Lauenau

Gemeinde/Flecken in Niedersachsen
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Wappen Karte
Wappen des Flecken Lauenau
Hilfe zu Wappen
Deutschlandkarte, Position von Lauenau hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Schaumburg
Samtgemeinde: Rodenberg
Geografische Lage: 52° 16' n. Br.
9° 22' ö. L.
Höhe: 135 m ü. NN
Fläche: 16,23 km²
Einwohner: 4.124 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 254 Einwohner je km²
Postleitzahl: 31867
Vorwahl: 05043
Kfz-Kennzeichen: SHG
Gemeindeschlüssel: 03 2 57 018
Fleckengliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Fleckenverwaltung:
Amtsstraße 5
31552 Rodenberg
Website: www.lauenau.de
E-Mail-Adresse: info@rodenberg.de
Politik
Bürgermeister: Heinz Laufmöller (SPD)
Gemeindedirektor: Uwe Heilmann (SPD)

Lauenau ist ein Flecken im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen. Es zählt über 4.000 Einwohner und gehört verwaltungstechnisch zur Samtgemeinde Rodenberg.

Geografie

Geografische Lage

Der Flecken liegt im Deister-Sünteltal an dem Höhenzug Deister, südwestlich von Hannover. Mit der Bundesstraße 442 und der Autobahn 2 (Anschlussstelle Lauenau) gibt es günstige Verbindungen nach Hameln und Hannover. Die Rodenberger Aue und der Mühlenbach durchfließen den Ort.

Fleckengliederung

  • Lauenau
  • Feggendorf.

Geschichte

In manchen Urkunden kommen die Namen Schwedesdorf und Lauenau nebeneinander vor. Der Name Lauenau stammt aus späterer Zeit und bezieht sich auf die vom Welfenherzog Heinrich dem Löwen um 1200 errichtete Burg, die später als Gerichtsstätte diente = Law (Gericht)an der Aue. Mit Schwedesdorf war das ursprüngliche Dorf gemeint, das 1059 erstmals urkundlich erwähnt wird und nicht etwa auf den Staat Schweden zurückgeht. Es leitet sich vielmehr vom plattdeutschen Wort Schwad oder Schwed ab, was der Bedeutung einer langen Linie entspricht. Schwedesdorf war also ein Grenzdorf. Durch einen Großbrand wird Lauenau im Dezember 1682 fast völlig zerstört. Während des siebenjährigen Krieges wird Lauenau von den Franzosen besetzt. 1884 wird Lauenau Teil des neugebildeten Landkreises Springe. Zwei Jahre nach der Bildung der Samtgemeinde Lauenau erfolgt durch die Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahr 1974 die Eingliederung Lauenaus in die neugeschaffene Samtgemeinde Rodenberg. In jüngerer Vergangenheit war Lauenau ein Schwerpunkt der Stuhl- und Möbelindustrie Niedersachsens. Hier ist besonders die Schulmöbelfabrik Casala zu nennen. Dank des hohen Erholungs- und Wohnwertes der Umgebung und der günstigen Lage an der A2 vor den Toren Hannovers gehört Lauenau heute zu den expandierenden Ortschaften der Region.

Die Burg Lauenau

Nach Rückkehr von einem Kreuzzug um das Jahr 1200 eroberte der Herzog Heinrich der Löwe seine Ländereien zurück. Als Festung gegen die Schaumburger Grafen ließ er eine Burg errichten. Während der Hildesheimer Stiftsfehde 1519 von schaumburgischen Feldobersten zerstört wird das Amt Lauenau an die Schaumburger Grafen verpfändet. 1640 kommen Amt und Burg Lauenau in den Besitz des Herzogs von Lüneburg. Im Jahr 1852 erfolgt schließlich die Trennung von Verwaltung und Gerichtsbarkeit, sieben Jahre später wird die Burg verpachtet.

Schloss Meysenbug

Schon 1499 wird das Schloss Meysenbug als Castrum erwähnt. Graf Anthonius von Holstein-Schaumburg belehnt Wulfferd von Zerßen mit dem Schloss. Es folgten mehrere Neu- und Umbauten. 1828 wird Ludwig Freiherr Rivalier von Meysenbug vom hessischen Kurfürsten Wilhelm II. mit dem Gut belehnt, nachdem dieser ihm bereits 1825 den alten Adelstitel Freiherr von Meysenbug der 1810 ausgestorbenen Familie von Meysenbug verliehen hatte. Eine Tochter von Rivalier von Meysenbug war die bekannte Schriftstellerin Malwida von Meysenbug (1816-1903).

Die Fleckenrechte

Im Jahr 1536 wird Lauenau durch den Grafen von Schaumburg zum Marktflecken erhoben. Der Ort hatte nun die Rechte, dreimal im Jahr einen Markt abzuhalten, eigenes Bier zu brauen, bei geringen Streitigkeiten eine eigene Gerichtsbarkeit einzusetzen und ein eigenes Siegel zu führen, welches auf Heinrich den Löwen zurückgeht. Es zeigt einen gelben Löwen über zwei silbernen Wellenlinien auf rotem Grund.

Politik

 
Lauenau

Im September 2001 ist ein neuer Fleckenrat gewählt worden:

Fleckenrat

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2001 Heinz Laufmöller (SPD). Gemeindedirektor ist Uwe Heilmann.

Frühere Bürgermeister von Lauenau:

Helmut Garbe (SPD) (1966 - 1974)
Friedrich Dierßen (SPD) (1974 - 1976)
Gerhard Richter (SPD) (1976 - 1996)
Uwe Heilmann (SPD) (1996 - 2001)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
St.-Lukas-Kirche

Bauwerke

  • Lauenauer Schloss (erbaut von den Rittern von Münchhausen zwischen 1596 und 1600).
  • Schloss Meysenbug in Lauenau (erbaut 1610 von der Familie von Zersen).
  • St-Lukas-Kirche, um 1875 nach Plänen des bekannten Kirchen-Baumeisters Conrad Wilhelm Hase erbaut, gilt in Fachkreisen als dessen Meisterwerk.
  • Mineralbad Lauenau (alle Becken werden aus einer Mineralwasserquelle gespeist)

Parks

Datei:SüntelbucheLauenau.jpg
Süntelbuche im Volkspark

Lauenau besitzt einen kleinen Volkspark mit altem Baumbestand.

Naturdenkmäler

Im Volkspark steht die größte und älteste Süntelbuche der Region.

Sport

Der größte Lauenauer Sportverein "Victoria Lauenau" verfügt inmitten des Flecken Lauenau im Gewerbepark über zwei Sportstätten: Die "Victoria-Arena", eine in Eigenleistung des Vereins umgebaute ehemalige Industriehalle und das "Victoria-Dojo", ein Kampsportzentrum für Judo und Selbstverteidigung mit 500qm ständig ausgelegten Judomatten. Des Weiteren befinden sich an der Aue die Sportanlagen der Samtgemeinde mit einem Fußballplatz, drei Tennisplätzen und einer Leichtathletikanlage. In Gewerbepark gibt es außerdem ein Leistungstzentrum für Bogenschützen der Lauenauer Schützengilde.

Regelmäßige Veranstaltungen

Jeden Sommer findet die "Fleckenfete" im Ortskern statt. Seit letztem Winter soll auch die neue "Eishalle Lauenau" im Gewerbepark jeden Winter geöffnet werden. Sie zog im Winter 2004/05 zahlreiche Menschen bis aus Hildesheim an. Die Besonderheit ist die große, überdachte Eisfläche, die es sonst nirgends in der Umgebung gibt. Beliebt als Freiluft-Musikveranstaltung für die Jugend ist auch das "Mittsommernachtsfest" des SV Victoria Lauenau im Sportpark am ersten Samstag nach der Sonnenwende.

Kulinarische Spezialitäten

Das Rupp-Bräu-Bier der kleinen Felsenkeller-Brauerei ist über die Grenzen der Region hinaus bekannt und geschätzt. Es ist die kleinste Privatbrauerei in Niedersachsen und beinhaltet zudem noch ein angegliedertes Restaurant.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Anschluss zur A2, die Umgehungsstraße B442 und die in der Nähe befindliche B65 grenzen Lauenau ein. Somit ist eine schnelle Verkehrsanbindung gegeben. Man erreicht per Pkw die Landeshauptstadt Hannover in einer halben Stunde.

Ansässige Unternehmen

Die Nähe zur A2 und die Umgehungsstraße B442 verschaffen Lauenau einige Vorteile bei der Ansiedlung von größeren Unternehmen, die im "Logistikpark", einem Gewerbegebiet direkt an der A2, u. a. zu finden sind:

  • GEFCO, Logistikunternehmen und Tochterfirma der französischen PSA Peugeot Citroën.
  • Das Truck Center Lauenau
  • ein Maxi-Autohof
  • eine LKW-Waschanlage
  • Bowling Around The Clock

Lauenaus Ortskern ist eher vom kleineren Einzelhandel geprägt.

Öffentliche Einrichtungen

In Lauenau gibt es neben den drei kommunalen Kindergärten Pusteblume, Rappelkiste, Zwergenwiese zusätzlich noch die Privatinitiative Waldkindergarten Deister-Sünteltal. Der Kindergarten Rappelkiste verfügt über einen eigenen Förderverein. Der Waldkindergarten wurde 2003 gegründet und 2004 um eine zweite Gruppe erweitert.

Bildung

Neben der Albert-Schweitzer-Grundschule gibt es in Lauenau keine weiteren Schulen. Nach der vierten Klasse besuchen die Kinder des Ortes die Haupt- und Realschule im benachbarten Rodenberg oder das Gymnasium Bad Nenndorf.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Karl Parisius: Das vormalige Amt Lauenau (1951)
  • Karl Parisius: Lauenau-Schwedesdorf (unveröffentliches Manuskript)
  • Arbeitskreis KVHS: Lauenau - auf den Spuren der Geschichte; Der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach (1995)
  • Gustav Stölting, Börries Freiherr von Münchhausen: Die Rittergüter der Fürstentümer Calenberg, Göttingen und Grubenhagen (1912)


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