Das doppelte Lottchen

Roman von Erich Kästner
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Das doppelte Lottchen ist ein Roman von Erich Kästner, der 1949 in Deutschland erschien, aber schon in der Nazizeit als Filmtreatment für Shirley Temple entstand.


Handlung

Die beiden neunjährigen Mädchen, die freche Luise Palfy aus Wien und die höfliche, bescheidene Lotte Körner aus München treffen in einem Ferieninternat in Seebühl am Bühlsee aufeinander. Es stellt sich heraus, dass die beiden Zwillinge sind und durch die Trennung ihrer Eltern auseinander gerissen wurden. Luises Vater ist Komponist in Wien und Lottes Mutter, die wieder ihren Mädchennamen angenommen hat arbeitet in München. Am Ende der Ferien vertauschen die Zwillinge ihre Rollen, was wegen der unterschiedlichen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften zu einiger Verwirrung bei ihren nichtsahnenden Eltern führt. Als der Vater eine neue Beziehung beginnt, wird Lotte vor Kummer krank, die Mutter erfährt durch einen Zufall von der Begegnung der Schwestern und schließlich auch von der Krankheit. Mutter und Luise fahren nach Wien, wo die Familie wieder zusammengeführt wird.

Bewertung

Der Inhalt des Romans war für damalige Verhältnisse ziemlich radikal: Erich Kästner war der erste Autor der Nachkriegszeit, der sich an das Thema Scheidung in einem Kinderbuch wagte. Dies war auch der Grund, weswegen das Buch heftig diskutiert wurde. Das doppelte Lottchen wurde auch in der Verfilmung ein großer Erfolg und erhielt als erster Film auch den Bundesfilmpreis.

Aus dem Kanon der Kinderbücher von Erich Kästner fällt dieses Werk aufgrund der für ihn ungewöhnlichen Figuren: Es kommt nicht nur eine moderne, zeitgemäße Mutterfigur vor, die alleinerziehend und berufstätig ist, sondern die Rolle des kindlichen Vorbildes ist nicht von einem Jungen besetzt, was sonst bei Erich Kästner üblich ist. Lotte, einer der Zwillinge, zeigt die Tugenden, die üblicherweise Kästners "Musterknaben" aufweisen: Mut, Ehrlichkeit und Wohltätigkeit.

Filme

Die Geschichte "Das doppelte Lottchen" wurde bereits mehrfach verfilmt, wobei die Verfilmungen sich mehr oder weniger an das Buch von Erich Kästner halten.