Wilhelm Keppler
Wilhelm Keppler (* 14. Dezember 1882 in Heidelberg; † 13. Juni 1960 in Friedrichshafen) war ein deutscher mittelständischer Unternehmer und nationalsozialistischer Kriegsverbrecher.
Keppler war Mitinhaber der Chemischen Werke in Ebersbach an der Fils, verkaufte aber seine Geschäftsanteile bereits 1932, um sich ganz der Arbeit in der NSDAP zu widmen. Schon 1931 hatte er den sog. Keppler-Kreis gegründet. Hier sammelte er meist kleinere Unternehmer und Bankiers um sich, Vertreter der Großindustrie vermochte er nicht zu gewinnen. Ziel des Kreises war es, den ökonomisch unerfahrenen Hitler in Wirtschaftsfragen zu beraten und den Aufstieg der NSDAP zu fördern. Dabei geriet Keppler rasch in Rivalität zu Hjalmar Schacht, der von Hitler zunächst mit dem gleichen Auftrag betraut worden war, schließlich aber auf Hitlers Befehl im Keppler-Kreis mitarbeiten sollte. Der Einfluss des Kreises auf Hitler blieb marginal. Historisch bedeutsam wurde die Vereinigung nur einmal, weil eines seiner Mitglieder, der Bankier Kurt von Schröder, den Kontakt zwischen Hitler und Franz von Papen herstellte, der schließlich zur Machtübergabe an die Nazis führen sollte.
Keppler wurde bei den Märzwahlen 1933 Mitglied des Reichstags und erhielt zusätzlich einen, wenngleich einflusslosen, Posten als "Kommissar für Wirtschaftsfragen" in der Reichskanzlei. 1935 trat er der SS bei. 1938 wurde er "Staatssekretär für besondere Aufgaben" im Auswärtigen Amt. Schon seit 1936 war er Hermann Görings Berater für die Durchführung des Vierjahresplans. Sein Kreis wurde in "Freundeskreis Reichsführer-SS" umgenannt und warb für die SS Spendenmittel ein. 1942 wurde Keppler zum SS-Obergruppenführer ernannt. Er übernahm die Leitung zahlreicher von der SS konfiszierter Firmen im besetzten Polen und der UdSSR, die er mit großer Brutalität ausbeutete.
Im Wilhelmstraßen-Prozess wurde er zu einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt, aber vorzeitig begnadigt.
Personendaten | |
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NAME | Keppler, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmern und SS-Obergruppenführer |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1882 |
GEBURTSORT | Heidelberg |
STERBEDATUM | 13. Juni 1960 |
STERBEORT | Friedrichshafen |