Gotik

Epoche der europäischen Architektur und Kunst des Mittelalters
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Die Gotik (v. ital. gotico fremdartig, barbarisch) ist eine Stilepoche des Mittelalters. Der Begriff ist von Giorgio Vasari im Jahre 1550 geprägt worden und bezieht sich auf den Germanenstamm der Goten. Diese Stilepoche entstand um 1140 in der Gegend von Paris, genauer in der Ile de France und währte nördlich der Alpen bis etwa 1500. Der zuvor vorherrschende Bau- und Kunststil ist als Romanik, der nachfolgende als Renaissance bekannt.

Gotische Kathedrale: Der Kölner Dom
Lichtdurchfluteter Raum: Chor des Prager Doms
Datei:Gewölbe marienkirche luebeck.jpg
Betonung der Vertikalen: Lübecker Marienkirche
Schematischer Aufbau eines gotischen Gewölbes
Teile des Kreuzrippengewölbes der Kathedrale von Tours, Eugène Viollet-le-Duc, 1856

Architektur

Entwicklung

Die Klosterkirche von Saint-Denis, die von Abt Suger entworfen wurde, gilt als erstes gotisches Bauwerk. Durch das herausnehmen vieler Stützwände erhielt die Kirche nicht nur ein grazileres Aussehen als die romanischen "Gottesburgen", sie war auch viel lichtdurchfluteter. Dies wurde in der Folgezeit bei neuen Bauwerken immer weiter perfektioniert, spätere gotische Kathedralen sind als Lichtsymphonien konzipiert. Als Vorbild wurde meist die Sainte-Chapelle in Paris genommen.

Von der Ile-de-France breitete sich dieser Baustil auf große Teile West-, Mittel- und Südeuropas aus (Frankreich, Deutschland, Polen, England, usw.). In Italien war ihre Herrschaft nur kurz - dort wurde sie als "barbarischer Stil" verachtet und wird, ganz im Ursprungssinne der Bezeichnung des von einem Germanenstamm Kommenden, auch heute noch als "stile tedesco" - als deutscher Stil bezeichnet.

Als sich Anfang des 16. Jahrhunderts die Renaissance nördlich, östlich und westlich der Alpen ausbreitete, verlor der gotische Stil schnell an Einfluss.

Merkmale

Typisch für die gotische Baukunst sind Kreuzrippengewölbe, Spitzbögen, schlanke strukturierte Säulen, aufgebrochene, hohe Wände mit großen Fenstern und die Betonung der Vertikalen.

Die große Neuerung der Spitzbogentechnik bestand darin, dass bei einem gedachten Quadrat als Grundriss nicht 4 Rundbögen über die 4 Seiten des Quadrates gestellt wurden, sondern 2 Rundbögen mit gemeinsamem Mittelstein über die beiden Diagonalen. Dadurch war die Stabilität des Gewölbes gesichert, und die statisch nun weniger wichtigen Bögen über den 4 Seiten wurden spitz nach oben gebaut, um die gleiche Höhe wie die beiden längeren und höheren Rundbögen über den Diagonalen zu erhalten. Diese Gewölbetechnik nennt man Kreuzrippengewölbe, die es auch ermöglicht, ein Gewölbejoch über einen rechteckigen Grundriss zu erstellen. Damit wird die Gestaltung freier als in der Romanik.

Eine weitere Neuerung war die Auflösung der Wand. In der Romanik musste eine massive Wand die Lasten des Gebäudes tragen und hatte daher nur kleine Fenster. In der Gotik wurde die Wand von der tragenden Funktion befreit, Strebepfeiler übernahmen die tragende Funktion und bildeten ein selbständiges Tragwerk. Dies ermöglichte die riesigen Fensteröffnungen, die fast die gesamte Wandfläche einnehmen.

Die Ornamentik bestand aus geometrischen Formen, wie z.B. Kreisen und Bögen, die in Werkstein ausgeführt sind und in die Fenster eingesetzt werden. Dies nennt man Maßwerk. Die Vorlagen zu diesen vielen gotischen Ornamenten nahm man aus der Pflanzenwelt. Aber auch Motive und Formen aus der Menschen- und Tierwelt waren beliebt. An den Spitzen von Giebeln und Türmen verwendete man oft eine Kreuzblume als Ornament (vergleiche auch Wimperg). In der Spätgotik schließlich werden auch verschlungenere und kompliziertere Formen in vielfältigen Fischblasen- und Flammenmustern (Flamboyant) ausgebildet.

Baumeister

In der Gotik übernahmen erstmals weltliche Planer und Handwerker das Baugeschehen und wurden die Träger der neuen Kunst, während sie zu Zeiten der Romanik noch fest in der Hand der Klöster war, die ihre Baukunst anonym betrieben. Damit traten die Berufe der Baumeister, Bildhauer und des freien Steinmetzes auf. Beide bewegten sich frei zwischen den verschiedenen Bauhütten, also den Baubetrieben. Es bildeten sich regelrecht Baumeister-Familien heraus, wie beispielsweise die Parler, die unter anderem in Schwäbisch Gmünd, am Ulmer Münster, am Prager Veitsdom und am Rathhaus in Krakau bauten. Steinmetze sind zwar namentlich nicht bekannt, aber ihre individuellen Steinmetz-Zeichen sind an verschiedenen Baustellen quer durch Mitteleuropa zu finden. Baumeister und Bildhauer verewigten sich häufig auch schon gerne in den Gesichtszügen von Figuren ihrer Werke, zum Beispiel bei Nebenfiguren in Szenen aus der Bibel.

Eine weitere bekannte Baumeisterfamilie aus dem süddeutschen Raum sind die Eselers: Nikolaus Eseler d. Ältere und Nikolaus Eseler d. Jüngere, die das spätgotische Münster St. Georg als Hallenkirche in Dinkelsbühl schufen.

Kirchenbau

Typisch für den Kirchenbau der Gotik ist die Betonung der Vertikale. Die Gewölbe erreichten Scheitelhöhen bis 48m (Beauvais eingestürzt und unvollendet geblieben, Chor im Kölner Dom etwa 43 m). Die häufigste Form des Grundrisses ist, wie schon in der Romanik, das lateinische Kreuz.

Frankreich

Deutschland

Die gotische Formensprache breitete sich in Deutschland erst mit einiger Verzögerung aus. Teilweise muss man auch von einem "Übergangsstil" zwischen Romanik und Gotik sprechen, z.B. bei den Domen von Limburg a.d. Lahn und Bamberg. Das Erscheinungsbild ähnelt hier zumeist noch den wuchtigen, romanischen Kirchen; einzelne Gebäudeteile weisen jedoch schon gotische Tendenzen auf.

Die ersten rein gotischen Kirchenbauten in Deutschland waren die Liebfrauenkirche in Trier und die Elisabethkirche in Marburg. Bemerkenswert ist jedoch, dass beide Bauwerke bereits sehr stark von den französischen Vorbildern abweichen: während es sich bei der Liebfrauenkirche in Trier um einen im Grundriss ein griechisches Kreuz ausbildenden Zentralbau handelt, entstand die Elisabethkirche in Marburg als dreischiffige Hallenkirche mit einer kleeblattförmigen Choranlage. Zu den bedeutendsten Bauwerken der Gotik in Deutschland zählt neben dem Kölner Dom, der trotz seiner langen Baugeschichte nach den Originalplänen vollendet wurde, die Wiesenkirche in Soest. Beide Bauwerke wurden erst im 19. Jahrhundert endgültig fertiggestellt.

Andere Länder Europas

Hallenkirchen

Eine besondere Form des gotischen Kirchenbaus stellen die Hallenkirchen dar. Besonders in Deutschland war dieser Bautypus beliebt, er kommt aber auch in Frankreich (Poitiers u.a) und anderen Ländern vor. Im Zuge der Sonderentwicklung der deutschen Gotik wurde die Halle gar das bevorzugte Bauschema, besonders Stadtpfarrkirchen wurden oft als Hallen oder Staffelhallen realisiert. Im Gegensatz zur Basilika besitzen hier alle Seitenschiffe die gleiche Höhe, sodass das Kirchenschiff einer riesigen Halle ähnelt. Eindrucksvoll sind besonders die Hallenumgangschöre von St. Sebald und St. Lorenz in Nürnberg. Eine Zwischenform ist die erwähnte Staffelhalle (Pseudobasilika), die besonders in der Spätgotik verbreitet war. Hier ist das Mittelschiff etwas höher als die Seitenschiffe, auf eine eigene Belichtung durch Fenster wurde aber verzichtet. Oft wurden älteren Basiliken nachträglich zweischiffige Hallen als Seitenschiffe angefügt, manchmal mit reichen Gewölbefigurationen (Ulmer Münster, Augsburger Dom).

Profanbauten

Anders als in der Romanik gibt es aus der Gotik schon zahlreiche Profanbauten wie Rathäuser, Spitäler und Bürgerhäuser. Allerdings sind diese Bauwerke im Gegensatz zu den Kirchenbauten flächig gestaltet. Merkmale sind beispielsweise die Profilierung der Fenster und Türen, Treppengiebel, so genannte Katzentreppen und gegebenenfalls Gewölbetechnik.Der größte Profanbau der Gotik ist die Marienburg des Deutschen Ordens in Polen.

Der gotische Burgenbau übernahm zahlreiche Elemente der sakralen Architektur, gelegentlich entstanden sogar kreuzgangähnliche Innenhöfe. Zahlreiche Säle und Kammern wurden nun eingewölbt, maßwerkgeschmückte Fensterreihen durchbrachen die Außenwände, reich geschmückte gotische Kapellen entstanden. Besonders in der Spätgotik entstanden hier profane Meisterwerke wie etwa die Albrechtsburg in Meißen, der Wladislawsaal der Prager Burg oder die reich verzierten Burgschlösser Amboise und Josselin in Frankreich.

Die meisten Städte erhielten in früh- oder hochgotischer Zeit ihre Stadt- und Befestigungsrechte. Starke Stadtbefestigungen entstanden, besonders in Franken hat sich hiervon noch vieles erhalten (Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl.

Der gotische Wohnbau war in West-, Mittel- und Nordeuropa nach weitgehend vom Fachwerk geprägt, allerdings entstanden - besonders in Süddeutschland, Österreich und Ostmitteleuropa - zahlreiche Städte und Märkte mit Häusern aus Werk- oder Backsteinen. Ein bis heute erhaltenes Merkmal solcher gotischen Städte sind die teilweise eingewölbten Laubengänge, die früher meist als überdachte "Verkaufsstände" genutzt wurden. In Bayern und Österreich sind hier vor allem Landshut, Burghausen, Neuötting, Braunau und Innsbruck zu nennen. Auch die zahlreichen, im Zuge der Ostkolonisation angelegten Städte Polens, Böhmens und Mährens haben sich ihre gotischen Grundrisse noch gut bewahrt, oft wurden solche Kolonialstädte um riesige Marktplätze (Ringe) angelegt. Als Beispiele seien Domazlice, Telc, Budweis, Pilsen und Krakau angeführt.

Als Höhepunkte städtischer Profanarchitektur gelten die prachtvollen Rat- und Stadthäuser des niederländischen Kulturkreises, die auch manchmal als "Kathedralen des Bürgertums" bezeichnet werden (Brüssel, Mechelen, Löwen, u.a.).

Backsteingotik

In Nord- und Nordostdeutschland, Skandinavien und Polen entwickelte sich die Sonderform der Backsteingotik. Große Sakralbauten aus diesem Baumaterial besitzen in Deutschland etwa Lübeck (Marienkirche), Stralsund, Wismar, Greifswald und Bad Doberan. Besonders die Lübecker Marienkirche diente als Vorbild für zahlreiche weitere Kirchen in ganz Nord-und Nordosteuropa. Sie orientiert sich - in materialbedingt vereinfachter - Form an der klassischen Kathedralgotik, auch das offene Strebesystem westlicher Kathedralen wurde hier in Backstein übertragen.

Auch in Bayern finden sich in den steinarmen Landschaften Ober- und Niederbayerns zahlreiche Backsteinbauten. Die Sakralbauten sind meist als Hallen ausgeführt, manchmal wurden reiche Hausteinverzierungen eingearbeitet. Ein bekanntes Beispiel ist die Frauenkirche in München. Den höchsten Backsteinturm der Welt besitzt Landshut, seine Hauptkirche St. Martin steht mitten in einer der am besten erhaltenen gotischen Altstädte Europas.

Die größte gotische Backsteinkirche der Welt ist die Marienkirche in Danzig. Daneben gehören die Marienkirche und die Wawelkathedrale in Krakau und die Dome in Breslau, Posen, Gnesen und Thorn zu den größten gotischen Backsteinkirchen.

Eine eigene Ausprägung entwickelte auch das südliche Frankreich, hier ist vor allem die große, festungsähnliche Kathedrale von Albi zu nennen.

Zu den wichtigsten Objekten der profanen Backsteingotik zählen die Rathhäuser von Lübeck, Stralsund, Thorn, Danzig, Krakau und Breslau sowie das Collegium Maius der 1364 gegründeten Universität in Krakau. Der Deutsche Ritterorden sicherte sein Territorium im heutigen Polen und den baltischen Staaten durch die Anlage zahlreicher, manchmal riesiger Burganlagen (Marienburg, Marienwerder). Auch hier war Backstein das bevorzugte Baumaterial. Diese Garnisonsburgen dienten dem einheimischen Adel oft als Vorbild für eigene Wehr- und Repräsentationsbauten.

Auch in Italien und Spanien finden sich zahlreiche gotische Backsteinbauten. In Spanien kam es durch den Einfluß der muslimischen Architekturtradition zu besonders "phantastischen" Ergebnissen, als Beispiel sei nur die spätgotische Burg Coca erwähnt.

Neugotik

Gotische Bauwerke (insbesondere Kirchen) wurden im 19. Jahrhundert gerne nachgebaut oder -empfunden. Zahlreiche unvollendet gebliebene mittelalterliche Großbauten wurden nun vollendet. In Deutschland galt die Gotik im 19. Jahrhundert gar als "teutscher" Nationalstil, ihre Ursprünge im Norden Frankreichs waren der Forschung noch unbekannt. Bekanntestes Beispiel ist die Vollendung des Kölner Doms nach den Originalplänen, in Ulm entstand mit dem Münsterturm gar der höchste Kirchturm der Erde, auch der Regensburger Dom erhielt sein charakteristisches Doppelturmpaar. Große Neubauten entstanden in Hamburg (Nikolaikirche), Wien (Votivkirche), Speyer (Protestationskirche), Linz an der Donau (Neuer Dom) und in vielen anderen Städten Europas und anderer Kontinente. Mit der National Cathedral wurde in Washington gar erst vor wenigen Jahren eine weitere große Kathedrale fertiggestellt.

Später folgten einige aufwändig gestaltete Rathäuser im gotischen Stil. Typische Vertreter stehen in Wien und München. Als Vorbilder dienten hier vor allem die prachtvollen spätgotischen Rathäuser Flanderns (Brüssel, Löwen, Mechelen).

Auch die Wohnarchitektur griff gerne auf Stilelemente der Gotik zurück, oft in buntem Durcheinander mit Zitaten anderer Architekturstile. Es entstanden sogar große "gotische" Burg- und Schloßanlagen, oft auf den Resten originaler mittelalterlicher Bauten. So wurde etwa in Frankreich das Schloß Pierrefonds wiederaufgebaut, in Deutschland entstand das bekannte Schloß Neuschwanstein in einem "romanisch-gotischen" Mischstil.

Viele dieser Bauwerke wurden auch im Inneren "stilgerecht" ausgestattet, es entstand ein - abfällig "Schreinergotik" - genanntes Kunsthandwerk. Oft wurde sogar die originale mittelalterliche Ausstattung aus Sakralbauten entfernt und durch solche "Nachahmungen" ersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg galten diese Ausstattungen lange als Kitsch, heute hat man jedoch meist den eigenständigen künstlerischen Wert dieser Objekte erkannt und versucht, sie zu schützen.

Diesen Baustil nennt man Neugotik oder Neogotik.

Bedeutende gotische Bauwerke:

Gotische Kunst

 
Krakauer Hochaltar von Veit Stoß

Die Gotik breitete sich in der bildenden Kunst Anfang des 13. Jahrhunderts über Europa aus. Kennzeichnend für die Epoche sind die zum Teil übergroß und majestätisch dargestellten Figuren in wenig realistischen Umgebungen. Die Bilder haben meist wenig Tiefe, das heißt alle Elemente befinden sich auf der gleichen Ebene. Die Perspektive ist oft verzerrt und rückt die zentralen (meist biblischen Figuren) in den Mittelpunkt. Zunehmendes Interesse am Menschen hat eine realistischere Darstellungsweise zur Folge. Als wichtigster Vertreter dieses Naturalismus gilt Giotto di Bondone, der die Grundlage für die italienische Malerei der Neuzeit ist. Die meisten bildlichen Darstellungen der Gotik zeigen religiöse Motive. Darstellungen von Szenen aus der Bibel machen den Hauptteil der Gemälde und Altarflügeln aus. Kennzeichnend für gotische Kunst ist der sogenannte Weiche Stil. Madonnen erscheine puppenhaft und mütterlich. Vorherrschende Farben sind rot und gold, zumeist als Demonstration von besonderer Heiligkeit oder Wichtigkeit der gezeigten Personen. Bedeutendster Vertreter des "Weichen" Stils ist Stephan Lochner, den man zur sogenannten "Kölner Schule" rechnet.

 
Grabmal von Kasimir der Große in Krakau

Die Spätgotik mischt gotische Elemente mit jenen der italienischen Renaissance. Als Kennzeichen für die Spätgotik wird oft der Schwere Stil genannt. Dieser zeichnet sich durch Detailrealismus und Naturbeobachtung aus. Themen werden aufgrund der neuen Weltsicht immer häufiger Panorama- und Überblickslandschaften, die mit realer Darstellung und extremer Tiefe glänzen. Vorläufer für diese Malerei waren Van der Weyden und Jan van Eyck, die die Renaissancemalerei einleiteten. Niederländische Perspektive und italienische Topografie werden gemischt. Es entstehen eine neue überzeugende Bildbühne und Personenszenarien. Durch Perspektivenkonstruktion entsteht ein illusionskräftiger Raum. In Deutschland schufen hierbei vor allem Albrecht Dürer, Martin Schongauer, Matthias Grünewald und Konrad Witz bedeutende Werke. Bildende Künstler des Spätmittelalters waren auch Bernt Notke und Hermen Rode

Einer der bedeutensten Künstler der Gotik war Veit Stoß, der insbesondere in Krakau und Nürnberg gewirkt hat. Sein bekanntstes Werk ist der größte gotische Altar der Welt, der Krakauer Hochaltar, der sich in der Marienkirche in Krakau befindet.

siehe auch: http://www.wga.hu/

Rüstungen

Seit dem 19. Jahrhundert wird für einen in der Mitte des 15. Jahrhunderts in Süddeutschland aufgekommenen Rüstungstyp unter Bezug auf die Spätgotik die Bezeichnung gotischer Harnisch verwendet. Diese Plattenrüstungen waren aufgrund ihrer schlanken, aufstrebenden Formen und der Verwendung von gotischem Blattwerk äußerst charakteristisch für diese Kunstepoche. Im Gegensatz zum gotischen Baustil fanden derartige Rüstungen auch in Italien Verbreitung. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden die gotischen Harnische durch Rüstungen mit runderen, körperlicheren Formen verdrängt.

Literatur

  • Ulrich Coennen: Die spätgotischen Werkmeisterbücher in Deutschland als Beitrag zur mittelalterlichen Architekturtheorie - Untersuchung und Edition der Lehrschriften für Entwurf und Ausführung von Sakralbauten, Verlag Mainz, Aachen 1989.
  • Kurt Gerstenberg: Deutsche Sondergotik, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1969
  • Dieter Kimpel, Robert Suckale: Die gotische Architektur in Frankreich : 1130 - 1270, München 1985.
  • Sonja Ulrike Klug: Kathedrale des Kosmos. Die heilige Geometrie von Chartres. München, 2001. ISBN 3720521338
  • Werner Müller: Grundlagen gotischer Bautechnik, München 1990.
  • Norbert Nussbaum: Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik, 2. Aufl., Darmstadt 1994.
  • Schymiczek, Regina E.G.: Über deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt... Zur Entwicklung der Wasserspeierformen am Kölner Dom (= Europ. Hochschulschriften: Reihe 28, Kunstgeschichte, 402). Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Europ. Verlag der Wissenschaften 2004, zugl. Diss. Bochum 2003, 246 S., zahlr. Ill., 1 Faltblatt. ISBN 3-631-52060-3
  • Hans Sedlmayr: Die Entstehung der Kathedrale, Zürich 1950.
  • Otto von Simson: Die gotische Kathedrale, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1968
  • Uwe A. Oster: Die großen Kathedralen. Gotische Baukunst in Europa, Darmstadt 2003.

Siehe auch

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