Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

internationale, humanitäre Bewegung
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Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, und umfasst das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (Föderation) und die nationalen Gesellschaften vom Roten Kreuz und Roten Halbmond.

Logo des Roten Kreuzes
Logo des Roten Kreuzes

Das IKRK ist neben dem Heiligen Stuhl und dem Malteserorden eins der wenigen originären nicht-staatlichen Völkerrechtssubjekte.

Geschichte:

Im Jahre 1859 bereiste der Schweizer Geschäftsmann Henri Dunant die damals in Blut und Asche liegende Lombardei. Die fehlende Betreuung verwundeter Soldaten bei der Schlacht von Solferino entsetzte ihn sehr. Er gründete mit vier weiteren Genfer Bürgern ein Komitee der Fünf, aus dem später das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) entstand. 1863 fand in Genf die eigentliche Gründung des Roten Kreuzes statt. Delegierte aus 16 Ländern nahmen teil. 1864 wurde die erste Genfer Konvention von 12 Staaten unterzeichnet. Es waren die ersten Regeln zur Behandlung Verwundeter und zum Schutz von Lazaretten. Der erste Einsatz des Roten Kreuzes in einem Krieg fand am 16. April des selben Jahres bei den Düppeler Schanzen statt.

Die Genfer Konventionen wurden 1906 und 1929 überarbeitet und ergänzt. 1949 wurden Neufassungen erstellt, die den Erkenntnissen aus dem 2. Weltkrieg entsprechen sollten. Am 8. Juni 1977 folgten zwei Zusatzabkommen zum Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten. 1901 erhielt Dunant den erstmalig verliehenen Friedensnobelpreis.

1928 schlossen sich alle Rotkreuz- und Halbmondbewegungen zum IRK zusammen.

Das IKRK bzw. IRK erhielt drei Friedensnobelpreise, und zwar 1917, 1944 und 1963.

Die Bewegung zählt heute etwa 128 Millionen Mitglieder, und beschäftigt 275.000 Menschen hauptberuflich.

Tätigkeiten:

Der Leitsatz der "Strategy 2010" lautet: "To improve the lives of vulnerable people by mobilizing the power of humanity."

Die sieben Grundsätze der weltweiten Bewegung sind

  • Menschlichkeit
  • Unparteilichkeit
  • Neutralität
  • Unabhängigkeit
  • Freiwilligkeit
  • Einheit
  • Universalität

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK, engl. ICRC) setzt sich aus bis zu 25 Schweizer Staatsbürgern zusammen. Sitz des IKRK ist Genf.
Es organisiert humanitäre Aktionen in Kriegs- und Krisengebieten:

  • Vermittlung zwischen Kriegsparteien
  • Pflege von Verwundeten
  • Besuch von Kriegsgefangenen und politischen Häftlingen
  • die Wiederherstellung des Kontakts zu Angehörigen
  • Schutz der Zivilbevölkerung
  • Versorgung mit Nahrungsmitteln
  • weitere Formen der Unterstützung von Konfliktopfern.

Die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (engl. IFRC) ist ein weiterer Teil des Roten Kreuzes. Die Föderation koordiniert die Arbeit der nationalen Rot-Kreuz Organisationen und berät sie. Sie wurde 1919 gegründet. Sie wird von einem Vorstand geleitet der von einer Generalkonferenz gewählt wird, in die jedes Land einen Vertreter entsendet. Die Föderation der Rot-Kreuz-Gesellschaften erhielt 1963 den Friedensnobelpreis, zusammen mit dem IKRK.

Ein dritter Bestandteil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung sind die Nationalen Rotkreuz-Gesellschaften, von denen es in jedem Land nur eine einzige geben kann. Sie müssen sowohl vom IKRK als auch von der Regierung ihres Landes anerkannt werden, bevor sie die Bezeichnung "Rotes Kreuz" verwenden dürfen.

Im Roten Kreuz gibt es zusätzlich eine Organisation für Kinder und Jugendliche, das Jugendrotkreuz.

Die Symbole des Roten Kreuzes

Als Schutz- und Kennzeichen wurde das rote Kreuz auf weißem Grund bestimmt. Es ist dies die Umkehrung der schweizerischen Bundesfarben, die zu Ehren der Schweiz angenommen wurden. Ab 1876 wurde zunächst nur von der Türkei, ab 1929 auch von anderen islamisch geprägten Ländern der rote Halbmond als Schutz- und Kennzeichen benutzt. Der Iran verwendete von 1924 bis 1980 einen roten Löwen mit roter Sonne. Israel verwendet ohne Anerkennung durch die Genfer Abkommen einen roten Davidstern als Schutz- und Kennzeichen.

Das Schutzzeichen wird in Artikel 38 des (I.) Genfer Abkommens (vom 12. August 1949) zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken der Streitkräfte im Felde beschrieben.

Weblinks: