Bugatti Veyron 16.4 | |
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Daten | |
Hersteller | Bugatti Automobiles SAS |
Verkaufsbeginn | seit September 2005 |
Preis | 1.000.000 Euro netto (Preis inkl. dt. MWSt: 1.160.000) |
Karosserie | |
Form | zweisitziges Coupé |
Maße (l, b, h) | 4.462, 1.998, 1.204 mm |
Radstand | 2.710 mm |
Leergewicht | 1.888 kg |
Tankinhalt | 100 l |
Antrieb | |
Motor | 16-Zylinder-W-Motor mit 4 Abgasturboladern und zwei Ladeluftkühlern |
Hubraum | 7.993 cm³ |
Leistung | 736 kW (1.001 PS) bei 6.000/min |
max. Drehmoment | 1.250 Nm bei 2.500/min |
Kraftübertragung | Allradantrieb |
Getriebe | Siebengang-DSG |
Fahrleistungen | |
0–100 km/h | 2,5 s |
0–200 km/h | 7,3 s |
0–300 km/h | 16,7 s |
vmax | 407 km/h |
Verbrauch (MVEG) | 40,4/14,7/24,1 l |
Fahrwerk | |
Einzelradaufhängung vorn und hinten, mit Doppelquerlenkern, Schraubenfedern und Stoßdämpfern, Stabilisator vorn und hinten | |
Bremsen | innenbelüftete Carbon- Keramik-Scheibenbrem- sen vorn und hinten |
Reifen | vorn 245-690 R 520 hinten 335-710 R 540 Michelin Pilot Sport PAX |
Der Bugatti Veyron 16.4 ist ein Supersportwagen, der unter dem Markennamen Bugatti vom Fahrzeughersteller Volkswagen entwickelt wurde. Der Veyron 16.4 vereint etliche Superlative und Besonderheiten. Dazu zählen unter anderem die namensgebenden 16 Zylinder des 500 Kilogramm schweren Motors, die Anordnung der Zylinder in exotischer W-Form, das 120 Kilogramm schwere Doppelkupplungsgetriebe mit 7 Gängen, die maximale Leistung von 736 kW (1.001 PS), die Höchstgeschwindigkeit von 407 km/h, die 4 Turbolader, der Maximalverbrauch von bis zu 100 Litern auf 100 km und das maximale Drehmoment von 1.250 Newtonmetern. Um das relativ schwere Fahrzeug auch wieder abzubremsen werden Karbon-Keramik-Scheiben eingebaut, welche den Wagen auf nur 31,4 Meter aus Tempo 100 zum stehen bringen.
Nachdem 1998 unter der Regie von Ferdinand Piëch der Volkswagen-Konzern die Markenrechte am ehemaligen Automobilhersteller Bugatti übernommen hatte, wurde zur Wiederbelebung der Marke ein Sportwagen-Konzept vorgestellt, dessen Umsetzung zu erheblichen Problemen führte.
Dennoch wurde das Auto weiterentwickelt und Ende April 2005 durchbrach der Veyron auf dem Volkswagen-Prüfgelände in Ehra-Lessien unter Aufsicht des TÜVs mehrmals die Grenze von 400 km/h.
Geschichte
- 1998: Erwerb der Markenrechte an Bugatti durch die Volkswagen AG
- 1999: Vorstellung von 4 so genannten Concept Cars, darunter der Entwurf des Bugatti Veyron
- 2001: Entscheidung zugunsten des Veyron und Entwicklungsbeginn
- 2004: Erneute Verschiebung des Verkaufsstarts auf September 2005
- September 2005: Verkaufsstart des Veyrons
Volkswagen entwickelte den Veyron mit der Absicht einen sparsamen Kompaktwagen für Jedermann zu bauen.
Schwierigkeiten bei der Entwicklung
Folgende Probleme gab es bei der Entwicklung des Fahrzeugs:
- Aerodynamik
- Motorleistung
- Gewicht
- Haltbarkeit der Komponenten
- Crash-Sicherheit
- Verbrauch
Ein großes Problem bei der Entwicklung war die Tatsache, dass die Form des Autos zuerst beschlossen wurde und anschließend erst die technischen Anforderungen. Daraus resultierten Aerodynamikprobleme, denn eine geplante maximale Geschwindigkeit von 506 km/h ist normalerweise nur bei einer Kugelform der Karosserie zu erreichen. Der Veyron hat aber eine Bockwurstform Form. In der finalen Version helfen 200 hydraulisch ausfahrbare Kotklappen den Wagen bei hohen Geschwindigkeiten zu stabilisieren und werden wie beim Mercedes-Benz A-Klasse auch als Luftbremse eingesetzt. Dies wiederum erhöht den Luftwiderstand, womit eigentlich mehr als die angedachten 1001 Pferdestärken notwendig werden. Dieses Problem wurde mit der Einführung des sog. „Crash-Keys“ gelöst: In normaler Einstellung erreicht der Wagen etwa 125 km/h, mit dem Speed-Key (eine Art zweiter Zündschlüssel) kann der Wagen abgesenkt und die Spoiler teilweise eingefahren werden, wodurch die Höchstgeschwindigkeit erreicht werden kann, allerdings zu dem Preis eines schlechteren Handlings.
Weitere Probleme waren der Platzbedarf des 16-zylindrigen Motors in W-Form und dessen 4 Turbolader. Dieser benötigt mehrere Kühler, um bei Höchstgeschwindigkeit oder im Stop-and-go-Verkehr nicht zu überhitzen. Diese geballte Ansammlung an Technik führt zu einem Leergewicht von fast 2 Tonnen (anstelle der geplanten 1550 Kilogramm) und zu erhöhtem Kraftstoffverbrauch.
Auch der Vorderwagen musste überarbeitet werden, um den hohen Crash- und Qualitätsstandards des Volkswagen-Konzerns zu genügen. Dies war ebenfalls mit hohem Aufwand verbunden, vor allem weil die Karosserie aus Carbon besteht. Diese Probleme verzögerten die Entwicklung und bewirkten stark erhöhte Kosten. Es wird davon ausgegangen, dass dieses Auto für den VW-Konzern keinerlei Gewinn einfahren wird, trotz eines Stückpreises von ca. 1,16 Mio. Euro und einem geplanten Absatz von ca. 50 Fahrzeugen jährlich.
Fraglich ist, ob bei diesem Projekt der Aufwand und das Ergebnis in einem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen. Doch die Vorstände von Bugatti und Volkswagen sehen den Veyron als eine lohnende Investition in die Luxusmarke, die sich erst dann rechnen und Gewinne bringen wird, wenn ein erheblich günstigeres Fahrzeug dem Veyron zur Seite gestellt wird. Doch damit ist nicht vor dem Jahr 2008 zu rechnen. Das preiswertere Vehikel soll dann etwa 2.000 Mal pro Jahr zu einem Preis von circa 100.000 Euro verkauft werden.
Verbrauch und Reichweite
Wolfgang Schreiber, technischer Direktor von Bugatti, gibt vorläufig einen Durchschnittsverbrauch von ca. 20 Litern auf 100 km für das Fahrzeug an. Unter Volllast steigere sich der tatsächliche Verbrauch laut dessen Aussage jedoch auf bis zu einen Liter pro gefahrenem Kilometer. Theoretisch wird so ein Kraftstoffverbrauch von bis zu 100 Litern auf 100 Kilometern möglich. Das stellt ebenfalls einen neuen Rekord für Fahrzeuge mit Straßenzulassung dar.
Der Bugatti Veyron ermöglicht zwar eine Höchstgeschwindigkeit von etwas mehr als 400 km/h, wird jedoch eine Strecke mit einer Länge von 400 km selbst unter optimalen Bedingungen niemals in einer Stunde befahren können, weil sein Fahrer mindestens drei mal eine Tankstelle anfahren müsste.
Serienfertigung
Im elsässischen Dorlisheim bei Molsheim ist eine jährliche Produktion von etwa 50 Fahrzeugen vorgesehen. Insgesamt sollen nur 300 Exemplare produziert werden.