwistern auf. Sie zeigen dabei nicht nur die gleiche Körpergefieder, Rachenzeichnung, Papillen oder Schnabelrandwülste wie junge Prachtfinken, sondern gleichen diesen auch in ihren Bettelbewegungen und -lauten.

Andere Arten

Einige Bienenarten legen ihre Eier in die Nester andere Bienenarten, wo ihre Larven die Eier oder Larven ihrer Wirtsart und den Nahrungsvorrat fressen. Diese Bienen werden als Kuckucksbienen bezeichnet.

Siehe auch: Brutparasitismus