Selters (Ortenberg)

Stadtteil von Ortenberg (Hessen)
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Selters ist ein Dorf und seit 1971 ein Stadtteil von Ortenberg im Wetteraukreis, Hessen.

Selters
Stadt Ortenberg
Koordinaten: 50° 20′ N, 9° 2′ OKoordinaten: 50° 20′ 27″ N, 9° 2′ 11″ O
Höhe: 135 (132–175) m
Einwohner: 811 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 63683
Vorwahl: 06046
Kirche in Selters

Geografie

Selters liegt am Rande des westlichen Vogelsbergs auf einer Höhe von 147 m über NN, 2 km südwestlich des Zentrums von Ortenberg und 7,5 km nordwestlich von Büdingen.

Zu Selters zählt das auf einem Hang über der Nidder das auf den Resten der kleinen Burg Konradsdorf errichtete ehemalige Kloster Konradsdorf, heute Teil der Hessischen Staatsdomäne Konradsdorf.

Geschichte

Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 780 und steht im Zusammenhang mit dem Kloster Fulda. Selters gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Amt Ortenberg, einem Kondominat, das von drei Landesherren aus dem Kreis der Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde. Zu den Einzelheiten siehe: hier.

Frühe Neuzeit

Da alle drei Herren des Kondominats sich der Reformation zuwandten, wurde auch Selters zunächst lutherisch. 1601 kam es zu einer Realteilung des Kondominats, wobei das Dorf Selters an die Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1642: Grafschaft Hanau, fiel. Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg verfolgte aber ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik. Er machte vom Jus reformandi, seinem Recht als Landesherr Gebrauch, die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen, und setzte dies für die Grafschaft Hanau-Münzenberg weitgehend als verbindlich durch. Die Grafschaft Hanau wiederum fiel 1736 beim Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., aufgrund eines Erbvertrages an die Landgrafschaft Hessen-Kassel und damit auch Selters.

Neuzeit

Das Hanauer, später hessische „Amt Ortenberg“ gehörte ab 1810 zum Großherzogtum Hessen und war hier dem Dominialamt Ortenberg zugeordnet. 1821 bildete das Großherzogtum den Landratsbezirk Nidda, in den auch alle Teile des ehemaligen Amtes Ortenberg verschmolzen und der ab 1832 Kreis Nidda hieß. Mit der Revolution von 1848 wurde kurzzeitig der Regierungsbezirk Nidda gebildet, 1852 aber der Kreis Nidda wiederbelebt. 1874 kamen die Gebiete des ehemaligen Amtes Ortenberg zum Landkreis Büdingen, der mit der Gebietsreform in Hessen 1972 im Wetteraukreis aufging. Selters wurde im Zuge der Gebietsreform zum 1. Januar 1972 in die Stadt Ortenberg eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

  • 1939: 400 Einwohner
  • 1961: 593 Einwohner
  • 1970: 562 Einwohner
  • 2007: 811 Einwohner

Verkehr

Durch den Ort führen die Bundesstraße 275, die Bundesstraße 457 und die Landesstraße 3191.

Infrastruktur

Oberhalb der Domäne Konradsdorf liegt die 1974 eröffnete Gesamtschule Konradsdorf, eine additive Gesamtschule mit Förderstufe und Gymnasialer Oberstufe.

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Hans Georg Ruppel (Bearb.): Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform = Darmstädter Archivschriften 2. 1976, S. 191.
  • Heinz Wionski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis I. Stuttgart 1999, S. 410-414.