Fettes Brot

deutsche Band
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Fettes Brot
Gründung: 1992
Herkunft: Deutschland
Genre: Hip-Hop/Rap
Website: http://www.Fettes-Brot.de/
Aktuelle bzw. Letzte Besetzung
Gesang/Rap: Doktor Renz (Martin Vandreier)
Gesang/Rap: König Boris (Boris Lauterbach)
Gesang/Rap: Schiffmeister (Björn Warns)

Fettes Brot ist eine deutsche Hip-Hop-Gruppe, die sich als „Hamburgs Hip-Hop-Dinosaurier“ versteht. Sie stammen allerdings aus dem Kreis Pinneberg, genauer aus Halstenbek, Schenefeld und Pinneberg. Als sich 1992 die Gruppe Poets Of Peeze auflöste, gründeten deren Mitglieder Doktor Renz (Martin Schrader, jetzt Martin Vandreier) und Tobi Tobsen zusammen mit König Boris (Boris Lauterbach), Schiffmeister (Björn Warns) und Mighty in Pinneberg die Band Fettes Brot. Die Gebrüder Schmidt (Tobi & Mighty) verließen die neugegründete Formation bereits sehr früh, um andere Wege zu verfolgen, so dass das Debüt, die EP Mitschnacker, auf Yo Mama Records als Trio veröffentlicht wurde.

Geschichte

Der kommerzielle Erfolg stellte sich mit der zur Hymne ausgearteten Single Nordisch By Nature und dem dazugehörigen Album ein. Vom Erfolg überrascht und auf die Gefahr hin, auf Dauer alleine mit diesem Song identifiziert zu werden, entschied sich die Band dazu, die Single nach einigen Monaten vom Markt zu nehmen. Die Brote waren technisch gereift und präsentierten sich auf ihrem ersten Longplayer Auf einem Auge blöd vielseitig und betont humorvoll. Die Stärke der drei Rapper, nämlich Geschichten zu erzählen und innerhalb der Strophen die Zeilen untereinander aufzuteilen, ließ sich hier schon gut erkennen.

Spätestens ein Jahr später waren Fettes Brot mit ihrer zweiten Quasi-Hymne Jein, die ohrwurmartig fragte „Soll ich's wirklich machen oder lass ich's lieber sein?“, im deutschsprachigen Raum als feste Größe etabliert. Weitere Singles des Nachfolgeralbums Außen Top Hits, innen Geschmack erwiesen sich ebenso als unterhaltsame und hörenswerte Stücke. Auch das Album selbst strotzte vor Erzählfreude: die Geschichten von Supermann und Mondgesicht oder Der Einsamkeit der Klofrau erschufen eigene kleine Welten. Dendemann (damals noch bei den Armen Rittern) hatte hier seine ersten kleinen aber genialen Auftritte, der Collabo-Track „Wildwechsel“ mit u.a. Max Herre, Blumentopf, Spax und Der Tobi & Das Bo wurden zu einem der bekanntesten Representer-Tracks. Die Brote waren zu dieser Zeit auch anderweitig sehr aktiv: Sie betrieben u. a. eine eigene Radiosendung namens Forellentee auf Radio Fritz.

Zwischendurch wurde es etwas ruhiger, bis sich das Trio mit Können diese Augen lügen? Ende 1998 und dem dazugehörigem Album Fettes Brot läßt grüßen1999 zurückmeldete. Sie stellten ihr hohes technisches Level einmal mehr unter Beweis. Zudem beging man nun erstmals neue Wege und versuchte sich auch an nicht am Hip Hop fixierten Musikstücken, die zahlreiche Puristen Kritik äußern ließen. Viele Wege führen nach Rom oder Lieblingslied waren erfolgreiche Single-Auskopplungen, ein großer Hit wie bei den beiden Vorgängeralben blieb aber aus. Mit einem in Kollaboration mit James Last erstellten Stück verabschiedeten sich die drei 1999 in eine kreative Pause. Den Fans erleichterte man dann zwischenzeitlich die Sammlerei und das Warten, und veröffentlichte eine Anthologie der B-Seiten, Remixe und exklusiven Produktionen. Die Beginner, Smudo von den Fantastischen Vier sowie Der Tobi & Das Bo steuerten ihre persönlichen Beiträge bei. Außerdem hatte diese Sammlung mit Da draussen eine weitere erfolgreiche Single im Angebot.

Drei Jahre 2001 später erschien dann das vierte reguläre Album von Fettes Brot. Die Drei markierten einen kleinen Neuanfang mit dem Albumtitel Demotape und der Präsentation neuer alternativer Pseudonyme. Mit den Singles Schwule Mädchen und The Grosser schlugen sie vollends aus und ließen keine klare musikalische Kategorisierung möglich werden. Denn im Gegensatz dazu präsentierten sie in Zusammenarbeit mit Skunk Funk die pure Hip-Hop-Single Fast 30. Nur ein Jahr später, nämlich im Herbst 2002 veröffenlichten sie die Greatest-Hits-Compilation Amnesie und eine gleichnamige DVD für die sie extra einen Kurzfim gedreht haben. Außerdem veröffentlichten sie drei weitere Singles.2002 die Single Welthit, die auch auf ihrem Best-of Cd zu finden ist. Das 2003 erschienede Rio-Reiser-Cover Ich bin müde, geschrieben von Wolfgang Michels und Rio Reiser, erstmals erschienen 1983 auf dem Michels-Album "Keine Probleme", schaffte es in die TV-Rotation. Mit dem legalen MP3-Download erhältlichen Collabo-Track (limitiert auch auf CD/Vinyl erschienen) Tanzverbot schimpften sie im Zuge der Hamburger Bambule-Proteste zusammen mit Bela B. gegen den ehemaligen Hamburger Innensenator Ronald Schill.

2004 gründeten sie ihr eigenes Label die „Fettes Brot Schallplatten GmbH“.

Bei ihren Comeback 2005 erreichten Fettes Brot beim Bundesvision Song Contest mit dem Song Emanuela den zweiten Platz. Wenige Tage später am Valentinstag erschien die Single Emanuela dann auch offiziell und stieg in den Singlecharts bis auf Platz drei und entwikelte sich zu einem Sommerhit 2005. Am 21. März 2005 erschien ihr bisher erfolgreichstes Album Am Wasser gebaut. Es wurde nicht mehr soviel gerappt, das Album war insgesamt souliger als seine Vorgänger.

Am 11. März 2005 rappten Fettes Brot beim Radiosender Eins Live eine Parodie auf den Song „Emanuela“ für den Fußballspieler Patrick Owomoyela von Arminia Bielefeld. Mit dem einschlägigen Refrain: „Lasst die Finger von Owomoyela. Was wisst ihr denn von Fußball? Von Fußball wisst ihr nix!“ forderten sie den Deutschen Meister 2004 Werder Bremen auf, Owomoyela nicht abzuwerben.

Die zweite Singleauskopplung aus Am Wasser gebaut wurde „An Tagen wie diesen“ (in Zusammenarbeit mit Pascal Finkenauer). Das dazugehörige Video, in welchem auch Finkenauer und Dj exel. Pauly mitspielen, soll „den Alltag der Jungs wiederspiegeln“; allerdings fahren in dem Video Panzer statt Autos durch die Straßen, womit ein „Eindringen von Krieg in den friedlichen Alltag in der Bundesrepublik durch die Medien“ dargestellt werden soll und dass man auch „Teil einer gewaltbereiten Welt“ ist.

Am 6. Oktober 2005 wurden die drei Rapper zum ersten Mal – gleich zweifach – mit dem Comet ausgezeichnet: In den Kategorien „Beste Band“ und „Bester Song“ („Emanuela“). Nominiert waren sie unter anderem auch für das „Beste Video“ und „Erfolgreichster Download“ („Emanuela“).

Diskografie

Alben

  • 1994Mitschnacker
  • 1995Auf einem Auge blöd
  • 1996Außen Top Hits, innen Geschmack
  • 1998Fettes Brot läßt grüßen
  • 2000Fettes Brot für die Welt
  • 2001Demotape
  • 2002Amnesie (Best of)
  • 2005Am Wasser gebaut

Singles

  • 1994Definition von Fett
  • 1994 – Männer
  • 1995Nordisch By Nature
  • 1995 – Gangsta Rap(nur auf Vinyl erschienen)
  • 1996Jein
  • 1996 – Mal sehen
  • 1997Silberfische in meinem Bett
  • 1997 – Sekt oder Selters
  • 1997 – Lieblingslied
  • 1998Viele Wege führen nach Rom
  • 1998 – Können diese Augen lügen?
  • 1999Ruf mich an (in Zusammenarbeit mit James Last)
  • 2000Da draussen
  • 2001Schwule Mädchen
  • 2001 – Fast 30 (in Zusammenarbeit mit Skunk Funk)
  • 2001 – The Grosser
  • 2002Welthit
  • 2003Tanzverbot (Schill To Hell) (in Zusammenarbeit mit Bela B. von Die Ärzte)
  • 2003 – Ich bin müde (Cover des gleichnamigen Songs von Wolfgang Michels und Rio Reiser)
  • 2005Emanuela
  • 2005 – An Tagen wie diesen (in Zusammenarbeit mit Pascal Finkenauer)

DVDs

Auszeichnungen

  • Echo 1996 als erfolgreichste deutsche Nachwuchsband
  • Comet 2005 für die „Beste Band“ und den „Besten Song“ (für „Emanuela“)

Touren

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Sonstige