Deutsch-Französisches Gymnasium

Art von Schule mit binationalem Abschluss und bilingualem Bildungssystem
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Deutsch-Französisches Gymnasium nennen sich zwei deutsche Gymnasien in Saarbrücken und Freiburg im Breisgau sowie ein französisches Lycée in Buc. Die französische Übersetzung des Namens lautet Lycée Franco-Allemand. Angegliedert an diese Schulen sind auch eine Deutsch-Französische Grundschule (Buc), ein Deutsch-Französischer Kindergarten (Freiburg) und ein Deutsch-Französisches Internat (Freiburg).

Die Schulen genießen in Deutschland den Status von Versuchsschulen und gründen sich auf den Deutsch-Französischen Vertrag (Elysée-Vertrag) vom 22. Januar 1963. Ziel war die Schaffung zweisprachiger Schulen für die Kinder der Französischen Besatzer in Deutschland und für die Kinder von deutschen Staatsbediensteten in der Gegend von Île-de-France. Auch sollte der kulturelle Austausch und die Kommunikation zwischen jungen Menschen beider Nationen gefördert werden.

Wesentlichste Eigenschaft der drei Schulen ist, dass ihre Abschlusszeugnisse als Hochschulzugangsberechtigung in beiden Ländern anerkannt sind. So kann ein Absolvent eines deutschen DFGs auch in Frankreich studieren und umgekehrt.

Um diese Qualifikation zu erwerben, wird die jeweilige Partnersprache vom ersten Schuljahr an – in Deutschland ab der 5. Klasse, in Frankreich ab der „Vorklasse“ vor der 6ème – unterrichtet. Viele Kurse werden in der Partnersprache unterrichtet und der Unterricht von Lehrkräften beider Nationalitäten abgehalten.

Auf DFGs sind die Schulsysteme beider Länder weitgehend parallel in Kraft. Jedes Jahr werden Schüler beider Nationalitäten eingeschult. Während deutsche Schüler im achtjährigen Gymnasialzweig (Klassen 5 bis 12) unterrichtet werden, durchlaufen Schüler der französischen Klassen die Stufen 6ème bis Terminale. Jede Klasse hat eine partnersprachliche Parallelklasse, mit der viele gemeinsame Unterrichtsstunden verbracht werden.

Zwischen den drei Schulen findet ein reger Austausch statt, jede Schülerin und jeder Schüler eines DFGs lernt im Laufe ihrer/seiner Schulzeit das Lycée in Buc kennen und umgekehrt.

Das besondere Schulsystem der DFGs

Schulsystem

Die deutsche Sektion hat zwischen den Klassen 5-9 jeweils 2 Klassen einer Klassenstufe (a und b), die französische Sektion mit den Klassen 6ième bis 3ième hat auch jeweils 2 Klassen, hier ist die Benennung jedoch I (un) und II (deux).

Nach der 9. Klasse bzw. der 3ième werden die Klassen seit der Einfühurng des achtjährigen Gymnasiums in der deutschen Sektion zusammengelegt. Es findet eine Aufteilung in 3 verschiedene Zweige statt, jeweils zwei S-Klassen (Naturwissenschaften) (wobei hier 1 Jahr später nochmals in SBC (Schwerpunkt Biologie und Chemie) und SMP (Schwerpunkt Mathematik und Physik) aufgeteilt wird.) normalerweise eine ES-Klasse (Wirtschaft) und zwei L-Klassen (Sprachen). Ab dieser Aufteilung sind die Klassen vollintegriert, das heißt dass französische und deutsche Schüler zusammen in einer Klasse unterrichtet werden, die Hälfte des Unterrichts auf Deutsch und die andere Hälfte auf Französisch, Ausnahmen bilden hierbei die Muttersprache und die Partnersprache.

Mit der Versetzung in die 9. Klasse erhalten die Schüler den Hauptschulabschluss und mit Versetzung in die Seconde ohne Prüfungen die Mittlere Reife. Die Oberstufe in der die Schüler gemeinsam unterrichtet werden geht 3 Jahre von der Seconde über die Première zur Terminale in der die Abitursprüfungen abgelegt werden. Nach den mündlichen Prüfungen haben die Schüler im Gegensatz zum Normalfall in Baden-Württemberg keinen Unterricht mehr.

Notensystem

Die Noten an den DFGs gehen von 1 bis 10 (sogenannte "Europäische Noten") wobei 10 die beste Note ist und 1 die Schlechteste. Ab 5 und schlechter ist der Schüler versetzungsgefährdet.

Fakten zum DFG-Saarbrücken

  • gegründet am 25. September 1961
  • Schulleiter:
    • Herr Dr. R. Wittenbrock
    • M. Jean-Louis Perrin
  • Schüleranzahl:
    • 546 Schüler in deutschen Klassen
    • 109 Schüler in binationalen Klassen
    • 340 Schüler in französischen Klassen

Fakten zum DFG-Freiburg

  • gegründet im September 1972
  • Schulleiter:
    • Herr Martin Wedel, OStD.
    • M. Alain Harvet, Directeur Adjoint
    • Günther Fesenbeckh, StD.
  • 844 Schüler, davon
    • 506 deutsche und
    • 338 französische

Im angegliederten Internat wohnen 45 Schüler.

Fakten zum LFA-Buc

  • gegründet im Herbst 1982
  • Schulleiter:
    • Mme France Bessis-Favard
    • Frau Ingeborg Reiners-Woch
    • M. André Studer