Triple oppression ist ein Begriff für Mehrfachunterdrückung aufgrund der geschlechtlichen, ethnischen und klassenspezifischen Zugehörigkeit (Sexismus, Rassismus, Klassismus).
Alternative Bezeichnungen sind "Race, Class, Gender"(-Unterdrückung) oder Dreifachunterdrückung.
Geschichte
Ein wichtiger Schritt zur Entwicklung der Mehrfachunterdrückungshypothese war ein Zusammenschluss in den USA von lesbischen schwarzen radikalen Feministinnen zum Combahee River Collective. In ihrem 1977 erschienen Manifest wurde sowohl der Androzentrismus der schwarzen Bürgerrechtsbewegung kritisiert als auch die Beschränkung des Feminismus auf die Bedürfnisse der weißen Mittelschichtsfrauen. Ihnen ging es darum, die spezifischen Unterdrückungserfahrungen schwarzer Frauen in den Mittelpunkt zu rücken.
Im deutschsprachigen Raum wurde die Mehrfachunterdrückung zunächst in der feministischen Bewegung diskutiert. Nennenswert ist hier vor allem die Publikation "Scheidelinien. Über Sexismus, Rassismus und Klassismus" der niederländischen Feministin Anja Meulenbelt.
Innerhalb der linksradikalen autonomen Szene wurde die Triple-Oppression-Theorie Mitte der 1990er Jahre intensiv diskutiert anhand der Broschüre "Drei zu Eins. Klassenwiderspruch, Rassismus und Sexismus" von "Klaus Viehmann und GenossInnen".
Eine Erweiterung der Mehrfachunterdrückungsthese findet sich in der Intersektionalitätsforschung (von "intersexion": Überschneidung). Die Intersektionalitätsforschung geht von bis zu verschiedenen 13 Unterdückungsformen, bzw. "bipolaren hierarchischen Grenzlininen" aus.
siehe auch
Literatur
- Helma Lutz, Norbert Wenning: Unterschiedlich verschieden. Differenz in der Erziehungswissenschaft, 2001
- Anja Meulenbelt 1988: Scheidelinien. Über Sexismus, Rassismus und Klassismus, 1988
- Ingrid Strobl, Klaus Viehmann und GenossInnen, autonome l.u.p.u.s.-Gruppe: Drei zu Eins. Metropolen(gedanken) und Revolution? 1991
Weblinks
Strobl, Viehmann, l.u.p.u.s.-Gruppe: 3 zu 1
- REDIRECT Triple Oppression