Kirchheimbolanden

Stadt in Rheinland-Pfalz, Deutschland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. November 2005 um 20:27 Uhr durch 217.246.179.22 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
fehlt noch Lage von Kirchheimbolanden in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Donnersbergkreis
Verbandsgemeinde: Kirchheimbolanden
Fläche: 26,36 km²
Einwohner: 7.984 (2005)
Bevölkerungsdichte: 297 Einwohner/km²
Höhe: 232 m ü. NN
Postleitzahl: 67292 (alt: 6719)
Vorwahl: 06352
Geografische Lage: 49° 40' n. Br.
08° 01' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: KIB
Amtliche Gemeindekennzahl: 07 3 33 039
Adresse der Stadtverwaltung: Neue Allee 2
67292 Kirchheimbolanden
Politik
Bürgermeister: Klaus Hartmüller (CDU)
Stadtrat:
(Wahl am 13. Juni 2004)
CDU 44,3% (+6,1) - 11 Sitze (+2)
SPD 25,3% (-4,5) - 6 Sitze (-1)
WGR 17,0% (-5,7) - 4 Sitze (-2)
GRÜNE 8,5% (+2,9) - 2 Sitze (+1)
FDP 5,0% (+1,4) - 1 Sitz (=)

Kirchheimbolanden ist eine Stadt im Osten von Rheinland-Pfalz. Sie ist auch Sitz der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden , sowie Kreisstadt des Donnersbergkreises.

Geographie

Kirchheimbolanden liegt östlich des Donnersberges in der Pfalz. Es liegt am Hang des Wartberges, auch Schillerhain genannt. In direkter Nachbarschaft liegt das Naturschutzgebiet Lemberg im Pfälzer Wald.

Statistik und politische Einheiten

  • Stadt Kirchheimbolanden hat 7.984 Einwohner. Dazu zählt der Ortsteil Haide und 8 Gemeindeteile. Ihr Stadtbürgermeister ist z.Z. Klaus Hartmüller.
  • Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden hat 19.790 Einwohner. Dazu zählen 16 Gemeinden. Ihr Bürgermeister ist seit dem 17.04.2005 Axel Haas.
  • Donnersbergkreis mit der Kreisstadt Kirchheimbolanden hat 79.000 Einwohner. Dazu zählen 6 Verbandsgemeinden. Der Landrat ist z.Z. Winfried Werner.

Geschichte

778 wird Kirchheim erstmals erwähnt. Den heutigen Namen Kirchheimbolanden erhält die Stadt erst im 19.Jahrhundert. Schon im 12. Jahrhundert wird eine Kirche des heiligen Remigius (später in Peterskirche umbenannt) erwähnt. Diese Kirche gab dem Ort den Namen. Da den Herren von Bolanden der Ort unterstand, wurde daraus später Kirchheimbolanden. Ab 1288 gehört Kirchheim zum Haus Nassau. 1368 werden Kirchheimern die Stadtrechte verliehen. Umgangssprachlich nennt man die Stadt auch heute noch Kärchen oder gar neudeutsch Kibo.

Residenzzeit des Hauses Nassau-Weilburg im Ort

  • 1719-1753 Carl August von Nassau-Weilburg

verlegte 1737 seine Residenz von Weilburg nach Kirchheim

  • 1753-1788 Carl-Christian von Nassau-Weilburg
  • 1788-1816 Friedrich Wilhelm von Hessen-Nassau

floh 1793 vor der französischen Revolution mit Sack und Pack aus der Stadt nach Bayreuth. Damit endet die Zeit als Residenzstadt für Kirchheimbolanden, damals nur Kirchheim genannt.

Seine größte Blütezeit erlebt es unter den Fürsten Carl-August (1719-1753) und Carl-Christian (1753-1788) des Hauses Nassau-Weilburg. Um 1790 unterstand der Ort zeitweise Vorderösterreich. zeitweise war es Teil des französischen Département Donnersberg (Mont-Tonnerre) unter dem Präfekten Jeanbon St. André in Mainz. Während und nach dem Wiener Kongress gehörten die Stadt und das Umland zum Generalgovernemant Mittelrhein, bis sie dann dem Königreich Bayern als bayerische Pfalz zugeschlagen wurden. 1848/49 werden von aufmüpfigen Pfälzern während der so genannten 48-Revolution 17 Freischärler im Schloßgarten von der 4. Division des 1. Preußischen Armeekorps (Leitung hatte der spätere Kaiser Wilhelm I.) erschossen.

Politik

Stadtbürgermeister

Stadtwappen

Das Wappen der Stadt zeigt weit in die Vergangenheit und erinnert an die Herren, die die Stadtrechte ertrotzten. Die untere Hälfte zeigt auf grünem Grund einen schwarzen Eber bzw. ein Wildschwein. Es deutet auf die Herrschaft der Grafen von Eberstein hin, während die obere Hälfte ein schwarz-weis kariertes Feld auf gleichem grünen Grund zeigt. Dies soll an die Grafen von Spanheim (Hunsrück) erinnern. Sie lösten die Herrschaft deren von Eberstein ab und sie waren es, die 1368 von Kaiser Karl IV die Stadtrechte für Kirchheim zugesprochen kamen. Historisch sollen allerdings ihre Farben gelb und blau gewesen sein.

Wirtschaft

Verkehr

Kirchheimbolanden ist durch die A 63 (Mainz - Kaiserslautern) an den überregionalen Straßenverkehr angebunden. Der ÖPNV wird durch den Westpfalz-Verkehrsverbund gewährleistet, zu dem auch die 1999 wieder eingerichtete Donnersbergbahn gehört, die Kirchheimbolanden mit Alzey verbindet. Die Bahnverbindung Richtung Süden wurde in der Endphase des zweiten Weltkrieges durch die Zerstörung der Brücke bei Marnheim unterbrochen und nicht wieder aufgenommen.

Öffentliche Einrichtungen

Behörden

In Kirchheimbolanden befinden sich die Verwaltungen des Donnersbergkreises und der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden mit ihren Dienststellen. Außerdem ist es Sitz eines Finanzamtes.

Bildungseinrichtungen

In Kirchheimbolanden gibt es das Nordpfalzgymnasium, welche aus der 1681 gegründeten Lateinschule hervorgegangen und 1981 sein 300jähriges Bestehen feiern konnte. Weiterhin existiert die Georg-von-Neumayer-Schule als regionale Schule. Außerdem besteht mit der Mathilde-Hitzfeld-Schule eine Sonderschule mit dem Förderschwerpunkt Lesen. Im Berufs- und Weiterbildungsbereich gibt es im Ort die Krankenpflegeschule , und die Schule für Altenpflege des Donnersbergkreises, das Heilpädagogium Schillerhain, die Kreisvolkshochschule Donnersbergkreis und die Kreismusikschule Donnersbergkreis. Auf privater Ebene besteht das CJD-Bildungszentrum des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands e.V.. Für Kinder gibt es drei Kindergärten und ein Haus der Jugend, welches derzeit unter der Verwaltung des CJD Kirchheimbolanden steht - dem größten Bildungsträger der Region.


Städtepartnerschaften

deren Geschenk ist eine steinerne Wutz (Wildschwein/Eber) aus dem Wappen von Kirchheimbolanden. Es steht vor dem Rathaus der Stadt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

in der Amtsstrasse 14 findet man das reichhaltige Heimatmuseum der Stadt, eines der größten in Rheinland-Pfalz, Die 26 Abteilungen geben eindrucksvolle Eindrücke in die Geschichte der Stadt und des Landes. Der Haupttakt des Museums war ehemals als das Palais des Erbprinzen gedacht. Vier weitere Bauten sind angegliedert, darunter die ehemalige Volksschuke. Insgesamt verfügt das Museum über 1.800 qm.

Bauwerke

Schloss

Das Stadtbild wird geprägt durch restaurierte Stadtmauer, mittelalterliche und barocke Gebäude. Die Mozartorgel in der Paulskirche, auf der der Namensgeber 1778 selbst spielte, ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Sehenswürdig ist auch das renovierte Schloss und der dazugehörige Schlossgarten.


Feste

Kerchemer Bierwoche

Die Bierwoche ist ein einzigartiges Fest, das in der Fronleichnamswoche im zweijährigen Turnus stattfindet. Zuletzt hatten 2005 die Besucher die Gelegenheit anläßlich der 10.Kerchemer Bierwoche die verschiedensten Biersorten zu kosten und sich auf dem großen Festplatz am Herrengarten auf vergnügliche Stunden zu freuen. Die 11.Kerchemer Bierwoche in 2007 verspricht auch wieder geselliges Beisammensein für Jung und Alt.

Residenzfest

Das Residenzfest lädt alljährlich am zweiten Augustwochenende zum Verweilen hinter den Mauern Kirchheimbolandens ein. Zahlreiche Hofbetreiber bieten den Besuchern in sog. Hoflauben und mit heimischer Gastronomie allerlei kulinarische Köstlichkeiten. Der Jahrmarkt im Herrengarten, die alljährliche Matinee im Schlossgarten, wie auch das musikalische Feuerwerk als Abschluss-Highlight sind nur einige Beispiele für die abwechslungsreiche Unterhaltung.

Christkindlmarkt

Die romantische Kulisse des Christkindlmarktes vor dem Hintergrund der Türme und Mauern der Kirchheimbolandener Altstadt zieht Besucher von nah und fern in dem zweiten Adventwochende an. Vereine, Hobbykünstler und Schausteller bieten den Besuchern ein abwechslungsreiches Sortiment an Waren aller Art. Auch für die Unterhaltung ist gesorgt. Musik- und Tanzdarbietungen, die Kinderbahn und das Feuerwerk lassen den Besuch des Christkindlmarktes zu einem Erlebnis werden.


jährlicher Maimarkt

Am zweiten Sonntag im Mai


jährlicher Oktobermarkt

Am zweiten Sonntag im Oktober


Sportvereine

Wichtige Sportvereine der Stadt sind der TVK, der für seine Basketball-Mannschaft der Herren-Regionalliga bekannt ist, der SVK, der auf dem Schillerhain beheimatet ist und dessen Aushängeschild die erste Mannschaft der Fußballabteilung ist (Ergebnisse unter www.fußball.de). Schließlich gibt es noch den TCK, den Tennisclub.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • 1826, 21. Juni, Georg von Neumayer, † 24. Mai 1909 in Neustadt an der Weinstraße, Geophysiker und Polarforscher, Gründer und Leiter der Deutschen Seewarte.
  • Dr.Heinrich Ritter von Brunck (1847-1911) Stifter der Neuanlage des Schlossgartens einschließlich der Bäume aus aller Welt.
  • Mathilde Hitzfeld bekannteste 1848-Revolutionärin des Ortes. Tochter des Arztes Dr.Ludwig Hitzfeld. Beide wirkten am Barrikadenbau gegen die Preußen mit. Emigierte wie damals ca. 30.000 weitere Pfälzer in die USA und heiratete dort den Maler Theodor Kaufmann. Eine sie darstellende Plastik als "Marianne/Germania" steht im Museum.