Grindcore

Musikstil, der sich Mitte der 1980er Jahre aus dem Hardcore Punk entwickelte
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Grindcore ist die wohl "extremste" Spielart des Heavy Metal (im weitesten Sinne verstanden). Er zeichnet sich aus durch schnellstmögliche, stakkatoartige Rhythmik (zumeist im 2/4- oder 4/4-Taktschema), besonders hohe und tiefe Stimmen im Gesang sowie oftmals die Kürze der Stücke (bis in den Bereich von wenigen Sekunden).

Es ist allerdings ein weit verbreitetes Fehlurteil, Grindcore an sich müsse schnell sein. (Der in den betreffenden Musikerkreisen verwendete Fachbegriff für die besonders schnell gespielten Abschnitte lautet "Blast" oder "Blast-Beat".) Vielmehr umfasst die Bedeutung des Begriffes selbst (engl. 'to grind' = dt. 'mahlen') auch besonders langsam gespielte Teile.

Grindcore ist nur bedingt dem Genre Metal zuzuordnen, da die frühen Grindcore-Gruppen ihren musikalischen Ursprung vorwiegend im Punkrock sehen. Dieser entwickelte sich Anfang der 80er Jahre (vor allem in den USA) zum Hardcore, und der Ausdruck Grindcore greift sowohl in Begrifflichkeit als auch in Musikalität und den oftmals sozialkritischen Texten bewusst darauf zurück.

Die frühen Grindcore-Gruppen finden sich vorwiegend in England und dort auf den Veröffentlichung der Plattenlabels Manic Ears Records und Earache Records Mitte der 80er Jahre. Als Vorreiter gelten Gruppen wie Napalm Death und Carcass sowie alle Gruppen, in denen Musiker dieser beiden aktiv waren, zum Beispiel das Crust Punk-Urgestein Extreme Noise Terror und Ripcord (die wiederum personell mit Heresy verbunden waren).
Die Affinität zu den diversen Spielarten des Heavy Metal (Death Metal) wurde Ende der 80er Jahre offensichtlich. Grenzfälle sind vor allem Gruppen (erneut aus England) wie Boltthrower, spätere Carcass und spätere Napalm Death, dann weitere Gruppen vorwiegend aus den USA, Schweden und Deutschland, die visuelle und lyrische Elemente aus den Bereichen des Horrorfilm-Genres hinzufügten.