Almtalbahn
| Wels–Sattledt–Grünau | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Triebwagen der Reihe 5022 im Bahnhof Grünau im Almtal | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckennummer: | 252 01 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 43 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenklasse: | C2 (Wels Hbf - Wels Lokalbahn = D4) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Maximale Neigung: | 23 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Minimaler Radius: | 139 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckengeschwindigkeit: | 80 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Unter Almtalbahn versteht man heute die 43 km lange, normalspurige Strecke Wels–Sattledt–Grünau. Historisch gesehen besteht die Almtalbahn nur aus dem Abschnitt Sattledt–Grünau. Die Strecke Wels–Sattledt ist als Teil der Wels-Rohrer-Bahn gebaut worden.
Die Almtalbahn führt von der oberösterreichischen Bezirksstadt Wels aus dem Trauntal in südlicher Richtung über Sattledt und Pettenbach ins Almtal, welches sie bei Steinbachbrücke erreicht. Sie folgt dem Fluss aufwärts über Pettenbach bis zum Endpunkt Grünau am Nordrand des Toten Gebirges. Dabei durchfährt sie die Bezirke Wels-Land, Kirchdorf an der Krems und Gmunden. Ziel des Bahnbaus war es einerseits, die örtliche Holzwirtschaft und Eisenindustrie zu fördern, andererseits die Landschaft im Voralpenland für den Fremdenverkehr zu erschließen.
Geschichte

- Wels–Sattledt–Rohr
Durch den Bau der Westbahn mit der Zweigstrecke nach Passau wurde die Stadt Wels Bahnknotenpunkt. Diese Stellung wollten die Stadtväter durch weitere Bahnprojekte ausbauen. So planten sie unter anderem eine Verbindung von Wels ins Kremstal als Teil einer Nord–Süd-Verbindung von Böhmen in die Steiermark. Allerdings wurde das Linzer Projekt einer Kremstalbahn früher realisiert, sodass Wels nur der Bau einer Verbindungsstrecke Wels–Sattledt–Rohr (eröffnet 1893) übrigblieb. Trotz dieser Verbindung wandte sich das verkehrsmäßig bisher Richtung Wels orientierte Kremstal nunmehr Richtung Linz, was die Strecke bald unrentabel machte.
- Sattledt–Grünau
Um nicht auch noch das Almtal zu verlieren, für das es bereits Projekte für eine Erschließung von Lambach her gab, planten die Welser eine Strecke, die in Sattledt von der Strecke Wels–Rohr abzweigen und über Voitsdorf und Pettenbach nach Grünau im Almtal führen sollte. Diesmal war das Welser Projekt erfolgreich und die Zweigstrecke konnte im Jahre 1901 eröffnet werden.
Beide Strecken waren von der Eröffnung bis zur Verstaatlichung am 12. März 1942 im Eigentum der Welser Lokalbahn AG, wurden aber von Anfang an von der jeweiligen Staatsbahn (kkStB, BBÖ, Deutsche Reichsbahn) betrieben. Auf dem Abschnitt Sattledt–Rohr (mit z.T. durchgehenden Zügen von Wels nach Bad Hall) wurde der Betrieb 1964 auf Schienenersatzverkehr umgestellt am 1. Dezember 1966 offiziell eingestellt und die Strecke in der Folge abgebaut. Die Strecke von Wels Hbf nach Grünau wird noch heute von den Österreichischen Bundesbahnen betrieben. Ab Sattledt besteht bis heute ein Kilometerbruch.
- Eröffnungs- und Einstellungsdaten
| 14. Oktober 1893 | * | Wels–Sattledt–Kremsmünster Stift |
| 19. November 1893 | * | Kremsmünster Stift–Rohr |
| 23. Mai 1901 | * | Sattledt–Grünau im Almtal |
| 28. März 1966 | † | Sattledt–Rohr |
Betrieb
Wels–Sattledt–Grünau
Eingesetzt wurden zunächst Lokalbahn-Tenderlokomotiven (C n2t) der kkStB-Serie 97, ab 1901 für Güterzüge auch vierachsige (D n2vt) Tenderloks der Serie 178. Versuchsweise eingesetzte Dampftriebwagen und petroleumgefeuerte, zweiachsige Tenderloks (B n2vt, Serie 185) bewährten sich nicht.
- Zwischenkriegszeit
In den 1930er-Jahren kamen stärkere Lokomotiven der Serie 99 (1'C n2vt) und schließlich der ab 1927 gebauten Serie 378 (1'D1' h2t) zum Einsatz. In die Zwischenkriegszeit fällt auch der vorübergehende Einsatz verschiedener Verbrennungstriebwagen (z.B. VT 43).
- Nachkriegszeit
Die endgültige Umstellung von der Reihe 93 auf Dieselbetrieb begann 1964 mit dem Einsatz zweier SGP-Schienenbusse der ÖBB-Reihe 5080. 1965 kamen die ersten „Uerdinger“ Schienenbusse (ÖBB 5081) zum Einsatz, die bis 1989 den Personenverkehr prägten. Ebenfalls 1964 wurde der Güterverkehr auf Dieselloks umgestellt (Reihen 2060, 2062 und 2067), in den Neunzigern kamen auch ÖBB 2043, 2068 und 2048 zum Einsatz. Schließlich wurde der Fahrverschub von der Reihe 2070 erledigt.
In die Zeit knapp vor der endgültigen Verdieselung fällt auch die Betriebseinstellung des wenig rentablen Streckenastes Sattledt–Rohr (28. März 1966). Auf diesem Streckenteil mit z.T. durchgehenden Personenzügen Wels - Rohr - Bad Hall gab es keine eigenen Güterzüge.
- Modernisierung ab 1989
In den 1980er Jahren wurde entschieden, die Almtalbahn zu modernisieren und attraktiver zu gestalten. Der Oberbau wurde erneuert und die Streckengeschwindigkeit auf bis zu 80 km/h erhöht. Ab 1989 wurden die damals ganz neuen, vierachsigen Dieseltriebwagen der Reihe 5047 eingesetzt. Am 27. Mai 1990 wurde der kostengünstige Zugleitbetrieb eingeführt, zugleich wurden die Fahrzeiten nach Grünau verkürzt.
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Ein Triebwagen der ÖBB Baureihe 5047 bei der Hst.Messe Wels
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5022 016-9 im Bahnhof Sattledt
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Ein 5047 passiert das denkmalgeschützte ehemalige Heizhaus in Grünau.
Sattledt–Rohr
Dieser Streckenteil war eingleisig und ist abgetragen. Einziger Zwischenbahnhof war Kremsmünster mit 3 Gleisen.
| Sattledt–Rohr | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Streckenlänge: | 12,4 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckengeschwindigkeit: | 60 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Christian Hager: Die Almtalbahn – Schienenweg in östliche Salzkammergut. In: Christian Hager: Eisenbahnen im Salzkammergut. Wilhelm Ennsthaler Verlag, Steyr 1992, S. 121–131 (mit Karte und Bildern Nr. 182–193), ISBN 3850683508.
- Oberegger Elmar: Kurze Geschichte der Wels-Rohrer-Bahn. Sattledt 2007(Veröffentlichungen des Info-Büros für österreichische Eisenbahngeschichte 9).
- Oberegger Elmar: Kurze Geschichte der Almtalbahn. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Sattledt 2008(Veröffentlichungen des Info-Büros für österreichische Eisenbahngeschichte 3).
Fahrplan
Es besteht ein Zwei-Stunden-Takt mit einzelnen Verdichtungen zum Stundentakt, bei denen die Kreuzung zur halben Stunde in Pettenbach stattfindet. Die Symmetriezeit liegt etwa 2 Minuten später als üblich.
