Die Verlaufsform ist eine syntaktische Konstruktion in manchen Sprachen, die eine augenblickliche Handlung ausdrückt. Im Englischen wird die Verlaufsform mit dem Auxiliar be in Verbindung mit einem Gerundium gebildet, z.B. he is reading (er liest gerade). Eine ähnliche Bildung findet man auch im Baskischen und im Bretonischen.
Im Deutschen gibt es mehrere meist mundartnahe Möglichkeiten, die Verlaufsform auszudrücken, z.B. die sog. Rheinische Verlaufsform mit sein in Verbindung mit am und einem substantivierten Infinitiv, z.B. er ist am Lesen. Im Südbairischen kann das Auxiliar tun mit einem Infinitiv die Verlaufsform ausdrücken (er tut lesen).
Im Litauischen werden spezielle (progressive) Partizipien verwendet, z.B. jis buvo bemiegąs (er schlief gerade, vgl. die finite Form jis miega/miegojo er schläft/schlief bzw. jis yra/buvo miegojęs er hat/hatte geschlafen).