Turntablism

Manipulation von Schallplatten mit einem Plattenspieler, so dass die Töne der Schallplatte in einem völlig neuen Kontext zusammengesetzt werden
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. November 2005 um 01:50 Uhr durch Wst (Diskussion | Beiträge) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Unter Turntablism versteht man die Manipulation von Schallplatten mit einem Plattenspieler, so dass die Töne der Schallplatte in einem völlig neuen Kontext zusammengesetzt werden.

Ein Turntablist benutzt den Plattenspieler als Musikinstrument. Geprägt wurde dieser Begriff 1995 von DJ Babu von den Beat Junkies aus Los Angeles. Nennenswerte Größen aus diesem Bereich sind DJ QBert, DJ D-Styles und Mixmaster Mike, die diese Kunstform ständig vorangetrieben haben. Gerade DJ QBert und Mixmaster Mike haben die Entwicklung im Bereich des Scratching vorangetrieben und verschiedene Techniken entwickelt. Im wesentlichen haben sich zwei Spezialgebiete im Turntablism entwickelt:

  • Das Scratching, das sich auf alle Techniken die mit einer Schallplatte zu bewerkstelligen sind bezieht, und
  • das Beatjuggling, die rhythmische Ineinanderreihung von zwei Schallplatten.

Zu den Meistern des Beatjuggling gehören die X-Ecutioners (Roc Raida, Rob Swift, Total Eclipse, Mista Sinista)

Turntablism ist eine Weiterentwicklung und Verfeinerung der im Hip Hop seit der Erfindung durch Musiker wie Kool DJ Herc, Grandmaster Flash And The Furious Five und DJ Grand Wizard Theodore bekannten Techniken.

Bedeutende Größen des Turntablism der heutigen Zeit sind Gunkhole, Birdy Nam Nam, Noisy Stylus, C2C, Lordz of Fitness, 5th Platoon und viele Weitere. Die Entwicklung geht stark in Richtung Scratch-Band, wo Turntablism mittlerweile ein eigenes Musik-Genre belegt.

Nennenswerte Platten dieses neuen Genres sind "Phantazmagorea" von DJ D-Styles und "Table Manners" von Noisy Stylus.

Literatur

  • Kodwo Eshun: Heller als die Sonne: Abenteuer in der sonic fiction. Berlin: ID Verlag 1999. ISBN 3-89408-085-X
  • Ralf Niemczyk, Torsten Schmidt: Das DJ Handbuch. Zweite Auflage. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2000. (= KiWi 573). ISBN 3-462-02909-6
  • Ulf Poschardt: DJ Culture. Diskjockeys und Popkultur. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch 1997. ISBN 3-499-60227-X
  • Christoph Hein: Der Turntable als Musikinstrument, in: PopScriptum 7 - Musik und Maschine, Herausgegeben vom Forschungszentrum Populäre Musik der Humboldt-Universität zu Berlin. Volltext

Siehe auch