Wish You Were Here (Pink-Floyd-Lied)

Lied aus dem Jahr 1975 von Pink Floyd
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"Wish You Were Here" ist der Titelsong des 1975 erschienenen gleichnahmigen Albums der Gruppe Pink Floyd. Der Song wurde als Single veröffentlicht und ist neben dem Album "Wish you were here" auch auf den Compilations "A Collection of Great Dance Songs" und "Echoes" enthalten. Der Song wurde seit seiner Erscheinung von Pink Floyd und Roger Waters regelmäßig bei Livekonzerten gespielt. Die letzte öffentliche Aufführung fand 2005 bei dem Live8-Konzert in London statt.

Inhalt und Musik

Das Lied entstand während der Aufnahmen zu dem Album "Wish you were here". Die Musik stammt von Gitarrist David Gilmour, der Text von Bassist Roger Waters. Gilmour spielte die Akkorde, die später zum Intro des Songs werden sollten, zunächst lediglich als Aufwärmübung. Bassist Roger Waters gefiel die Akkordfolge so gut, dass er sofort einen Text dazu entwickelte. Der Text des Songs lässt viel Raum für Interpretationen und ist im Kontext des gesamten Albums zu sehen. Vordergündig setzt sich der Song wie auch die meisten anderen Lieder des Albums mit dem Weggang des früheren Sängers und Gitarristen Syd Barrett auseinander und kommt zu dem Schluss "ich wünschte, du wärst hier" (Wish you were here). In späteren Interviews sagten die Musiker, dass unterschwellig wohl auch die wachsende Entfremdung der Band, die letztendlich das Auseinanderbrechen von Pink Floyd während der Alben "The Wall" und "The Final Cut" zur Folge hatte, thematisiert wurde.

Anfangssequenz

Als charakteristisch gilt die Anfangssequenz des Songs: Ein anonymer Akteur sucht im Radio nach einem Sender und "findet" nach mehrmaligen Hin- und Herdrehen die Anfangsakkorde von "Wish You Were Here". Während das Lied im Radio leise und in schlechter Klangqualität vor sich hin spielt, nimmt der Hörer eine Akustikgitarre und beginnt zu den Akkorden aus dem Radio zu improvisieren. Mit der Zeit verschmelzen Radio und Gitarre, die gesamte Band setzt ein und der Song endet in gewohnter Studioqualität. Bei den Aufnahmen wurde großer Aufwand getrieben, um die hörspielhafte Anfangssequenz zu realisieren: Die aus dem Radio klingende Gitarre wurde zunächst von Gilmour auf einer 12-saitigen Akustikgitarre in normaler Studioqualität eingespielt. Anschließend legte man ein Kabel von der Bandmaschine zu dem Parplatz der Abbey Road Studios und schloss es an das Autoradio von Gilmours Wagen an. Im Auto wurde ein Mikrofon angebracht, mit dem man nun das Intro in gewollt schlechter Qualität aufnehmen konnte. Die zweite Gitarre, eine 6-saitige Akustikgitarre der Firma Martin, wurde später im Studio absichtlich "trocken", d.h. ohne Klangeffekte wie Hall, Kompressor etc. aufgenommen. Dies macht sowohl den Gitarrenklang, aber auch alle normalerweise unerwünschten Nebengeräusche wie das Kratzen der Saiten, die Geräusche des Plektrums etc. sehr natürlich und realistisch. Weiter hört man noch andere Geräusche wie das Rascheln von Kleidung, schweres Atmen und ein leises Husten von David Gilmour. Dies verstärkt den Eindruck, das sich der Radiohörer tatsächlich zu seiner Gitarre begibt und langsam beginnt, zum Radio zu improvisieren. Das leise Husten wird von vielen als ironische Anspielung der übrigen Bandmitglieder an David Gilmour gesehen, die den Gitarristen zum Aufgeben des Rauchens bewegen wollten und daher Gilmours Husten absichtlich auf dem Band gelassen haben.

Studio- und Liveversionen

Der Song "Wish you were here" wurde seit seinem Erscheinen von der Band und ihren Mitgliedern regelmäßig Live aufgeführt. Dabei wurden verschiedene Ansätze verfolgt, um die "Radiosequenz" angemessen umzusetzen. Während die Band "Pink Floyd" auf den Livealben "Delicate Sound of Thunder" und "P.U.L.S.E" das Intro vom Band einspielen liess, wählte Roger Waters auf seiner "In the Flesh"-Tour einen anderen Weg: Gitarrist Andy Fairweather-Low spielte das Intro auf einer 6-saitigen E-Gitarre, die durch verschiedene Effektgeräte radioähnlich verzerrt wurde. Da David Gilmour die Songs bei seinen "In Concert"-Veranstaltungen größtenteils mit akustischen Instrumenten aufführen ließ, verzichtete er auf jegliche Einspielungen und Effekte und improvisierte zu einer gewöhnlichen 12-saitigen Akustikgitarre. Beim gemeinsamen Auftritt für Live8 kehrte man zur Einspielung vom Band zurück.

Cover-Versionen

Das Lied wurde von Wyclef Jean für sein Album The Ecleftic gecovert. Vor dem Lied ist ein Skit zu hören, in dem ein Polizist von Jean verlangt, etwas „Rock“ zu spielen. Während des Liedes betont Jean, dass das Lied nicht nur irgendein Cover-Song sei, sondern dass das Original eine bedeutende Rolle in seiner Jugend gehabt hätte. Auch im Cover gibt es ähnlich wie im Original einen klanglichen Bruch in der Anfangssequenz.