Laktose und seine Bestandteile
Als Milchzucker (auch Laktose oder Lactose, aus dem lat. lac, lactis (Milch) und der Endung -ose für Zucker, und Laktulose künstlich abgeleiteter Milchzucker) bezeichnet man die 1,5-8% Zuckeranteil in den festen Bestandteilen der Milch. Milchzucker gehört zur Gruppe der Disaccharide (Zweifachzucker) und besteht aus den beiden Molekülen D-Galaktose (Schleimzucker) und D-Glukose (Traubenzucker), die über eine beta-1,4-glykosidische Bindung miteinander verbunden sind.
Das Salz der Milchsäure ist das Laktat.
Bedeutung
Ernährungsphysiologie
Milchzucker spielt als Teil der Muttermilch bei der Ernährung von jungen Säugetieren eine wichtige Rolle. Um ihn verwerten zu können, muss der Milchzucker während der Verdauung zunächst in seine beiden Einfachzucker Galaktose und Glukose aufgespalten werden. Dies geschieht mit Hilfe des körpereigenen Enzyms Lactase.
Lactoseintoleranz (Lactoseallergie)
Zur Laktoseallergie kommt es bei Menschen durch zu geringen Milchkonsum im Säuglingsalter. Dies ist der Fall wenn Kinder sehr früh nicht mehr gesäugt werden und diese Nahrung durch Milchlose Babybreis ersetzt werden. Neugeborene die bis zum ereichen des ersten Lebenlahrs täglich Milch trinken produzieren lebenslang Lactase. Wird dieses Enzym (Lactase) nicht mehr gebildet (was bei nahezu allen erwachsenen Tieren, aber nur bei einem Teil der erwachsenen Menschen [vor allem bei Asiaten und Afrikanern, in Deutschland bei 15 - 20% der Bevölkerung] der Fall ist), so spricht man von einer Lactoseintoleranz oder auch Milchzuckerunverträglichkeit. Die beta-1,4-glykosidische Bindung kann hierbei nicht mehr aufgespalten werden. Die Galaktose kann so nicht resorbiert werden und es kommt zu Magenkrämpfen und Durchfällen, aufgrund der osmotischen Wirkung der Laktose im Darm. Dies ist jedoch von Mensch zu mensch unterschiedlich und stark von der ausprägung der Intoleranz abhängig.
Milchzucker
- liefert Energie
- unterstützt die Calcium-Resorption
- hemmt Fäulnisbakterien im Darm des Menschen
- begünstigt Bifidus-Bakterien (Bifidobacterium)
Lebensmitteltechnik
- Ausgangsprodukt zur Herstellung von Milchsäure
- Texturverändernd für Tiefkühlkost
- Hydrolyse ergibt einen Glucose/Galactose-Sirup