Die Financial products Markup Language (FpML) ist ein XML-basiertes Protokoll für den elektronischen Handel und die Verarbeitung komplexer Finanzprodukte. Das Ziel ist, alle OTC Derivate abbilden zu können.
FpML definiert, im Gegensatz zu ähnlichen Standards wie SWIFT oder FIX, weder Netzwerkstrukturen noch Transportmechanismen.
Hintergrund
Der Handel mit OTC-Geschäften wie Swaps entwickelte sich seit Anfang der 1980er sprunghaft. Die Tatsache, dass es jeweils nur zwei Counter Parties gibt, erlaubt es, dass die Eigenschaften des Geschäfts flexibel, aber auch nicht standartisiert ausgehandelt werden. Diese Flexibilität verursacht in Verbindung mit den großen Handlesvolumina einen technologisch und personell aufwändigen Workflow, der überdies äußerst fehleranfällig ist.
In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Versuche unternommen, um das Problem zu lösen. Keinem dieser Ansätze gelang es jedoch, die kritische Masse an Markteilnehmern anzuziehen.
Geschichte
Der FpML-Standard wurde erstmals am 9. Juni 1999 von JP Morgan und PricewaterhouseCoopers in dem Paper "Introducing FpML: A New Standard for E-commerce" veröffentlicht, in dessen Folge das FpML-Standartisierungs-Kommitee gegründet wurde.
Die aktuelle Version FpML 4.1 wurde im Juli 2005 publiziert. Berücksichtigt werden damit unter anderem FX-Geschäfte, Zinsswaps, Credit Default Swaps, Total Return Swaps und Swaptions. Enthaltene Businessprozesse sind: Handel, Bewertung, Konfirmation, Assignment, Aufstockung, Amendment und Termination.
Derzeit wird an Version 4.2 gearbeitet. Aufgenommen werden sollen unter anderem die Instrumente Inflation Swap und Asset Swap sowie die Businessprozesse Allocation, Position Reporting und die formale Definition der Party Roles.