Megalith

großer Steinblock, der als Baustein für Grab- und Kultanlagen benutzt oder als Monolith aufgerichtet wurde
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Als Megalithen (von griech. mégas = gross und líthos = Stein) bezeichnet man die grossen, oft unbehauenen Steinblöcke, die von den Megalithikern, d.h. den Menschen der Megalithkultur aufgestellt wurden.

Von den Kulturen im Alten Europa wurden mehrere Formen von Megalithen errichtet: Dolmen (auch Hühnengräber), Steinkreise, Steinalleen oder einzelne Megalithen (Standing Stones). Die noch älteren Schalensteine ("Teufelssteine") des Alpenraums sind zwar streng genommen auch Megalithen, wurden jedoch nicht transportiert und blieben weitgehend unbearbeitet.

Um die Megalithen ranken sich auch heute noch viele Geheimnisse. So weiss man in vielen Fällen weder genau, welchem Zweck sie dienen, noch wie sie errichtet wurden oder wie sie manchmal über Hunderte von Kilometern transportiert wurden. Die Wissenschafter(innen) sind sich jedoch einig, dass es sich in den meisten Fällen um heilige Stätten handelte.

Mit der Christianisierung wurden die Megalithen und die Bauwerke der Megalithkultur vielfach verteufelt und es entstanden mannigfaltige Legenden über ihr Entstehen durch Teufels Hand. Viele dieser Steine tragen heute den Teufel im Namen (Devils Arrows, Devils Circles,...) und sehr viele wurden im Mittelalter niedergerissen und zerstört.

Vorkommen

Megalithen finden sich sich im gesamten alteuropäischen Raum, d.h. von Iberien über den ehemals keltischen Kulturraum bis nach Skandinavien. Auch im Mittelmeerraum (altes Griechenland, Malta, Sizilien, etc.) gibt es Megalithe.

Zur Verbreitung siehe auch: Megalithkultur.

Formen und Benennung

Menhire

Als Menhir, Standing Stone u.Ä. werden die allein stehenden Steine bezeichnet.

Eine Steinallee oder Stone Arrows ist eine Linie oder Doppellinie von Menhiren. Die bekanntesten Steinalleen Europas befinden sich in Carnac (Bretagne, Frankreich) und bei Callanish (Isle of Lewis, Schottland).

Dolmen, Hünengräber

Dolmen oder Hühnengräber werden die begehbaren Bauwerke bezeichnet, die aus zwei Stützsteinen mit einer manchmal bis zu zwei Tonnen schweren Deckplatte gebaut sind. Es wird vermutet, dass sie als Grabstätten gedient hatten. Bekannte Dolmen befinden sich ebenfalls in Carnac, sowie im County Clare (Irland) und im Teutoburger Wald. (?)

Steinkreise

Steinkreise, Steinringe, Stone Circles oder gälisch Cromleclh werden runde oder ovale Formationen aus Menhiren genannt. Ihr Zweck ist unbekannt, es wird aber vermutet, dass sie teilweise zu astronomischen Berechnungen und/oder als Tempelanlagen dienten. Anderen wird nachgesagt, dass sie Versammlungorte zu den Jahreszeitenfesten waren. Die ältesten heute bekannten Steinringe sind die Beaghmore Stonecircles in der Nähe von Cookstown (Ulster, Nordirland) und bestehen aus Hunderten von nur kopfgrossen Steinen. Die bekanntesten Stein"kreise" sind Stonehenge (Salisbury, England) und Callanish (Isle of Lewis, Schottland).

Andere Bauwerke der Megalithkultur

Cairns, Hügelgräber oder Feenhügel sind Konstruktionen aus Trockenstein, die über Dolmen oder Grabstätten errichtet wurden. Im Gegensatz zum Tumulus haben die meisten Cairns einen Zugang.

Das bekannteste "Hügelgrab" ist zweifellos Newgrange in Irland, obwohl bei diesem nicht feststeht, ob es sich tatsächlich um eine Grabstätte gehandelt hat. [1]

Weitere beeindruckende Bauwerke der Megalithkultur sind die Tors, zu unbekannten rituellen Zwecken künstlich angelegte Hügel oder Berge. Der Bekannteste unter ihnen mag der Glastonbury Tor im Süden Englands sein. [2]

Druiden und Megalithen

Lange Zeit wurde geglaubt, dass die Kelten und die Germanen die Megalithanlagen selbst errichtet hatten. Sie hatten diese jedoch von den vor ihnen existierenden und von ihnen eroberten Kulturen des sogenannten "Alten Europas" übernommen, mit denen sie sich im Laufe der Zeit vermischten und deren Kultur sie teilweise übernahmen. Die keltischen und germanischen Druiden benutzten die Heiligtümer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im selben Sinne, wie die Errichter der Steine.

Literatur

  • Aubrey Burl: From Carnac to Callanish: The Prehistoric Stone Rows and Avenues of Britain, Ireland and Brittany. Yale University Press, 1993. ISBN 0300055757