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Feldbefestigung

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Die Feldbefestigung ist eine Form der Festungsanlage, die nur für den vorübergehenden Gebrauch einer Armee bestimmt war und danach wieder aufgegeben oder gar geschleift wurde.

Schon die römischen Legionäre nutzten diese Form der Befestigung, die sie auf ihren zahlreichen Märschen jeden Abend anlegen mussten. Die dabei nur für eine Nacht angelegten Marschlager sind auch heute noch sichtbar; entweder als ein an Hand von auf Luftbildern erkennbaren Landschaftsmerkmal oder als ein Jahrtausende überdauerndes Bodendenkmal.

Seit der Frühen Neuzeit gewannen Feldbefestigungen stark an Bedeutung. Grob lassen sie sich in vier Gruppen einteilen:

Allen diesen Bauformen war die Eigenschaft gemein, dass sie mit provisorischen Mitteln in Form von Erde errichtet wurden und oftmals mit Holzverkleidungen, Sandsäcken o.Ä. verstärkt wurden. Besonders ausgedehnte Feldbefestigungen wurden bei frühneuzeitlichen Belagerungen angelegt. Um vor Ausfällen der Belagerten und vor dem Angriff eines Entsatzheeres geschützt zu sein, war die Errichtung von zwei Ringen aus Feldbefestigungen üblich. Diese Befestigungsringe konnten eine Länge von mehreren Dutzend Kilometern erreichen. Auch beim Heranarbeiten an die belagerte Festung legte man oftmals provisorische Bastionen und Wälle an, wie etwa bei der spanischen Belagerung des von den Niederländern gehaltenen Ostende (1601-1604). Augenzeugen dieser Belagerung berichteten davon, das man nach einiger Zeit zwischen den Befestigungsanlagen von Verteidigern und Angreifern kaum noch unterscheiden konnte.

Weitere Feldbefestigungen lassen sich im Zuge der Fossa Eugeniana nachweisen. Diese Anlagen stellen trotz der vornehmlichen Verwendung des Baustoffes Erde eine Übergang zur ständigen Festung dar, denn man kann auch heute noch viele Elemente des Festungsbaues wie Bastionen und der gleichen mehr an ihnen erkennen.

Literarisch bekannt wurde die Feldbefestigung bei Friedrich Schiller als Wallensteins Lager. Es handelt sich dabei um das gleichnamige Lager aus dem dreissigjährigen Krieg in der Nähe der Stadt Zirndorf bei Fürth, das sich trotz jahrhundertlanger Zerstörung durch einen friedlichem menschlichem Einsatz erhalten konnte.

Eine Besonderheit der Feldbefestigung war die Wagenburg. Hier konnte je nach Bedarf eine Reihe von Fahrzeugen zu einem Kreis zusammengestellt werden, der sich im taktischem Sinne wie eine Festung auf Rädern nutzen ließ. Die Idee kam während der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit auf und wurde bis zur Besiedlung des so genannten "Wilden Westens" im 19. Jahrhundert verfolgt. Ideengeber waren europäische Emigranten aus den größeren Städten, denn vor allem im 15. Jahrhundert unterhielt dort bald jede Stadt ihre eigene Wagenburg. Auch während des Bauenkriegs kamen Wagenburgen zum Einsatz, die jedoch mit Kanonen schnell zusammengeschossen wurden. Die Wiedertäufer in Münster suchten zuletzt auf dem Marktplatz der Stadt in einer Wagenburg Zuflucht, die 1535 von fürstlichen Truppen vernichtet wurde.

Der erste Weltkrieg war im wesentlichen ein Krieg der Feldbefestigungen, denn nach anfänglichen Bewegungen erstarrte dieser Krieg im Stellungskrieg, der sich stets im freien Gelände unter improvisierten Bedingungen abspielte. Unter diesem Aspekt sind auch die Maginot-Linie und der Westwall Feldbefestigungen, denn beim Bau dieser Festungen waren Erfahrungen des ersten Weltkrieges unmittelbar maßgebend.