Schulenburg ist ein Ortsteil der Stadt Langenhagen in der Region Hannover. Der Ort liegt südwestlich des Flughafen Hannover-Langenhagen in Teilen direkt an der Landebahn; die nördliche Landebahn verläuft über die Gemarkung. Östlicher Nachbarort ist Godshorn, im Süden der hannoversche Stadtteil Nordhafen und westlich Engelbostel.
Schulenburg Stadt Langenhagen
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Koordinaten: | 52° 27′ N, 9° 41′ O |
Höhe: | 53 m ü. NHN |
Einwohner: | 1850 (31. Dez. 2010) |
Eingemeindung: | 1974 |
Postleitzahl: | 30855 |
Vorwahl: | 0511 |
Lage
Schulenburg teilt sich die zwischen dem Naturschutzgebiet Kananohe im Norden und dem Gewerbegebiet Schulenburg im Süden des Gemeindegebiets in Schulenburg-Nord, Schulenburg-Mitte und, durch die Autobahn 352 getrennt, Schulenburg-Süd auf. Die Verbindung zwischen Schulenburg und Schulenburg-Nord wurde in den 1950er Jahren durch den Bau der südlichen Start- und Landebahn des Flughafens Hannover-Langenhagen unterbrochen; seitdem erfolgt die Anbindung von Schulenburg-Nord über Engelbostel. Durch die Entwicklung eines großen Neubaugebiets an der Dorfstraße schließt sich die Landschaftsfuge zur westlich gelegenen Ortschaft Engelbostel. Damit wachsen Schulenburg-Mitte und Engelbostel faktisch zusammen.
Ungewiss ist die Zukunft von Schulenburg-Nord. Dieser kleinste Teil der Ortschaft mit nur 50 Einwohnern liegt zwischen den Start- und Landebahnen. Der Flughafen kauft einzelne Grundstücke auf; der Abriss von Häusern hat begonnen. Es wird erwartet, dass Schulenburg-Nord mittelfristig den Ausbauplänen des Flughafens weichen muss. Westlich des Flughafens entsteht auf den Schulenburger Ackerflächen ein neun Hektar großes Industriegebiet Airport-West, das durch einen Tunnel unter dem Flughafengelände hindurch von Osten und damit nicht über Schulenburg erschlossen wird.
Geschichte
Der Name Schulenburg entwickelte sich von „Schulenborch“, was bei der Besiedelung durch Waldrodung um 1200 eine Bedeutung im Sinne von „zum Bergeort (Versteck)“ hatte.
Erste urkundliche Erwähnung fand Schulenburg im Jahr 1308. Die 700-Jahrfeier des Ortes wurde 2008 u.a. mit einem Ritterfest gewürdigt. Der Lüneburgische Erbfolgekrieg brachte Schulenburg 1371 in die Verwaltung der Vogtei Lauenrode. Eine Steuerliste von 1585 weist acht Bauern aus, die in Schulenburg wohnten.
Politik
Ortsbürgermeister ist Dietmar Grundey (CDU). Im Ortsrat hat die CDU mit vier Mandaten die absolute Mehrheit, die SPD hat bei der Kommunalwahl 2006 zwei Mandate bekommen, Bündnis90/Die Grünen mit Heinrich Kohne ein Mandat.
Das Ortswappen zeigt im unteren Teil auf goldenem Grund eine hohle Eiche mit je einem abgestorbenen Astauswuchs rechts und links, begleitet von je einer grünen Eichel welche auf das „Versteck“ und zugleich den gerodeten Wald hinweist. Im oberen Wappenteil schreitet auf rotem Grund ein herrschender goldener Löwe, der die jahrhundertelange Oberherrschaft der Welfenfürsten symbolisiert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Schulenburg-Nord befindet sich direkt an der Nordlandebahn einer der bekannten Langenhagener Planespotter-Plätze, an denen landende Flugzeuge in unmittelbarer Nähe vorbeifahren.
In Schulenburg-Süd befindet sich das Naherholungsgebiet Südsee, das 1986 in den Besitz der Stadt Langenhagen kam.
Infrastruktur
In Schulenburg-Mitte befinden sich eine Kindertagesstätte und eine Feuerwache sowie das Dorfgemeinschaftshaus. Hier gibt es das Schützenhaus, Heimat des SSV Schulenburg und den Anglersee.
Schulenburg wird von drei Buslinien des GVH versorgt. Sie bieten sowohl Binnenverbindungen als auch Fahrmöglichkeiten von und nach Hannover, Langenhagen, Garbsen und Resse.
Der Ortsteil hat keine eigene Kirchengemeinde und keine Grundschule. Die Schulenburger Kinder gehen zur Grundschule Engelbostel und der evangelische Teil der Bevölkerung gehört zur Martinsgemeinde Engelbostel. Die katholische Bevölkerung gehört zur St.-Hedwig-Gemeinde in Hannover-Vinnhorst.
Literatur
- Christa Röder, Fritz-Otto Grebowicz, Lisa Lehmann: Schulenburg, Geschichte und Geschichten. Langenhagen 2008