Short Message Service
- Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Short Message Service. Zu weiteren Bedeutungen der Abkürzung "SMS" siehe SMS (Begriffsklärung).
Der Short Message Service (SMS) wurde mit Einführung des GSM-Standards für Mobiltelefone in Europa im Jahr 1991 in Betrieb genommen. Es handelt sich um einen Dienst, mit dem es möglich ist, textuelle Nachrichten zwischen (Mobil-) Telefonen auszutauschen. Die Länge der Nachrichten ist meist auf 160 Zeichen (140 Bytes: also 160 7-Bit-Zeichen oder 140 8-Bit-Zeichen) beschränkt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, eine überlange SMS-Nachricht auf mehrere Einzelteile aufzuteilen und diese beim Empfänger automatisch wieder zusammenzusetzen.
Zu Beginn war SMS kostenlos, wurde aber von fast niemandem genutzt, bis Mitte der 1990er Jahre Millionen Menschen darauf aufmerksam wurden.
Laut Duden wird die Abkürzung 'SMS' als Femininum geführt. Um die Tätigkeit des SMS-Verschickens einfacher zu beschreiben, hat sich in jüngster Zeit der Neologismus "simsen" gebildet, der auch in den Duden aufgenommen worden ist.
Ursprünglich nur für den Einsatz auf Mobilgeräten konzipiert, unterstützen heute die meisten digitalen ortsfesten Telefonanschlüsse ebenfalls den Empfang und Versand von SMS.
Weiterentwicklungen der SMS existieren unter dem Namen EMS und MMS.
Technik
Interessant ist, dass für das Versenden einer Kurznachricht nicht etwa ein Datenkanal benutzt wird, sondern ein Signal-Kanal (SDCCH oder SACCH). Eigentlich wird dieser Signalkanal nur dazu benötigt, um ein Gespräch aufzubauen und zu halten. Für diesen Service fallen für die Mobilfunkbetreiber kaum zusätzliche Kosten an. Aufgrund dieses Verfahrens kann eine SMS jedoch auch parallel zu einer Telefonverbindung gesendet werden.
Eine Kurznachricht kann verschiedene Prioritäten haben, die in der Regel vom SMSC (SMS-Center) vergeben wird. Dies kann von einer unsichtbaren SMS bis hin zu einer auffälligen Blink-SMS gehen. Unsichtbare SMS werden z.B. verwendet, um Personen zu lokalisieren (siehe: Standortbezogene Dienste), da eine SMS die einzige Möglichkeit ist, um aus dem GSM-Netz ein Handy zu erreichen. Die Darstellungsart einer bestimmten Priorität ist jedoch abhängig vom Endgeräte-Hersteller.
Wirtschaftliche Bedeutung
Laut einer Studie der französischen Regulierungsbehörde für Telekommunikation, Autorité de Régulation des Télécommunications (ART, [1]) versenden spanische Mobilfunkteilnehmer durchschnittlich rund 50 SMS pro Monat, deutsche rund 40 SMS, italienische und britische etwa 35 SMS und französische nur 17 SMS; die Studie bezieht sich auf das erste Quartal 2003.
Deutsche Handy-Nutzer haben nach einer Erhebung des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM, [2]) im Jahr 2003 rund 25,5 Milliarden SMS verschickt.
Eine SMS kostet in Frankreich etwa 0,30 EUR, in Deutschland etwa 0,20 EUR. Es gibt auch Mobilfunk-Tarife mit Frei-SMS. Diverse Internet-Dienstanbieter ermöglichen den Versand von SMS zu meist deutlich günstigeren Preisen. Seit dem Frühjahr 2003 kamen hier Premium-Dienste hinzu, bei denen eine einzelne SMS bis zu 3,00 Euro kosten kann.
Siehe auch
Weblinks
Netzbetreiber
SMS Dienstleister