Die Aloen (Aloe) sind eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae). Zur Gattung gehören einige Hundert Arten.
Aloen | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aloe | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Aloe-Arten sind ausdauernde, blattsukkulente Pflanzen. Sie wachsen stammlos, strauchig oder baumförmig. Der Stamm kann einfach oder verzweigt sein. Ihre stängelumfassenden Laubblätter stehen rosettig, zweizeilig oder sind zerstreut um die Sprossachse angeordnet.
Die Form der Blätter ist für gewöhnlich mehr oder weniger dreieckig, lanzettlich oder sichelförmig und manchmal linealisch. Der Blattrand ist meist mit weichen oder stechenden, dreieckigen Zähnen versehen, die für gewöhnlich nahe dem Spreitengrund dichter gedrängt stehen. Die einheitliche gefärbte oder mit weißlichen oder hellgrünen Flecken bedeckte Oberfläche der Blätter ist kahl oder manchmal mit kurzen Stacheln besetzt. Die Blätter sind nur selten faserig. Bei Verletzung der Blätter tritt meist ein bitterer gelber oder brauner Saft aus.
Blütenstände und Blüten
Der meist mehr oder weniger aufrechte Blütenstand erscheint seitlich, ist einfach oder verzweigt und besteht aus zylindrischen oder kopfigen, traubigen Teilblütenständen, mit manchmal einseitswendigen Blüten. Die zygomorphen Blüten sind gestielt und mit Tragblättern versehen. Sie sind nur selten sitzend. Zur Fruchtreife ist der Blütenstiel oft verlängert. Der Blütenboden ist gerundet, gestutzt oder verschmälert. Die für gewöhnlich roten oder gelben, selten weißen, kahlen, selten flaumhaarigen Blüten sind an der Basis zylindrisch, werden dann meist dreikantig. Sie sind seitlich leicht zusammengedrückt und für gewöhnlich gebogen. Die Blüten sind vormännlich. Die drei äußeren Tepalen sind meist an der Basis am Rand verwachsen, die Spitzen sind freistehend. Die inneren drei Tepalen sind an den Rändern meist freistehend, aber rückenwärts (dorsal) mit der äußeren Blütenröhre verbunden. Es sind sechs Staubblätter vorhanden. Die Staubbeutel sind für gewöhnlich teilweise herausragend oder überragen die Blütenhülle um 1 bis 6 Millimeter. Der einfache Griffel besitzt eine kopfige Narbe.
Früchte und Samen
Die Früchte sind meist Kapseln oder manchmal Beeren. Sie enthalten kantige oder abgeflachte, schwarze oder braune Samen mit meist schmalen, häutigen Flügeln.
Genetik
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Aloe ist nur im Süden und Osten Afrikas und vorgelagerte Inseln wie Madagaskar und Maskarenen sowie im Südwesten der Arabischen Halbinsel verbreitet.
Die wissenschaftliche Erstbeschreibung wurde 1753 von Carl von Linné vorgenommen.[1] Folgende Arten und Hybriden gehören zur Gattung Aloe:
Nachweise
Literatur
- Alwin Berger: Aloe. In: Adolf Engler (Hrsg.): Das Pflanzenreich. Regni vegetablilis conspectus. Heft 33: Liliaceae-Asphodeloideae-Aloineae, Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908, S. 159–326 (online).
- Estrela Figueiredo, Gideon F. Smith: What’s in a name: epithets in Aloe L. (Asphodelaceae) and what to call the next new species. In: Bradleya. Band 28, 2010, S. 79–102.
- Walter C. Holmes, Heather L. White: Aloe. In: Flora of North America, Band 26, S. 410 (online).
- Leonard Eric Newton: Aloe. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3662-7, S. 104–193.
Einzelnachweise
- ↑ Species Plantarum. Band 1, S. 319, 1753; online
- ↑ a b Tom McCoy, Bakolimalala Rakouth, John Lavranos: Aloe albostriata und Aloe deinacantha (Aloaceae) In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 59, Nummer 2, 2008, S. 43–46.
- ↑ J.-B. Castillon: A new species of Aloe (Asphodelaceae) from nothernmost Madagascar In: Cactusworld. Band 25, Nummer 1, 2007, S. 12–14.
- ↑ a b E.J. van Jaarsveld: Aloe juddii, a new species from the Western Cape, and A. gracilis var. decumbens raised to species level In: Aloe. Band 45, Nummer 1, 2008, S. 4–10.
- ↑ Jean-Bernhard Castillon: Aloe fianarantsoae – eine neue Aloe (Aloaceae) aus Zentral-Madagaskar In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 58, Nummer 3, 2007, S. 60–63.
- ↑ a b Tom McCoy, John Lavranos: Aloe lanata und Aloe haggeherensis (Aloaceae), zwei neue Aloen aus dem Jemen In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 58, Nummer 11, 2007, S. 295–298.
- ↑ John Lavranos, Bakolimalala Rakouth, Tom McCoy: Aloe makayana (Aloaceae) – eine bemerkenswerte neue Art aus West-Madagaskar In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 59, Nummer 7, 2008, S. 187–192.
- ↑ a b Tom McCoy, John Lavranos: A costal and a montane new species of Madagascan Aloe In: Cactus and Succulent Journal. Band 79, Nummer 3, 2007, S. 126–130.
- ↑ E.J. van Jaarsveld, W. Swanepoel, A.E. van Wyk, J. Lavranos: Aloe pavelkae, a new cliff-dwelling species of Aloe series 'Mitriformis' from southern Namibia In: Aloe. Band 44, Nummer 3, 2007, S. 75–79.
- ↑ John J. Lavranos & Tom A. McCoy: Aloe saronarae – eine eng begrenzte endemische neu Art aus dem südlichen zentralen Hochland von Madagaskar In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 57, Nummer 4, 2006, S. 93–96.
- ↑ E.J. van Jaarsveld: Aloe tenuior var. viridifolia, a new variety (series Fruticosae) from Eastern Cape, Southern Africa In: Aloe. Band 44, Nummer 3, 2007, S. 60–62.
- ↑ Tom McCoy, John Lavranos: Aloe zakamisyi (Aloaceae), eine neue Aloe aus einem Tsingy-Gebiet in Madagaskar In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 58, Nummer 10, 2007, S. 257–259.