Die westfälische Familie der Freiherren von Fürstenberg hat mit den Fürsten Fürstenberg genealogisch nichts gemeinsam.


Das westfälische Adelsgeschlecht führt seinen Namen nach der kurkölnischen Landesburg Fürstenberg in Ense-Höingen im Kreis Soest, und wird 1295 mit Hermannus de Vorstenberg erstmals urkundlich erwähnt. Die sichere Stammreihe beginnt mit Wilhelm von Vorstenberg (erwähnt 1319-1349), Richter und Burgmann zu Werl.
Die Familie erhielt den Reichsfreiherrenstand in Wien am 26. April 1660 für mehrere Familienmitglieder. Immatrikulation im Königreich Bayern bei der Freiherrenklasse am 22. August 1891 für Friedrich Freiherr von Fürstenberg a.d.H. Herdringen, großherzoglich hessischer Rittmeister à la suite und Gutsbesitzer in Egenburg bei Würzburg.
Linie Herdringen: Preußischer Grafenstand als Graf von Fürstenberg-Herdringen, an den Fideikommiss-Besitz Herdringen gebunden, am 16. Januar 1843 für Franz Egon Freiherr von Fürstenberg auf Herdringen, Mitglied des preußischen Herrenhauses und Erbtruchsess im Herzogtum Westfalen.
Linie Stammheim: Preußischer Grafenstand als Graf von Fürstenberg-Stammheim, an den Besitz Stammheim gebunden, am 15. Oktober 1840 für den königlich preußischen Kammerherrn Franz Egon Freiherr von Fürstenberg auf Stammheim. Diese Linie starb 1925 aus.
Belgische Adelsnaturalisation als Baron de Furstenberg am 18. April 1887 für Clemens Freiherr von Fürstenberg. Belgischer Grafenstand als Comte de Furstenberg (Primogenitur) am 3. Januar 1964 für Landwirtschafts-Ingenieur Wenemar Freiherr von Fürstenberg.
Zu dieser Familie gehören:
- Dietrich von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn (1546-1618);
- Kaspar von Fürstenberg, Landdrost des Herzogtums Westfalen (1545-1618);
- Ferdinand Freiherr von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn und Münster (1626-1683);
- Franz Freiherr von Fürstenberg, münsteraner Staatsmann (1729-1810);
- Franz Egon Freiherr von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn und Hildesheim (1737-1825).
- Franz Egon Graf von Fürstenberg-Stammheim (1797-1859)
- Elimar Freiherr von Fürstenberg
Linien
Stammsitz ist Schloss Herdringen bei Arnsberg. Anfang des 19. Jahrhunderts begründete die Herdringer Linie folgende Nebenlinien:
Literatur
- Gosmann, Michael (Hrsg.): Fürstenberger Skizzen. Streifzug durch 700 Jahre westfälische Familien- und Landesgeschichte, Arnsberg 1995.
- v. Klocke, Friedrich (Bearb.): Fürstenbergsche Geschichte, 1. Bd., Die Geschichte des Geschlechtes von Fürstenberg bis um 1400, 2. Auflage, Münster 1971.
- v. Klocke, Friedrich und Theuerkauf, Gerhard: Fürstenbergsche Geschichte, 2. Bd., Die Geschichte des Geschlechtes von Fürstenberg von 1400 bis um 1600, Münster 1971.
- Lahrkamp, Helmut/Richtering, Helmut u. a.(Bearb.): Fürstenbergsche Geschichte, 3. Bd., Die Geschichte des Geschlechtes von Fürstenberg im 17. Jahrhundert, Münster 1971.
- Andernach, Norbert/Keinemann, Friedrich u .a. (Bearb.): Fürstenbergsche Geschichte, 4. Bd., Die Geschichte des Geschlechtes von Fürstenberg im 18. Jahrhundert, Münster 1979.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser, Band XV, Seite 135-177, Band 69 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band III, Seite 420, Band 61 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975.