Fußball-Europameisterschaft 2012

14. Austragung der Fußball-Europameisterschaft der Männer
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UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2012
UEFA EURO 2012
Anzahl Nationen 16 (von 53 Bewerbern)
Austragungsort Polen Polen
Ukraine Ukraine
Eröffnungsspiel 8. Juni 2012 (Warschau)
Endspiel 1. Juli 2012 (Kiew)
Spiele 31 insgesamt
22 bisher absolviert
Tore 57 (⌀: 2,59 pro Spiel)
Zuschauer 956.795 (⌀: 43.491 pro Spiel)
Gelbe Karten 85 (⌀: 3,86 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten (⌀: 0,09 pro Spiel)
Rote Karten (⌀: 0,05 pro Spiel)

Die Endrunde der 14. Fußball-Europameisterschaft 2012 (UEFA EURO 2012; polnisch Mistrzostwa Europy w Piłce Nożnej 2012; ukrainisch Чемпіонат Європи з футболу 2012) findet vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 in Polen und der Ukraine statt. Es ist vorläufig die letzte Fußball-Europameisterschaft (EM), die mit 16 Mannschaften ausgetragen wird. Ab 2016 wird die Endrunde mit 24 Mannschaften ausgetragen. Der Europameister qualifiziert sich für den FIFA-Konföderationen-Pokal 2013. Sollte Spanien den Titel gewinnen, so nimmt automatisch der unterlegene Finalist an dem Turnier teil, da Spanien als amtierender Weltmeister bereits für den Konföderationen-Pokal qualifiziert ist.

Vergabe

 
Logo der Kandidatur

Für die Fußball-Europameisterschaft 2012 wurde die Bewerbungszeit in zwei Phasen aufgeteilt. Damit sollten die Kosten für die UEFA und die Bewerber reduziert werden.

Bis zum Bewerbungsschluss am 1. Februar 2004 bewarben sich zehn nationale Fußballverbände mit acht Bewerbungen um die Austragung der EM-Endrunde. Aserbaidschan, Griechenland, Italien, Rumänien, Russland und die Türkei bewarben sich einzeln, Kroatien und Ungarn sowie Polen und die Ukraine gaben jeweils Gemeinschaftsbewerbungen ab. Nach Prüfung der Unterlagen wurden die Bewerbungen von Aserbaidschan, Rumänien und Russland abgelehnt.

Nach der am 8. November 2005 durchgeführten ersten Abstimmung reduzierte sich das Bewerberfeld auf Italien (elf Stimmen), Kroatien/Ungarn (neun Stimmen) und Polen/Ukraine (sieben Stimmen). Die Türkei (sechs Stimmen) und Griechenland (zwei Stimmen) schieden aus der Bewerbung aus.

Am 18. April 2007 gab das UEFA-Exekutivkomitee in Cardiff bekannt, dass die gemeinsame Bewerbung Polens und der Ukraine den Zuschlag erhalten hatte. Von den zwölf Stimmen der Mitglieder des Exekutivkomitees bekamen Polen und die Ukraine acht, die restlichen vier Stimmen gingen an Italien.

Vorbereitungen

Nach der Vergabe liefen die Vorbereitungen in beiden Ländern zunächst schleppend. Die UEFA zeigte sich ob der Verzögerungen mehrfach beunruhigt, ergriff aber lange Zeit keine Maßnahmen. Am 30. Januar 2008 forderte die UEFA die Staaten auf, durch finanzielle Unterstützung der Projekte den Prozess zu beschleunigen.[1] UEFA-Generalsekretär David Taylor machte deutlich, dass sich die UEFA zu Maßnahmen gezwungen sähe, wenn in den nächsten sechs Monaten zu wenige Fortschritte erzielt würden.

Nach einem Besuch Anfang Juli 2008 in Polen und der Ukraine gab UEFA-Präsident Michel Platini bekannt, dass die polnischen Vorbereitungen viel besser verliefen als in der Ukraine und es im Notfall sogar zu einer Änderung der Spielanteile kommen könnte. Polen würde dann 75 Prozent der Spiele (achtzehn Gruppen-, zwei Viertelfinal-, beide Halbfinalspiele und das Endspiel) bekommen, die Ukraine nur die Spiele der Gruppe D austragen. Über weitergehende Konsequenzen, wie einen kompletten Entzug der Austragung in der Ukraine, wurde spekuliert.

Immer wieder kam auch Deutschland als Co-Gastgeber der EM 2012 ins Gespräch, da sich UEFA-Präsident Michel Platini wohl beim Deutschen Fußballbund danach erkundigte. Dies wurde aber mehrfach vom DFB zurückgewiesen.[2]

Eine UEFA-Delegation um David Taylor überprüfte vom 2. bis 6. Februar 2009 in der Ukraine den Stand der Vorbereitungen und die Infrastruktur.[3][4]

In seinem Treffen am 13. Mai 2009 bestätigte das UEFA-Exekutivkomitee die polnischen Städte Danzig, Posen, Warschau und Breslau als offizielle Gastgeber der Europameisterschaft. Von den ukrainischen Städten erhielt lediglich Kiew den Status einer offiziellen Gastgeberstadt, wurde allerdings vorerst nicht als Endspielort bestätigt. Kiew bekam ähnlich wie die ukrainischen Städte Donezk, Lemberg und Charkiw aber die Gelegenheit, die geforderten Auflagen bis zum 30. November 2009 zu erfüllen.[5] Am 11. Dezember 2009 bestätigte die UEFA bei einer Konferenz auf Madeira alle vier ukrainischen Spielstädte als Austragungsorte und sprach Kiew das Finale zu.

Am 24. Januar 2011 wurde bekannt, dass UEFA-Generalsekretär Jerome Valcke in einem Brief[6] an den ukrainischen Fußballverband (FFU) mit dem Entzug der EM drohte, da sich die ukrainische Regierung, laut FIFA, unzulässig in die Angelegenheiten des ukrainischen Fußballverbands einmische. Falls der FFU die geplante Umbildung durch die Regierung bis zum 4. Februar nicht stoppe, sei die FIFA bereit, die Ukraine von deren Wettbewerben auszuschließen. Dieser Ausschluss würde die Austragung der EM in der Ukraine nicht mehr möglich machen. Kurz vor dem Ende des Ultimatums erklärte der ukrainische Fußballverband (FFU), dass keine Umbildung durch die Regierung erfolgen werde. Der FFU versicherte gegenüber der FIFA in einem Brief, dass die Politik keinen Einfluss auf die Vorbereitungen auf die Europameisterschaft habe. Dies wurde vom UEFA-Chef Michel Platini und FIFA-Präsident Joseph Blatter bestätigt. Somit blieb die Ukraine als zweites Austragungsland erhalten.[7][8]

Weiterhin bestanden sowohl in Polen als auch in der Ukraine Rückstände beim Bau der Stadien und der Infrastruktur. Der Zeitplan wurde erneut überschritten. Bis zum Januar 2011 waren lediglich drei der insgesamt acht Spielstätten fertiggestellt. Für die restlichen Stadien hatte die UEFA eine Frist bis zum Juni 2011 gesetzt[9], welche in Polen bis auf das Nationalstadion in Warschau und in der Ukraine bis auf die Stadien in Kiew und Lemberg eingehalten wurde.

Austragungsorte

 
Austragungsorte Euro 2012

Die Austragungsorte verteilen sich wie bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 über insgesamt acht Stadien, von denen jeweils vier in Polen und in der Ukraine liegen.

Polen

Warschau
Warszawa
Posen
Poznań
Breslau
Wrocław
Danzig
Gdańsk
Nationalstadion
Kapazität: 58.500
Städtisches Stadion
Kapazität: 43.090
Städtisches Stadion
Kapazität: 42.771
PGE Arena Gdańsk
Kapazität: 41.582
    Das Stadion im Juni 2012  
3 Vorrundenspiele (Eröffnungsspiel)
1 Viertelfinale
1 Halbfinale
3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale

Im Nationalstadion in Warschau wird das Eröffnungsspiel ausgetragen, außerdem werden noch zwei weitere Vorrundenspiele sowie ein Viertel- und ein Halbfinale hier stattfinden. Da das Stadion zum geplanten Fertigstellungstermin im Herbst 2011 nicht betriebsbereit war, musste das zur Eröffnung vorgesehene Test-Länderspiel zwischen Polen und Deutschland am 6. September 2011 nach Danzig verlegt werden.[10] Das Stadion wurde schließlich am 29. Januar 2012 mit einem Musikfestival eingeweiht.[11] Durch Anheben des Spielfeldes auf Höhe des Mittelrangs kann das Stadion auch in ein Leichtathletikstadion umgebaut werden.

In Danzig wurde ein neues Stadion für die Europameisterschaft errichtet und am 14. August 2011 mit dem Spiel Lechia Gdańsk und Cracovia Krakau eröffnet. Der Komplex trägt den Namen PGE Arena Gdańsk und verfügt über eine Kapazität von 44.000 Zuschauern.[12] Danzig ist für drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale des Turniers vorgesehen. Das neue Stadion wird außerdem von dem Fußballverein Lechia Gdańsk genutzt.

Im Stadion Miejski in Posen, Heimatstadion von Lech Posen, werden drei Vorrundenspiele der Europameisterschaft stattfinden. Die Spielstätte wurde komplett umgebaut, erhielt u.a. eine komplette Überdachung der Tribünen mit integrierter Flutlichtanlage und wurde am 20. September 2010 mit einem Konzert des Sängers Sting eröffnet. Das Stadion verfügt über eine Kapazität von 43.090 Sitzplätzen. Es ist das einzige Stadion der vier Spielorte in Polen, welches bei der Vergabe der Endrunde schon existierte.

In Breslau wurde das Stadion Miejski errichtet und verfügt über eine Kapazität von 43.000 Sitzplätzen. Es werden drei Vorrundenspiele in Breslau stattfinden. Die Arbeiten für die neue Arena wurden Ende August 2011 abgeschlossen. Am 10. September 2011 fand zur Eröffnung des Stadions der WBC-Weltmeisterschafts-Boxkampf im Schwergewicht zwischen dem ukrainischen Weltmeister Vitali Klitschko und dem polnischen Herausforderer Tomasz Adamek statt. Das Stadion umfasst unter anderem Andachtsräume und Arresttrakte. Es wird vollständig überwacht.[13]

 
Der neue Lech-Wałęsa-Flughafen in Danzig

Ausschreibung und Auftragsvergabe

An den Ausschreibungen der Bauaufträge waren besonders chinesische Baufirmen interessiert. Im Falle des Zuschlages hätten sie die benötigten Arbeiter aus China mitgebracht.[14] Unter dem Eindruck des Arbeitskräftemangels in der Baubranche hatte die Regierung von Kazimierz Marcinkiewicz schon im Jahr 2006 bedeutende Kontingente von Arbeitern aus China bewilligt. Zuschläge erhielten aber nur europäische Firmen.

 
Aktuelles Autobahn- und Schnellstraßennetz in Polen
  • in Benutzung
  • in Bau
  • in Planung
  • Infrastruktur

    Zur Europameisterschaft wurden die wichtigsten Flughäfen in den Städten Danzig, Kattowitz, Krakau, Warschau, Breslau und Posen ausgebaut und modernisiert. Im Bereich des Schienenverkehrs wurden die Bahnhöfe Kraków Główny, Poznań Główny, Katowice und Warszawa Zachodnia neu errichtet und Wrocław Główny, Gdynia Główna, Warszawa Centralna, Warszawa Stadion und Warszawa Wschodnia komplett modernisiert. Zusätzlich wurden Abschnitte der Eisenbahnstrecken E20 WarszawaŁódź, E30: ZgorzelecMedyka, E59: WrocławPoznań, E65: Warszawa − Gdynia, Nr. 8: Warschau − Krakau in der Gesamtlänge von 940 Kilometern modernisiert.

    Das Straßennetz sollte ursprünglich mit zusätzlichen, annähernd 4000 Kilometern Autobahnen und Schnellstraßen ausgebaut werden. Zu den wichtigsten Verkehrsprojekten gehörten die Fertigstellung der Autobahnen A1, A4, A6, A8, A18 sowie die Verlängerung der A2 nach Warschau. Außerdem sollten die Schnellstraßen S1, S2, S7, S8 komplett, die S3 und S17 in großen Teilen fertiggestellt werden.[15] Schon frühzeitig wurde bekannt, dass sich all diese Pläne nicht bis 2012 verwirklichen lassen werden. Nach großen Verspätungen auf der A1 wurden nur einige Abschnitte von Pyrzowice nach Świerklany eröffnet. Die Verbindung von Toruń bis Lódz zur A2 wurde nicht rechtzeitig zur EM fertiggestellt. Auf der Autobahn A4 kam es aufgrund Hochwassers bzw. finanzieller Probleme zu sehr großen Verspätungen, so dass keiner der zehn Abschnitte der Strecke von Krakau bis zur ukrainischen Grenze bis zur EM 2012 eröffnet wurde. Die polnische Straßenverwaltungsbehörde GDDKiA geht davon aus, dass die Mehrheit der nach Lemberg reisenden Fans auf die Autofahrt verzichten und das Flugzeug benutzen wird.[16][17] Aufgrund finanzieller Probleme zweier Baufirmen beim Bau der Autobahn A2 von Łódź nach Warschau kam es zu Verzögerungen, die von den nachfolgenden Unternehmen durch eine Beschleunigung der Bauarbeiten während einiger Monate so reduziert wurden, dass die Autobahnverbindung am 6. Juni 2012 eröffnet werden konnte. Die A8 wurde 2011 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet. Die Modernisierung der A18 wurde während der Ausschreibung 2010 abgebrochen und befindet sich wieder in Planung. Im Bereich der Schnellstraßen wurden nur wenige Abschnitte vor der EM freigegeben: die S8 im Bereich Warschau, die S7 im Bereich von Danzig, die S5 als Ostumgehung sowie einer von drei Abschnitten der S11 als Westumgehung von Posen.

    Ukraine

    Kiew
    Київ
    Donezk
    Донецьк
    Charkiw
    Харків
    Lemberg
    Львів
    Olympiastadion Kiew
    Kapazität: 70.050
    Donbass Arena
    Kapazität: 51.504
    Metalist Stadium
    Kapazität: 38.633
    Arena Lwiw
    Kapazität: 34.915
    Das NSK Olimpijskyj im Oktober 2011 Datei:Donezk Donbass Arena 02.JPG Das renovierte Stadion von Charkiw Arena Lwiw
    3 Vorrundenspiele
    1 Viertelfinale
    Finale
    3 Vorrundenspiele
    1 Viertelfinale
    1 Halbfinale
    3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele

    Im Olympiastadion Kiew wird das Endspiel ausgetragen, außerdem werden dort drei Vorrundenspiele sowie ein Viertelfinale stattfinden. Dafür wurde das in seiner ursprünglichen Form ab 1936 erbaute und für das Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele 1980 verwendete Stadion durch das deutsche Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner komplett umgebaut. Unter anderem erhielt es eine komplette Überdachung der Tribünen mit integrierter Flutlichtanlage. Es hält nun 70.050 Sitzplätze für Besucher bereit. Mit mehrmonatiger Verzögerung wurde das Stadion am 8. Oktober 2011 eröffnet.[18]

    In Donezk wurde zwischen 2006 und 2009 ein neues Stadion gebaut. Der Komplex trägt den Namen Donbass Arena, wurde vom ukrainischen Unternehmer Rinat Achmetow finanziert und verfügt über eine Kapazität von 51.504 Sitzplätzen.[19] In Donezk werden drei Gruppenspiele sowie ein Viertelfinal- und ein Halbfinalspiel ausgetragen. In der ukrainischen Meisterschaft wird das Stadion von Schachtar Donezk genutzt.

    Im Metalist Stadium in Charkiw, dem Heimatstadion des Metalist Charkiw, werden drei Vorrundenspiele der Europameisterschaft stattfinden. Die Spielstätte wurde zwischen 2008 und 2009 komplett renoviert und verfügt seitdem über eine Kapazität von 41.307 Sitzplätzen. Charkiw sprang dabei als Ersatz für Dnipropetrowsk ein.[20]

    In Lemberg wurde die Arena Lwiw errichtet, die über eine Kapazität von 34.915 Plätzen verfügt. Hier werden drei Vorrundenspiele stattfinden. Die Stadt konnte das Projekt ohne finanzielle Unterstützung aus dem Ausland nicht realisieren. Zusätzlich erschwerte die innenpolitische Krise die Suche nach geeigneten Investoren.[20] Nach einem Baustopp Anfang 2010 verzögerte sich die Fertigstellung beträchtlich.[21] Das noch nicht vollständig fertiggestellte Stadion wurde am 29. Oktober 2011 eingeweiht;[22] am 15. November 2011 fand das Eröffnungsspiel zwischen den Nationalmannschaften der Ukraine und Österreichs statt.[23]

    Ausschreibung und Auftragsvergabe

    Das Nationalstadion in Kiew sollte ursprünglich von dem taiwanischen Büro Archasia Design Group renoviert werden.[24] Im Juni 2008 wurde der Vertrag wegen mangelnder Erfahrung im Baugewerbe gekündigt. Bei der Neuvergabe konnte sich das deutsche Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner durchsetzen, das auch schon das Olympiastadion in Berlin für die WM 2006 renoviert hatte. Andere Bewerber waren unter anderem der britische Architekt Norman Foster. Die Bauarbeiten wurden 2011 abgeschlossen.

    Infrastruktur

    Bezüglich der Infrastruktur lag die Ukraine deutlich hinter Polen. Die Regierung beabsichtigte den Bau von beinahe 3000 km Autobahnen und Schnellstraßen. Des Weiteren wurden Investitionen in Eisenbahnen, Flughäfen und Hotels aller Klassen benötigt.[14] Auch die Metro Kiew sollte ausgebaut werden. Es müssen zahlreiche neue Hotels gebaut werden. Die Accor-Gruppe (Frankreich), die Rezidor Hotel Group (Belgien) und die InterContinental Hotels Group (Großbritannien) hatten Mitte 2008 verkündet, bis zu 40 Hotels in der Ukraine errichten zu wollen.[25] Der Suchmaschinenkonzern Google ermöglicht als besondere Aktion zur Fußball-Europameisterschaft 2012 die virtuelle Besichtigung aller acht EM-Stadien über Google Street View in einer 360-Grad-Perspektive.[26]

    Teilnehmer

    Auslosung der Endrunde

    Die Auslosung der vier Vierergruppen der Finalrunde fand am 2. Dezember 2011 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt. Neben den Gastgebern Polen (Gruppe A) und Ukraine (Gruppe D) wurden die beiden stärksten qualifizierten Mannschaften als Gruppenkopf der Gruppen B und C gesetzt (Titelverteidiger Spanien und Niederlande).[27] Die übrigen Mannschaften wurden in drei Töpfe gemäß dem UEFA-Koeffizienten eingeteilt, und jeder Gruppe wurde je eine Mannschaft jedes Topfes zugelost.

    • Topf 1: Polen (A1), Ukraine (D1), Spanien, Niederlande
    • Topf 2: Deutschland, Italien, England, Russland
    • Topf 3: Kroatien, Griechenland, Portugal, Schweden
    • Topf 4: Dänemark, Frankreich, Tschechien, Irland
    Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
    Polen  Polen (Kader) Niederlande  Niederlande (Kader) Spanien  Spanien (Kader) Ukraine  Ukraine (Kader)
    Griechenland  Griechenland (Kader) Danemark  Dänemark (Kader) Italien  Italien (Kader) Schweden  Schweden (Kader)
    Russland  Russland (Kader) Deutschland  Deutschland (Kader) Irland  Irland (Kader) Frankreich  Frankreich (Kader)
    Tschechien  Tschechien (Kader) Portugal  Portugal (Kader) Kroatien  Kroatien (Kader) England  England (Kader)

    Fußball-Europameisterschaft 2012/Spielplan

    Statistiken

    Torschützenliste

    Offizielle Rangfolge der UEFA (bei gleicher Anzahl Tore ist die geringere Anzahl der Spielminuten ausschlaggebend, da diese einen besseren Treffer-pro-Zeit-Quotienten aufweisen):[28]

    Rang Spieler Tore Min. Tore/Stunde
    01 Deutschland  Mario Gómez 3 226 0,796
    02 Russland  Alan Dsagojew 3 253 0,711
    03 Kroatien  Mario Mandžukić 3 270 0,667
    04 Spanien  Cesc Fàbregas 2 107 1,121
    05 Spanien  Fernando Torres 2 151 0,795
    06 Ukraine  Andrij Schewtschenko 2 171 0,702
    07 Tschechien  Petr Jiráček 2 250 0,480
    08 Tschechien  Václav Pilař 2 268 0,448
    09 Danemark  Nicklas Bendtner 2 270 0,444
    Danemark  Michael Krohn-Dehli 2 270 0,444
    Portugal  Cristiano Ronaldo 2 270 0,444

    Die fett hervorgehobenen Spieler sind noch im Turnier.

    Gesperrte Spieler

    Die folgenden Spieler wurden auf Grund einer Roten, einer Gelb-roten oder zweier Gelber Karten in unterschiedlichen Partien für ein oder mehr Spiele gesperrt:

    Spieler Vergehen Sperre im Spiel Bemerkung
    England  Wayne Rooney   in Euro-Qualifikation gg. Montenegro Gruppe D gg. Frankreich
    Gruppe D gg. Schweden
    2 Spiele Sperre nach roter Karte im letzten Qualifikationsspiel der Gruppe G
    Griechenland  Sokratis Papastathopoulos   in Gruppe A gg. Polen Gruppe A gg. Tschechien
    Polen  Wojciech Szczęsny   in Gruppe A gg. Griechenland Gruppe A gg. Russland
    Deutschland  Jérôme Boateng   in Gruppe B gg. Portugal
      in Gruppe B gg. Niederlande
    Gruppe B gg. Dänemark
    Griechenland  Giorgos Karagounis   in Gruppe A gg. Polen
      in Gruppe A gg. Russland
    Viertelfinale gg. Deutschland
    Griechenland  José Holebas   in Gruppe A gg. Polen
      in Gruppe A gg. Russland
    Viertelfinale gg. Deutschland
    Irland  Keith Andrews   in Gruppe C gg. Italien WM-Qualifikation gg. Kasachstan

    Schiedsrichterteams

    Am 20. Dezember 2011 wurden die Offiziellen der Fußball-Europameisterschaft 2012 bekanntgegeben. Die Schiedsrichterkommission der UEFA berief zwölf Schiedsrichterteams.[29][30] Zum ersten Mal wurden bei einer EM Torschiedsrichter eingesetzt. Howard Webb ist der einzige Schiedsrichter, der auch schon bei einer früheren Europameisterschaft (2008) zum Einsatz kam. Er leitete zudem das letzte WM-Finale. Damir Skomina ist der erste slowenische Schiedsrichter, der bei einer EM-Endrunde zum Einsatz kommt.

    Land Schiedsrichter Assistenten Ersatzassistent Torschiedsrichter Spiele      
    Turkei  Türkei Cüneyt Çakır Bahattin Duran
    Tarık Ongun
    Mustafa Emre Eyisoy Hüseyin Göçek
    Bülent Yıldırım
    2 1 2 7 1 0
    Schweden  Schweden Jonas Eriksson Stefan Wittberg
    Mathias Klasenius
    Fredrik Nilsson Markus Strömbergsson
    Stefan Johannesson
    2 1 2 9 0 0
    Ungarn  Ungarn Viktor Kassai Gábor Erős
    György Ring
    Róbert Kispál István Vad
    Tamás Bognár
    1 1 2 7 0 0
    Niederlande  Niederlande Björn Kuipers Sander Van Roekel
    Erwin Zeinstra
    Norbertus Simons Pol van Boekel
    Richard Liesveld
    2 1 2 8 0 0
    Frankreich  Frankreich Stéphane Lannoy Éric Dansault
    Frédéric Cano
    Michael Annonier Fredy Fautrel
    Ruddy Buquet
    2 1 2 10 0 0
    Portugal  Portugal Pedro Proença Bertino Miranda
    Ricardo Santos
    José Tiago Trigo Manuel Jorge de Sousa
    Duarte Gomes
    1 1 2 5 0 0
    Italien  Italien Nicola Rizzoli Renato Faverani
    Andrea Stefani
    Luca Maggiani Gianluca Rocchi
    Paolo Tagliavento
    2 1 2 5 0 0
    Slowenien  Slowenien Damir Skomina Primož Arhar
    Marko Stančin
    Matej Žunič Matej Jug
    Slavko Vinčič
    2 1 2 7 0 0
    Deutschland  Deutschland Wolfgang Stark Jan-Hendrik Salver
    Mike Pickel
    Mark Borsch Florian Meyer
    Deniz Aytekin
    2 1 2 10 0 0
    Schottland  Schottland Craig A. Thomson Alasdair Ross
    Derek Rose
    Graham Chambers William Collum
    Euan Norris
    2 1 2 12 0 0
    Spanien  Spanien Carlos Velasco Carballo Roberto Alonso Fernández
    Juan Carlos Yuste Jiménez
    Jesús Calvo Guadamuro David Fernández Borbalán
    Carlos Clos Gómez
    2 1 2 2 1 1
    England  England Howard Webb Michael Mullarkey
    Peter Kirkup
    Stephen Child Martin Atkinson
    Mark Clattenburg
    2 1 2 6 0 0

    Als vierte Offizielle wurden Schiedsrichter berücksichtigt, deren Verbände keinen der zwölf Schiedsrichter stellen. Folgende vier Personen wurden nominiert:

    Des Weiteren nominierte die UEFA ebenfalls noch vier Ersatzassistenten. Diese stammen aus Verbänden, die kein Schiedsrichterteam stellen. Folgende vier Personen sind nominiert worden:

    Organisation und Umfeld

    Kritik

    In der Ukraine ist Korruption weit verbreitet. Sie bewirkte, dass die geplanten Kosten für die Stadionneubauten sich vervielfachten. Mittlerweile rechnet die ukrainische Regierung für die Infrastruktur mit Gesamtkosten in Höhe von rund zehn Milliarden Euro. Das wäre das 16,1-fache des Betrags vom letzten Turnier 2008 in Österreich und der Schweiz (ca. 620 Millionen Euro).[31]

    Die Preise für die Unterbringung in ukrainischen Hostels und Hotels betragen ein Mehrfaches des Normalpreises. Im November 2011 wurde eine zu geringe Zahl an Hotelbetten in der Ukraine prognostiziert. Den Besuchern drohe eine Übernachtung in Zelten.[32]

    Seit Ende April 2012 gab es wegen der Inhaftierung der ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko Überlegungen eines Boykotts der EM von deutschen Politikern. Von politischer Seite wurde teilweise sogar ein sportlicher Boykott bzw. eine Verlegung des Turniers gefordert; die zuständigen Fußballverbände lehnten dies ab.[33][34] Am 3. Mai 2012 erklärte die EU-Kommission, dass Kommissionspräsident José Manuel Barroso und die 26 EU-Kommissare nicht die Absicht haben, zur Fußball-EM in die Ukraine zu reisen. Dies sei ein Signal, „dass man nicht zufrieden ist mit der Art und Weise, wie mit (der Oppositionsführerin) Julija Tymoschenko umgegangen wird“.[35] Dem Protest, bei dem es sich ausdrücklich um keinen „Boykott“ handle, schloss sich EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy an.[36]

    Forderungen nach einem Boykott wurden vom ukrainischen Außenministerium, von FIFA-Präsident Sepp Blatter sowie Mitausrichter Polen im Namen von Ministerpräsident Donald Tusk und Staatspräsident Bronisław Komorowski kritisiert. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hielt einen Boykott der EM-Spiele in der Ukraine ebenfalls für falsch. Politiker und Sportfunktionäre sollten in das Land reisen und dort „auf die schweren Menschenrechtsverletzungen aufmerksam […] machen“.[36] Ebenso hält auch der Leipziger Sportphilosoph Arno Müller einen sportlichen Boykott für das falsche Mittel um auf die Lage in der Ukraine aufmerksam zu machen. [37]

    Öffentlich kritisiert wurde das Vorgehen der ukrainischen Regierung, im Rahmen der Vorbereitung zur Europameisterschaft in den Austragungsorten rund 250.000[38] herrenlose Hunde und Katzen auf grausame Art zu töten.[39][40] Auch auf Betreiben der UEFA sicherte der zuständige Minister im November 2011 zu, diese Praxis zu beenden,[41] was jedoch unter anderem laut Tierschutzorganisation WSPA nur mangelhaft oder nicht umgesetzt wurde.

    Die Senderanstalten verwenden im Allgemeinen das Weltbild des Veranstalters. Dabei werden einige Szenen bewusst unterschlagen, was in einigen Medien schon als Zensur bezeichnet wurde. So wurde beispielsweise nicht gezeigt, als zwei deutsche Grünen-Abgeordnete in Charkiw vor dem Spiel Deutschlands gegen die Niederlande ein Transparent hochhielten, auf dem Fairplay auch in der Politik gefordert wurde. Auf Anweisung der UEFA wurde ebenfalls verboten, leere Ehrenplätze oder Ränge zu zeigen. Außerdem wurde der Eindruck erweckt, dass eine Szene, bei der der deutsche Trainer Joachim Löw einem Balljungen den Ball 'stibitzt', live stattgefunden haben könnte. Die Szene fand jedoch vor dem Spiel statt. [42]

    Spielball

    Datei:Tango 12 match ball of UEFA EURO 2012.png
    EM-Spielball „Tango 12“
     
    Slavek und Slavko, die offiziellen Maskottchen der EURO 2012

    Der Tango 12 ist der offizielle Spielball der Fußball-Europameisterschaft 2012. Der von der Firma Adidas hergestellte Ball wurde bei der Gruppenauslosung am 2. Dezember 2011 in Kiew offiziell vorgestellt.[43]

    Maskottchen

    Die offiziellen Maskottchen der Meisterschaft – Slavek und Slavko (poln. Slavek i Slavko)[44] – wurden am 16. November 2010 im Polnischen Theater in Warschau (Teatr Polski w Warszawie) vorgestellt.[45] Für die Durchführung des Projekts ist die US-amerikanische Firma Warner Bros. zuständig.[46] Die Maskottchen in Gestalt von Zwillingen – ein Pole und ein Ukrainer – sind in Fußballtrikots mit den Nationalfarben ihrer Mannschaften gekleidet.

    Die Namen der Maskottchen wurden ähnlich wie bei der EURO 2008 von Fans aus der ganzen Welt ausgewählt, die die Wahl zwischen drei von der UEFA und dem Organisationskomitee eingereichten Vorschlägen hatten. Abgestimmt werden konnte auf der offiziellen Website der UEFA, in McDonald’s-Restaurants in Polen und in der Ukraine, sowie bei speziellen Präsentationen der Maskottchen in den acht gastgebenden Städten der EURO 2012. Die Abstimmung fand zwischen dem 16. November und dem 3. Dezember 2010 statt. Das Ergebnis wurde am 4. Dezember 2010 in Kiew bekanntgegeben.[47] Der siegreiche Vorschlag erhielt 56 % der Stimmen, für Siemko und Strimko stimmten 29 %, für Klemek und Ladko 15 %. An der Abstimmung nahmen 39.233 Menschen teil.[45]

    Eintrittskarten

    Wie in früheren Ausgaben des Turniers wurden die Eintrittskarten auf der Grundlage eines komplexen Bewerbungsverfahrens auf der Website der Organisatoren verlost oder durch die nationalen Fußballverbände der 16 Hauptrundenteilnehmer vertrieben. Das Bewerbungsverfahren für die EURO-Tickets fand vom 1. bis 31. März 2011 statt, die eigentliche Verlosung wurde gegen Ende April 2011 durchgeführt. Die Gesamtzahl der Eintrittskarten beläuft sich auf rund 1,4 Mio. Stück für 31 Endrundenspiele, davon gingen 41 % direkt in den Verkauf.[48] Die Karten ließen sich über Vorbestellungen oder Lotterien der Sponsoren erwerben. Es trafen über 12 Mio. Anfragen ein, was eine Steigerung von 17 % gegenüber der EURO 2008 bedeutete und ein Rekord in der Geschichte der Fußball-EM ist.[49]

    Die Preisspanne bewegte sich – abhängig vom Tribünenplatz – von 30 Euro (hinter dem Tor) bis 600 Euro (für den besten Platz im Finale in Kiew). Neben den Eintrittskarten zu den einzelnen Begegnungen konnten die Fans Pakete für mehrere Spiele erwerben, die zum Beispiel nur ihre Mannschaft betreffen.[50]

    Fernsehübertragung

    Deutschland

    Gruppe Hauptprogramm Spartenprogramm
    A ZDF Tschechien  CZEPolen  POL Griechenland  GRERussland  RUS
    B ARD Danemark  DENDeutschland  GER Portugal  PORNiederlande  NED
    C ZDF Kroatien  CROSpanien  ESP Italien  ITAIrland  IRL
    D ARD England  ENGUkraine  UKR Schweden  SWEFrankreich  FRA

    In Deutschland werden alle Spiele von den öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen, üblicherweise im Ersten oder im ZDF. Da am dritten Spieltag jeder Gruppe beide Spiele gleichzeitig stattfinden, wird eines der Spiele auf ZDFinfo bzw. Einsfestival gezeigt. Die Entscheidung wurde – ausgenommen das dritte deutsche Spiel in Gruppe B, das auf jeden Fall im Ersten ausgestrahlt werden sollte – kurzfristig gefällt (siehe Tabelle rechts). Während ZDFinfo bundesweit über DVB-T ausgestrahlt wird, ist EinsFestival nur in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen über Antenne zu sehen. Die Hauptprogramme strahlen die EM hochauflösend aus, während ZDFinfo HD durch hochskaliertes SD-Material für Unmut bei den Zuschauern sorgte. Das überraschend zwei Jahre früher als geplant gestartete EinsFestival HD will beide Spiele hingegen nativ ausstrahlen.

    Der rbb wiederholt nachts alle bisher bekannten deutschen Spiele. Weitere Wiederholungen finden sporadisch im Vormittagsprogramm des Ersten statt. Spontan wurden auch Wiederholungen im Nachtprogramm eingerichtet. Das Erste strahlt das Eröffnungsspiel, das ZDF das Finale aus. Die anderen K.-o.-Spiele werden kurzfristig verteilt.

    Der pan-europäische Sportsender Eurosport zeigt Aufzeichnungen aller Spiele jeweils meist einen Tag später (um den 17. Juni herum durch die 24 Stunden von Le Mans etwas verschoben). Einige Spiele werden auch öfter wiederholt. Täglich um 20 Uhr sendet man die 30-minütige EURO 2012 Show, eine Expertenrunde mit Fredi Bobic und Patrick Kluivert.

    Österreich

    Alle Spiele werden in ORF eins live gezeigt, die Spiele am 3. Spieltag werden in einer Konferenzschaltung übertragen.

    Schweiz

    Sämtliche Spiele werden auf SF zwei live übertragen. Am 3. Spieltag wird das eine Spiel auf SF zwei, das andere auf SF info gezeigt.

    Radioübertragung

    Deutschland

    Alle Spiele werden von WDR Event in Live-Radioreportagen über Mittelwelle und Internet übertragen, jedoch nicht digital über DVB-S/DVB-C sowie DAB+,[51][52] dies übernimmt – zumindest bei den Spielen mit deutscher Beteiligung – SWRinfo. 90elf kommentiert ebenfalls die Spiele.

    Public Viewing

    Einige Städte haben bereits für die EM 2012 angekündigt, in diesem Jahr keine Public-Viewing-Leinwände aufzustellen, da die immensen Kosten nicht mehr tragbar seien und Sponsoren sich zurückzögen. Trotz dieser Tatsache finden sich sehr viele Standorte, an denen Public-Viewing stattfindet.[53]

    Das ZDF sendet seine Live-Berichterstattung von der Heringsdorfer Seebrücke auf Usedom. Etwa jeweils tausend Urlauber sollen in der Strandarena alle Spiele der EM sehen können (auch an den ARD-Übertragungstagen).[54] Dafür haben sie einen Eintritt von mindestens zehn Euro zu entrichten.[55] Die Organisatoren hoffen auf ein deutsch-polnisches Fußballfest am Strand der Ostsee. An der Qualität der Berichterstattung gab es in einigen Medien deutliche Kritik.[56][57]

    Musik

    Der offizielle Titelsong der Fußball-Europameisterschaft 2012 ist Endless Summer der deutschen Soul- und Popsängerin Oceana.[58] Der Song wird instrumental zu Beginn, am Ende und in den Pausen der Liveübertragungen angespielt.

    Zum Einlauf der Mannschaften wird in den Stadien Heart Of Courage von Two Steps From Hell gespielt.

    Ausschreitungen

    Vereinzelt kam es zu Gewalttätigkeiten zwischen verschiedenen Hooligan-Gruppen sowie der Polizei. Insbesondere vor dem Vorrundenspiel Polen gegen Russland wurden mehrere Personen verletzt und 184 verhaftet, nachdem polnische Hooligans und Rechtsradikale russische Fans, die ihrerseits durch politische Provokationen auffielen, angegriffen hatten.[59]

    Die UEFA eröffnete ein Disziplinarverfahren gegen den kroatischen Verband, da es im Spiel Italien gegen Kroatien am 14. Juni rassistische Schmähungen gegen den dunkelhäutigen, italienischen Spieler Mario Balotelli gegeben hatte. Schon vorher wurde eine Geldstrafe gegen Kroatien verhängt, da Fans im ersten Gruppenspiel gegen Irland Feuerwerkskörper gezündet hatten und ein "Flitzer" in der 90. Spielminute über das Spielfeld gelaufen war.[60]

    Siehe auch

    Commons: Fußball-Europameisterschaft 2012 – Sammlung von Bildern

    Einzelnachweise

    1. Unterstützung für 2012. UEFA, 31. Januar 2008, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2012.
    2. Deutschland weiter als Co-Gastgeber im Gespräch. stern.de, 10. Mai 2010, abgerufen am 7. Februar 2011.
    3. Офіційна делегація УЄФА в Україні. ffu.org.ua, 2. Februar 2009, abgerufen am 7. Februar 2011 (ukrainisch).
    4. УЄФА висловлює подяку. ffu.org.ua, 11. Februar 2009, abgerufen am 7. Februar 2011 (ukrainisch).
    5. Wahl der Gastgeber für die UEFA EURO 2012. UEFA, 14. Mai 2009, archiviert vom Original; abgerufen am 14. Mai 2009.
    6. Brief der UEFA an den ukrainischen Fußballverband. (PDF) ffu.org.ua, 24. Januar 2011, abgerufen am 2. Juni 2012 (englisch).
    7. Ukraine lenkt bei EM-Streit ein. news.de, 2. Februar 2011, abgerufen am 2. Juni 2012.
    8. Ukraine weist Einmischung zurück. sport1.de, 2. Februar 2011, abgerufen am 7. Februar 2011.
    9. Sorgen um EURO 2012. stadionwelt.de, 31. Januar 2011, abgerufen am 1. Februar 2011.
    10. Arena nicht fertig: Testspiel verlegt. NWZ Online, 9. Juni 2011, abgerufen am 9. Juni 2011.
    11. Nationalstadion Warschau eröffnet. UEFA, 29. Januar 2012, abgerufen am 26. Mai 2012.
    12. Stadium construction in Gdansk. poland2012.net, 10. Dezember 2008, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2012.
    13. European Championships 2012 - the stadium in Wroclaw will have a stand for almost 42 000 spectators. poland2012.net, 31. Januar 2009, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2012 (englisch).
    14. a b Sonderausgabe der Hauptnachrichten des 1. staatlichen Fernsehens, 18. April 2008, 19 Uhr 30
    15. Drogi na Euro 2012. autocentrum.pl, 15. Februar 2008, abgerufen am 2. Juni 2012 (polnisch).
    16. Pojedziemy autostradą na Euro 2012? GDDKiA: Bez szans. Gazeta Rzeszów, 12. September 2011, abgerufen am 2. Juni 2012 (polnisch).
    17. Raport: Czy na Euro pojedziemy autostradami? Motoryzacja, 15. September 2011, abgerufen am 2. Juni 2012 (polnisch).
    18. Endspielstadion der UEFA EURO 2012 eröffnet. FIFA, 8. Oktober 2011, abgerufen am 8. Oktober 2011.
    19. Akhmetovs Millionen zeigen Wirkung. Kicker-Sportmagazin, 18. Mai 2009, abgerufen am 18. Mai 2009.
    20. a b Nur zwei Spielorte in der Ukraine. Kicker-Sportmagazin, 10. Mai 2010, abgerufen am 3. September 2010.
    21. Informationen zum Stadion in Lemberg. stadionwelt.de, abgerufen am 1. Februar 2011.
    22. Lviv Arena wurde offiziell eröffnet, unfertig und begleitet von FEMEN Protesten. Medwedew Magazin, 30. Oktober 2011, abgerufen am 3. November 2011.
    23. Update: Erstes Spiel im EM-Stadion Lviv. stadionwelt.de, 15. November 2011, abgerufen am 15. November 2011.
    24. „Verlust der Euro 2012 wäre Schande für das ganze Land“. Die Presse, 5. August 2008, abgerufen am 5. August 2008.
    25. Accor, Rezidor, InterContinental Plan Nationwide Hotel Development. kievukraine.info, 18. April 2008, abgerufen am 18. April 2008 (englisch).
    26. Erkunde die EM-Stadien 2012 mit Google Streetview. t3n, 30. Mai 2012, abgerufen am 2. Juni 2012.
    27. Spanien führt beim vorläufigen UEFA-Koeffizienten für Nationalmannschaften. UEFA, 30. Juni 2011, abgerufen am 30. Juni 2011.
    28. Vgl. die vollständige Torschützenliste (uefa.com)
    29. UEFA EURO 2012 referees named. UEFA, 20. Dezember 2011, abgerufen am 20. Dezember 2011 (englisch).
    30. Liste der Schiedsrichterteams. (PDF) UEFA, abgerufen am 20. Dezember 2011 (englisch).
    31. Frank Hellmann: EM-Gastgeber Ukraine: Viele Probleme, wenig Zeit. Spiegel Online, 10. Dezember 2011, abgerufen am 1. Mai 2012.
    32. Hotels voll – DFB-Fans müssen in Zelten schlafen. Die Welt, 9. Dezember 2011, abgerufen am 9. Dezember 2011.
    33. Sportfunktionäre halten Boykott für "sinnlos und erfolglos". Süddeutsche Zeitung, 30. April 2012, abgerufen am 30. April 2012.
    34. EM-Verlegung nach Deutschland "keine Option". N24, 1. Mai 2012, abgerufen am 1. Mai 2012.
    35. Gesamte EU-Kommission bleibt EM fern. Frankfurter Rundschau, 3. Mai 2012, abgerufen am 3. Mai 2012.
    36. a b Protest gegen Umgang mit Timoschenko: EU-Kommission will nicht zur EM in die Ukraine. Tagesschau, 3. Mai 2012, abgerufen am 3. Mai 2012.
    37. http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/Sport-ist-auch-ein-Eisbrecher-artikel7995387.php
    38. Hunde lebendig verbrannt für Fussball EM 2012. tierschutznews.ch, 5. November 2011, abgerufen am 10. Juni 2012.
    39. Gezielte Tötung von Straßenhunden in der Ukraine. Die Welt, 9. November 2011, abgerufen am 9. November 2011.
    40. "Hundemassaker" im Namen des Fußballs. Süddeutsche Zeitung, 23. November 2011, abgerufen am 23. November 2011.
    41. UEFA begrüßt Entscheidung der Ukraine zu herumstreunenden Hunden UEFA.com 22.11.2011, abgerufen am 2. Juni 2012
    42. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/die-em-im-fernsehen-die-regie-spielt-falsch-11787080.html
    43. adidas Tango 12 unveiled as official ball. UEFA, 2. Dezember 2011, abgerufen am 20. März 2012 (englisch).
    44. Maskotki UEFA EURO 2012 mają imiona. UEFA, 4. Dezember 2010, abgerufen am 11. Juni 2012 (polnisch)
    45. a b W Warszawie zaprezentowano maskotki. UEFA, 16. November 2010, abgerufen am 11. Juni 2012 (polnisch)
    46. Maskotkę Euro 2012 zrobi Warner Bros.. TVN24, 11. August 2010, abgerufen am 11. Juni 2012 (polnisch)
    47. Maskotki spotkają się z kibicami. UEFA, 12. November 2010, abgerufen am 11. Juni 2012 (polnisch)
    48. Apply now for UEFA EURO 2012 ticket sales. UEFA, 1. März 211, abgerufen am 11. Juni 2012 (englisch)
    49. Massive demand for UEFA EURO 2012 tickets. UEFA, 1. April 2011, abgerufen am 11. Juni 2012 (englisch)
    50. Ticket prices for UEFA EURO 2012 announced. UEFA, 15. Februar 2011, abgerufen am 11. Juni 2012 (englisch)
    51. http://www.radiowoche.de/meldungen/1/11889/em-sondersendungen-auf-wdr-event-nicht-ueber-digitalradio/
    52. http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=56930&p3=
    53. Public Viewing Orte zur EM 2012. Fußball EM News, 26. Januar 2012, abgerufen am 2. Juni 2012.
    54. ZDF moderiert auf Usedom morgenweb.de, 24. Mai 2012, abgerufen am 2. Juni 2012
    55. Von Trier über Ulm bis Xanten Focus online, 8. Juni 2012, abgerufen am 17. Juni 2012
    56. Kahn und "KMH" – das ZDF-Debakel auf Usedom Welt online, 14. Juni 2012, abgerufen am 17. Juni 2012
    57. ZDF kontert die Kritik Focus online, 14. Juni 2012, abgerufen am 17. Juni 2012
    58. Der offizielle UEFA Song 2012 wird von Oceana gesungen. EM2012.com, abgerufen am 8. Juni 2012.
    59. Ausschreitungen: Erste Haftstrafen für Hooligans. RP-Online, 14. Juni 2012, abgerufen am 18. Juni 2012.
    60. Uefa prüft Rassismus-Vorfälle kroatischer Fans Spiegel online, 16. Juni 2012, abgerufen am 19. Juni 2012

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