Basilius der Große

Asket, Bischof und einer der bedeutendsten Kirchenlehrer im spätantiken Christentum
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Basilius der Große 330-379, zusammen mit Gregor von Nazianz und Gregor von Nyssa einer der drei Kappadozier war eine der herausragenden Gestalten im Christentum des 4. Jahrhunderts.

Schon seine Familie ist nicht ganz gewöhnlich: Seine Großmutter Makrina die Ältere, sein Vater Basilius der Ältere und seine Mutter Emmelia wurden heiliggesprochen. Unter den Kindern dieses Paars gibt es drei Heilige (Basilius, Gregor von Nyssa und Makrina die Jüngere) und drei Bischöfe (Basilius, Gregor von Nyssa, und Peter).

Aus dem Leben von Basilius sind viele Einzelheiten bekannt. Quellen sind zahlreiche Briefe und Predigten, die von ihm, von seinem Freund Gregor von Nazianz und von seinem Bruder Gregor von Nyssa erhalten sind.

Er wurde in eine wohlhabende Familie in Caesarea in Kappadozien geboren. Ursprünglich wollte er Redner und Anwalt werden und studierte dafür in Konstantinopel und in Athen, wo er eine lebenslange enge Freundschaft mit Gregor von Nazianz schloss. Ein weiterer Mitstudent von ihm war der spätere Kaiser Julian der Abtrünnige. Studienfächer waren Rhetorik, Grammatik, Philosophie, Astronomie, Geometrie und Medizin, die er alle in seinem späteren Leben anzuwenden verstand.

Nach abgeschlossenen Studien entschloss er sich jedoch durch den Einfluss seiner älteren Schwester Makrina Mönch zu werden. Er studierte die Mönchsorden in Ägypten und gründete dann ein Kloster in Kappadozien. Er blieb dort nur fünf Jahre, aber die detaillerte Mönchsregel, die er in dieser Zeit verfasste, ist bis heute die gültige Mönchsregel der Orthodoxen Kirche und hat auch Benedikt von Nursia und seine Benediktinerregel stark beeinflusst.

Nach wenigen Jahren wurde er zum Assistent des Bischofs von Caesarea ernannt, wo er sich als brillianter Organisator und Kämpfer für die Gerechtigkeit erwies. Während einer Hungersnot verkaufte er die Güter, die er geerbt hatte und arbeitete selbst in einer Suppenküche mit, wobei er Juden und Christen genau gleich behandelte. Daneben half bei der Rechtssprechung in der Diözese, kümmerte sich um Liturgie und Theologie.

370 wurde er zum neuen Erzbischof von Caesarea ernannt, in einer Zeit, als der Kaiser und das Militär Arianer waren. Der Kaiser Valens forderte vom neuen Bischof die theologische Unterwerfung, was dieser rundheraus verweigerte. Als er unter Druck gesetzt wurde, begann er selbst Politik zu machen und ernannte seinen Freund und seinen Bruder zu Bischöfen um seinen theologischen Einflussbereich zu erweitern (was ihm keiner der beiden Gregors, die beide für ein solches Amt nicht sehr geeignet waren, je ganz verziehen hat).

Als Bischof verfeinerte er die Dogmen über die Trinität, verfasste eine Liturgie, die noch heute in der Orthodoxen Kirche in Gebrauch ist, und war nach dem Tod von Athanasius der geistliche Führer der Trinitarier, deren Theologie er gewandt und energisch verteidigte. Daneben kümmerte er sich um praktische Gerechtigkeit, exkommunizierte Bordellbesitzer, und gründete Spitäler und Altersheime, die als Weltwunder bezeichnet wurden.

Von seinen Werken ist besonders zu erwähnen seine Abhandlung über den Heiligen Geist und das Hexaemeron, eine neunteilige Predigtreihe über die Schöpfungsgeschichte.


Texte Online (Englisch):


Bücher (deutsch)

  • Fontes Christiani, 1. Folge, 21 Bde. in 38 Tl.-Bdn., Kt, Bd.12, Über den Heiligen Geist von Basilius von Caesarea
  • Basilius von Caesarea: Homilien zum Hexaemeron. Hrsg. v. Emmanuel Amand de Mendieta und Stig Y. Rudberg. (= Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte, Neue Folge 2), Berlin: Akademie Verlag 1997