Breitscheid (Ratingen)
Breitscheid Gemeinde Ratingen
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| Koordinaten: | 51° 21′ N, 6° 52′ O |
| Höhe: | 71 m |
| Einwohner: | 5205 (2009)[Ohne Beleg] |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
| Postleitzahl: | 40885 |
| Vorwahl: | 02102 02054 |
Breitscheid ist der nördlichste Stadtteil der Stadt Ratingen im Kreis Mettmann mit 5205 Einwohnern. Der Stadtteil ist vor allem bekannt für das Autobahnkreuz Breitscheid.
Geschichte
Nach dem Bau der Burg Landsberg durch die Grafen von Berg wurde die Honnschaft Breitscheid ab etwa 1295 Teil des Unteramtes Landsberg im alten bergischen Amt Angermund zusammen mit den Honnschaften Mintard und Laupendahl. In der französischen Zeit unter Napoleon 1806 - 1814 gehörte das Gebiet zur Mairie Eckamp im Kanton Ratingen, nach der preußischen Übernahme 1815 gehörten Breitscheid und Selbeck zur Bürgermeisterei Mintard, die ab 1843 in Amt Mintard umbenannt wurde. Nach der preußischen Gemeindeordnung erhielt Breitscheid mit dem Ortsteil Selbeck den Status einer Untergemeinde ohne eigene Selbstverwaltung [1].
Bei der kommunalen Neugliederung am 29. Juli 1929 wurde der Ortsteil Selbeck der damaligen Landgemeinde Breitscheid-Selbeck nach Mülheim an der Ruhr eingemeindet. Breitscheid blieb zunächst eine selbstständige Gemeinde im Amt Angerland.
Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Breitscheid aufgelöst. Die kreisfreie Stadt Mülheim an der Ruhr erhielt eine Fläche von 2,30 km2, auf der damals 50 Einwohner lebten. Der Hauptteil (14,35 km2 mit 3823 Einwohnern) wurde nach Ratingen umgegliedert.[2]
Religionen
Katholische Kirchengemeinde St. Anna Ratingen
Im Spätmittelalter wurde Breitscheid von Kaiserswerth und Werden aus missioniert und gehörte zunächst zur Gemeinde St. Laurentius in Mintard. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Ortsteil Selbeck die Filialkirche St. Theresia errichtet, die im Jahr 1927 unabhängig wurde und für das Gebiet der Zivilgemeinde Breitscheid-Selbeck zuständig war und es auch nach der kommunalen Neugliederung 1929 blieb. Mit Gründung des Ruhrbistums 1957 wurde der Bereich auf Selbecker Gebiet diesem zugeordnet, der Breitscheider Teil verblieb im Erzbistum Köln. Die am 1. Januar 1958 neugegründete Pfarrei hieß zunächst nach dem heiligen Papst St. Pius X., wurde aber in den 60er Jahren in St. Christophorus, dem Schutzheiligen der Reisenden, Pilger und Autofahrer, da die geplante neue Pfarrkirche ursprünglich auch als Autobahnkirche geplant war. Diese wurde 1976 eingeweiht. Zum Jahresbeginn 2009 verlor die Pfarrei ihre Eigenständigkeit bereits wieder und wurde zusammen mit den Pfarreien St. Bartholomäus in Hösel und St. Johannes im Lintorfer Norden in die Pfarrei St. Anna in Lintorf eingegliedert. [3]
Evangelische Kirchengemeinde Linnep
Die evangelische Kirchengemeinde entstand Mitte des 16. Jahrhunderts und umfasst das Gebiet der Mühlheimer Stadtteile Selbeck und Mintard, und des Ratinger Stadtteils Breitscheid. Die evangelischen Christen versammelten sich zunächst im Schloss Linnep, dem Wohnsitz ihres Schutzherrn, bis 1684 die ersten Gottesdienste in einer eigenen Kirche auf einem Grundstück nahe des Schlosses, das der damalige Schlossherr Freiherr Vincent Schott von Isselstein der Gemeinde schenkte, gefeiert werden konnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Gemeinde deutlich und errichtete Gemeindezentrum in Breitscheid. [4]
Sehenswürdigkeiten
Schloss Landsberg
Auf Breitscheider Gebiet an der Grenze zu Essen-Kettwig befindet sich Schloss Landsberg, ein im 13. Jahrhundert für Adolf V. von Berg erbautes Schloss am Fuße des Ruhrtals. Das Schloss beherbergt heute ein Konferenzzentrum der Thyssen-Krupp AG; es kann jedoch von den umgebenden öffentlich zugänglichen Parkanlagen aus von außen besichtigt werden.

Schloss Linnep
In Breitscheid befindet sich auch Schloss Linnep zusammen mit der Waldkirche Linnep. Das Wasserschloss wird urkundlich bereits im 11. Jahrhundert als Rittersitz erwähnt. Heute wird es privat bewohnt und kann nur von außen besichtigt werden.
Ansässige Unternehmen
Die DRK-Blutspendedienst West gGmbH hat ihren Sitz in Breitscheid und unterhält hier eins ihrer drei Zentren für Transfusionsmedizin.
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Buer, Breitscheid, in: Die Quecke (Ratinger und Angerländer Heimatblätter) Nr. 79, 2009, ISSN 0930-6560, Seite 10 - 12
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ «Über uns» auf der Homepage der kath. Kirchengemeinde St. Anna Ratingen
- ↑ «Unsere Gemeinde» auf der Homepage der ev. Kirchengemeinde Linnep
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