Joseph Schlagintweit (* 8. Dezember 1792 in Regen; gebürtig Wilhelm August Joseph Schlagintweit; † 10. oder 11. August 1854 in München) war ein deutscher Ophthalmologe.
Leben
Er studierte Medizin an der Universität Landshut und wurde 1816 mit der Dissertation De cataractarum origine promoviert. 1822 gründete er in München eine private Heilanstalt für Augenkranke, die er bis zu seinem Tod leitete. Von 1836 bis 1837 war er zudem leitender Arzt am Cholerahospital des Grafen Arco auf Valley und seit 1837 dirigierender Arzt am Königlichen Blindeninstitut. Schlagintweit erfand das Operationsinstrument Regenbogenhaut-Häkchen, Iriankistron.
1824 heiratete er Rosalie Seidl, eine gebürtige Högersbräuerin.[1] Er wurde Vater von Adolf Schlagintweit, Emil Schlagintweit, Hermann Schlagintweit, Robert Schlagintweit und Eduard Schlagintweit, die er durch Hauslehrer naturwissenschaftlich ausbilden ließ. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Südfriedhof.[2]
Werke
- Ueber den gegenwärtigen Zustand der künstlichen Pupillenbildung in Teutschland (1818)
- Entwurf zur neuen Organisation des Medicinal-Armenwesens der Haupt- und Residenzstadt München (1837)
- Die bösartige Augenentzündung der Neugebornen, ihre Entstehung, Verhütung u. sichere Heilung; nebst Vorschriften für die Hebammen über ihr Verhalten bei dem ersten Auftreten dieser gefährlichen Augenkrankheit (1852)
Literatur
- Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
Einzelnachweise
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schlagintweit, Joseph |
ALTERNATIVNAMEN | Schlagintweit, Wilhelm August Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Augenarzt |
GEBURTSDATUM | 8. Dezember 1792 |
GEBURTSORT | Regen (Stadt) |
STERBEDATUM | 10. August 1854 oder 11. August 1854 |
STERBEORT | München |