London Cable Car

Seilbahn in London
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Die Emirates Air Line ist eine Gondelbahn, die in London die Stadtteile Greenwich und Docklands verbindet und zwischen den Haltestellen Greenwich Peninsula und Royal Docks die Themse überquert. Sie wurde am 28. Juni 2012[1] als erste städtische Luftseilbahn im Vereinigten Königreich[2] rechtzeitig vor den Olympischen Sommerspielen eröffnet. Benannt ist die Anlage nach ihrem Sponsor, der Fluggesellschaft Emirates.

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Emirates Air Line, Testbetrieb im Mai 2012
Station Emirates Greenwich Peninsula
Station Emirates Royal Docks

Stationen

Greenwich Peninsula

Die südwestliche Station (auch als Emirates Greenwich Peninsula bezeichnet) liegt in der Nähe des The O₂ (bis 2005 Millenium Dome), in dem bei der Olympiade 2012 unter anderem die Wettbewerbe im Geräteturnen und die Basketball-Endspiele stattfinden. Hier liegt die Station North Greenwich der Jubilee Line der London Underground in der Nähe, ebenso der Greenwich Pier der Fährlinien des London River Services.

Royal Docks

Der nordöstliche Endpunkt der Strecke (auch Emirates Royal Docks) befindet sich auf der Nordseite des Royal Victoria Dock. In der Nähe liegt das ExCeL Exhibition Centre, das Schauplatz der olympischen Kampfsportwettbewerbe und des Gewichthebens ist. Es besteht eine Übergangsmöglichkeit zur Docklands Light Railway an der Station Royal Victoria (DLR).

Technische Daten

  • Bauart: kuppelbare Einseilumlaufbahn, linksfahrend
  • Gondeln: 34 bis 36 Stück für je zehn Personen und zwei Fahrräder, rollstuhlgeeignet
  • Streckenlänge: ca. 1 km
  • Durchfahrtshöhe: ca. 50 m über dem Wasserspiegel der Themse
  • Beförderungsleistung: maximal 2.500 Personen je Stunde und Richtung
  • Fahrzeit: 5 bis 10 Minuten (einfach), je nach tageszeitabhängiger Fahrgeschwindigkeit (siehe Abschnitt Betrieb).
  • Seilbahnstützen: drei Stück (zwei in den Docklands, eine in der Themse am Südufer gelegen)

Kosten

Die Baukosten für das Projekt betragen anstatt der ursprünglich veranschlagten 25 Millionen Britische Pfund nun ca. 60 Millionen ₤,[3] (zum Zeitpunkt der Eröffnung rund 76 Millionen €) davon werden 36 Mio. ₤ (rund 46 Millionen €) von dem Sponsor Emirates getragen, der zehn Jahre lang das Namensrecht an der Anlage und den beiden Stationen hat.[4] Generalunternehmer für die Errichtung war der britische Baukonzern Mace, der seilbahntechnische Teil kam von einem österreichischen Seilbahnhersteller.[5]

Betrieb

Betreiber der Seilbahn ist die städtische Verkehrsgesellschaft Transport for London (TfL).

Betriebszeiten

Der Fahrbetrieb beginnt an Werktagen um 7 Uhr, an Samstagen um 8 Uhr und an Sonntagen um 9 Uhr. Regulärer Betriebsschluß ist im Sommer (April mit September) um 21 Uhr, im Winter um 20 Uhr. Bei bestimmten Ereignissen wie beispielsweise während der Olympischen und Paralympischen Spiele ist Betrieb bis 24 Uhr vorgesehen. Ausserhalb der Hauptverkehrszeiten wird von 10 Uhr bis 15 Uhr die Fahrgeschwindigkeit der Bahn reduziert und die Fahrzeit für eine einfache Strecke von fünf auf zehn Minuten verdoppelt („extended journey time“), sofern das Verkehrsaufkommen dies zulässt.[6]

Fahrpreise

Die Preise für eine einfach Einzelfahrt betragen im Eröffnungsjahr 2012 für Erwachsene £ 4,30; Kinder vom fünften bis zum fünfzehnten Lebensjahr bezahlen hierfür £ 2,20. Kinder bis fünf Jahre fahren umsonst. Bei einem 360 Round Trip, einer Hin- und Rückfahrt ohne Fahrtunterbrechung mit Stationsdurchfahrt verdoppelt sich dieser Preis. Für Inhaber einer Oyster-Card oder Travelcard ermäßigen sich die einfachen Einzelfahrten auf £ 3,20 (Erw.) bzw. £ 1,60 (Kinder). Ein Block mit zehn Einzelfahrten kostet für Erwachsene £ 16; ebenso gibt es ein ähnliches Rabattmodell für regelmässige Bahnbenutzer mit Oyster-Card. [7]

Kritik

Inhaber einer Travelcard, einem Zonenabonnement mit einer Gültigkeitsdauer zwischen einem Tag und einem Jahr zur uneingeschränkten Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel Londons, erhalten auf der Air Line nur den Oystercard-/Travelcard-Rabatt, müssen den Seilbahnfahrpreis selbst aber zusätzlich zu dem bereits entrichteten Verbundtarif bezahlen, obwohl ein Teil der immensen Baukosten der Seilbahn aus dem Budget der TfL und somit aus Steuermitteln bestritten wurde.[8] Ob die Anlage unter diesen tariflichen Voraussetzungen und auch aufgrund ihres fraglichen verkehrlichen Bedeutung auf Dauer ein integraler Bestandteil des Londoner Personennahverkehrs – insbesonder als attraktives Transportmittel für Pendler – werde, sei ungewiss.[9]

Commons: Emirates Air Line (Seilbahn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-london-15217173
  2. Emirates Air Line launches UK's first urban cable car, arab news vom 1. Juli 2012 (englische Sprache), zuletzt abgerufen am 15. Juli 2012
  3. Bericht in BBC News London vom 23. September 2011 (englisch, abgerufen am 21. Mai 2011)
  4. Bericht in BBC News London vom 9. Oktober 2011 (englisch, abgerufen am 21. Mai 2011)
  5. Erste "London Cable Car" Bericht der Internationalen Seilbahn Rundschau
  6. Information über die Betriebszeiten auf der Betreiberhomepage PDF, englische Sprache, abgerufen am 15. Juli 2012
  7. Information über die Beförderungstarife auf der Betreiberhomepage PDF, englische Sprache, abgerufen am 15. Juli 2012
  8. Cable Car prices out Commuters - Artikel vom 19. Juni 2012 in The Wharf online, englische Sprache.
  9. Beitrag bei zukunft.mobilität.net: Teuerste Seilbahn der Welt mit fraglicher verkehrlicher Bedeutung abgerufen am 15. Juli 2012

Koordinaten: 51° 30′ 9,5″ N, 0° 0′ 41,9″ O