Eger (Elbe)

linker Nebenfluss der Elbe in Bayern und Böhmen
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Die Eger (tschech. Ohře) ist ein Fluss in Bayern und Tschechien. Sie ist ein linker Nebenfluss der Elbe, entspringt am Nordhang des Schneebergs im Fichtelgebirge und mündet bei Litoměřice (dt.: Leitmeritz) - etwa 50 km nördlich von Prag. Die Länge beträgt 291 km.

Egerquelle
Datei:Eger Cheb.JPG
An der Eger oberhalb der gleichnamigen Stadt
Egerschleife in Loket

Die größte Stadt an ihrem Oberlauf ist Eger (Cheb), nahe der bayrischen Grenze. Die nächsten 100 km fließt die Eger südlich des Erzgebirges nach Osten; 40 km nordöstlich von Eger passiert sie dabei Karlsbad, einen beliebten Kurort seit der österreichisch-ungarischen Monarchie.

Verlauf der Eger in Tschechien
Die Eger in Karlsbad (Karlovy Vary)
Zusammenfluss von Elbe und Eger in Litoměřice

Egerquelle

Die Quellfassung der Eger befindet sich am Nord-West-Hang des Schneeberges, 150 m westlich der Kreisstraße WUN 1 Weißenstadt-Bischofsgrün; Parkplatz Egerquelle. Man erreicht die Quelle auch auf dem FGV-Hauptwanderweg Quellenweg. Die erste provisorische Quellfassung erfolgte durch einen einfachen Stein mit der Inschrift „Egerquelle 1850“. Die heutige Quellfassung von 1923 geht auf die Initiative der Stadt Eger (Böhmen)Eger zurück. Zwölf roh behauene Granitsteine schließen einen Ring um den Quellaustritt. Der Kopfstein wurde etwas größer gehalten und zeigt neben dem Wort „Eger“ das Stadtwappen der alten Reichsstadt. Die anderen Steine der Quellfassung tragen die Namen der Orte, die zur Finanzierung beitrugen: Weißenstadt, Marktleuthen, Königsberg, Falkenau, Elbogen, Karlsbad, Fischern, Klösterle, Kaaden, Saaz und Postelberg. Durch den Quader von Klösterle, welcher den Quellabfluß bildet, geht die Eger auf ihre 325 km lange Reise. Die Bauausführung übernahm die GRASYMA AG Wunsiedel, die offizielle Einweihungsfeier fand am Ersten Pfingstfeiertag 1924 statt. Unmittelbar südlich der Quellfassung ruht ein rechteckiger Granitblock auf zwei Steinwürfeln mit der Inschrift:

Als der Knabe kam zur Eger:
„Eger, sprich, wo eilst du hin?“
„Zu der Elbe“ rauscht es reger,
„Zu der Elbe muß ich ziehn!“
Als der Knabe kam zur Elbe,
war die Antwort inhaltsschwer;
Donnernd braust zurück dieselbe:
„Und ich muß ins deutsche Meer!“

Der leicht abgeänderte Text stammt aus dem Lied „Podersamer Heimatklänge“ (Text: Dr. Karl Tilp; Vertonung: Prof. Josef Freyer). Ein Gedenkstein der sudetendeutschen Heimatvertriebenen steht nur wenige Meter abseits der Quellfassung und verkündet: „Die Welle weiß, wohin sie geht“. Er wurde anlässlich des Egerlandtages 1955 in Bayreuth von der Firma GRASYMA AG Wunsiedel errichtet. Der Quellbereich mit seiner Laubholzumgebung ist geschütztes Nataurdenkmal. Südlich der Weißenhaidermühle liegt am Nord-Hang des Schneeberges das Quellgebiet der „Alten Eger“. Dort soll der eigentliche Egerlauf, jetzt Zinnbach genannt, seinen Ursprung haben. Aus „Bequemlichkeit“ wurde die leichter zu erreichende jetzige Quelle gefasst.

Egerland

Das Egerland war ein Hauptsiedlungsgebiet der Sudetendeutschen und hatte bis 1944/45 eine reiche Volkskultur. Bekannt ist z.B. die Tracht und der Egerländer Marsch.

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