Die Arabische Oryx (Oryx leucoryx) ist eine Antilope aus der Gattung der Oryxantilopen, die einst in den Wüsten und Halbwüsten Westasiens verbreitet war. Oft wird sie auch Weiße Oryx genannt.
Arabische Oryx | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Oryx leucoryx | ||||||||||||
(Pallas, 1777) |
Merkmale
Als kleinste aller Oryx-Arten haben Arabische Oryx eine Schulterhöhe von etwa 80 bis 100 cm und wiegen bis 70 kg. Das Fell ist größtenteils sehr hell, beinahe weiß. Die Beine und die Unterseite sind gelb bis braun. Die Antilopen haben eine dunkelbraun-weiße Gesichtsmaske. Beide Geschlechter haben sehr lange, nicht oder nur leicht gekrümmte Hörner mit einer Länge von 50 bis 70 cm.
Lebensweise
Die Arabische Oryx ist perfekt an das Leben in der Wüste angepasst. Die reflektierende Farbe des Fells schützt sie vor der Hitze. Bei Wassermangel und hohen Termperaturen können die Arabischen Oryx ihre Körpertemperatur bis zu 46,5° C erhöhen (in der Nacht sinkt sie unter 36°). Dadurch wird auch der Wasserbedarf klein gehalten. Auch bei der Kot- und Harnabgabe verlieren die Tiere sehr wenig Flüssigkeit. Das Gehirn wird durch Blut versorgt, dessen Temperatur durch ein einzigartiges Netz von Kapillaren in der Halsschlagader gesenkt ist.
Sie ernähren sich von Knospen, Gras und Blättern und kommen gut für mehrere Tage ohne Flüssigkeit aus. Den Flüssigkeitsbedarf decken die Antilopen, die in Gebieten leben, wo es meist kein Oberflächenwasser gibt, zum Teil durch das Lecken von Tau oder von Feuchte, die von Nebel in den Fellen anderer Tiere hängen blieb. Nur trächtige Tiere benötigen täglich Wasser. Sie können Regen und frische Weidegründe ausmachen und bewegen sich darauf zu. Am Tag ruhen sich die Tiere aus.
Die Weibchen und Jungtiere leben in Herden aus durchschnittlich fünf Tieren. Die einzelnen Herden haben "Weidegebiete" von mehr als 3.000 km². Männchen sind Einzelgänger, die Reviere von Größen bis zu 450 km² verteidigen
Ausrottung und Wiederaussetzung
Ursprünglich war die Arabische Oryx von der Sinaihalbinsel über Palästina bis Mesopotamien sowie auf der arabischen Halbinsel verbreitet. Schon im 19. Jahrhundert war sie in fast all diesen Gegenden ausgerottet und auf Rückzugsgebiete im Süden der arabischen Halbinsel beschränkt. Wegen des Leders, des Fleisches und einfach aus Vergnügen wurden die letzten Antilopen mit Schusswaffen aus motorisierten Fahrzeugen erlegt, so dass nach 1972 alle wild lebenden Tiere ausgerottet waren.
Ein weltweites Erhaltungszucht-Programm, das auf einer kleinen Herde von Tieren aus Zoos und Privatbesitz beruhte, war aber sehr erfolgreich. Da sich zwischenzeitlich auch die Einstellungen in diesen Ländern zum Naturschutz geändert hatten, konnten wieder Arabische Oryx in Oman (1982), Jordanien (1983) und Saudi-Arabien (1990) ausgesetzt werden. Kleine Herden wurden außerdem in Israel und auf Bahrain freigelassen.
Die IUCN führt die Arabische Oryx noch immer als bedroht. In Oman werden die Tiere noch immer illegal bejagt und sind seit der Aussetzung beständig seltener geworden, so dass der Bestand von 500 auf 100 Tiere gefallen ist. Dagegen ist der Trend bei den Populationen Saudi-Arabiens und Israels leicht ansteigend.
Weblinks
- Arabian Oryx Conservation - Saudisches Wiederaussetzungs-Programm (englisch)
- The Arabian Oryx Project - Wiederaussetzung im Oman (englisch)