Bremen
Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Bremen. Für Informationen zum Bundesland existiert noch der Artikel Bremen (Land)
Wappen | Karte |
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Mittleres Wappen von Bremen | Karte Bremen in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bremen |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 326,72 km² |
Einwohner: | 544.195 (01.10.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 1.669 Einwohner/km² |
Höhe: | 11,5 m ü. NN (Markt) |
Postleitzahl: | 28001 -28779 (alte PLZ 2800 und 2820) |
Vorwahl: | 0421 |
Geografische Lage: | 53° 04' n. Br. 08° 48' ö. L. |
KFZ-Kennzeichen: | HB
|
Amtliche Gemeindekennzahl: | 04 0 11 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 5 Bezirke mit 23 Stadtteilen |
Adresse der Stadtverwaltung: | Am Markt 21 28195 Bremen |
Website: | www.bremen.de |
E-Mail-Adresse: | webmaster@bremen.de |
Politik | |
Bürgermeister und Präsident des Senats: |
Dr. Henning Scherf (SPD) |
Bremen (frz. Brême, Esperanto Bremeno) ist eine Stadt im Nordwesten Deutschlands. Die "freie Hansestadt Bremen" ist die Hauptstadt und größte Stadt des Bundeslandes "Bremen" (siehe Bremen (Land)), zu dem neben Bremen außerdem noch die etwa 60 km nördlich gelegene Seestadt Bremerhaven gehört. Zur Stadt Bremen gehört auch das Überseehafengebiet in Bremerhaven. Für dieses Gebiet ist jedoch die Stadt Bremerhaven auf Grund eines Vertrages mit der Stadt Bremen gemeindeverwaltungsmäßig zuständig. Dies wurde z. B. in der Verfassung für die Stadt Bremerhaven (VerfBrhv) verankert.
Die Stadt Bremen ist Sitz des Landtages, der Bürgerschaft, und der meisten staatlichen Behörden des Landes Bremen (Bürgermeister, Senatoren sowie Staatsgerichtshof und Rechnungshof der Freien Hansestadt Bremen).
Nächste größere Stadt ist Hamburg ca. 95 km nordöstlich von Bremen. Die Einwohnerzahl der Stadt Bremen überschritt um das Jahr 1875 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Nachbargemeinden
Die Stadt Bremen ist ganz von niedersächsischem Staatsgebiet umschlossen. Im Westen grenzt die kreisfreie Stadt Delmenhorst sowie der Landkreis Wesermarsch an, im Norden der Landkreis Osterholz, im Osten der Landkreis Verden und im Süden der Landkreis Diepholz. Die unmittelbar angrenzenden Städte und Gemeinden werden auch als "Speckgürtel" bezeichnet, da sehr viele Arbeitnehmer Bremens außerhalb und damit in Niedersachsen wohnen und dort Einkommens-/Lohnsteuerpflichtig sind. Dies bedeutet Steuerausfälle für das Bundesland Bremen.
Die Nachbargemeinden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden:
Schwanewede, Ritterhude und Lilienthal (Landkreis Osterholz), Ottersberg, Oyten, Achim (alle Landkreis Verden), Weyhe, Stuhr (beide Landkreis Diepholz), Delmenhorst (kreisfreie Stadt), Lemwerder, Berne, Elsfleth (alle Landkreis Wesermarsch)
Weitere Hoheitszeichen |
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Geographie
Bremen liegt zu beiden Seiten der Weser, etwa 126 km vor deren Mündung in die Nordsee, an der Stelle, an der sich der Fluss zu einem Mündungstrichter, der als Unterweser bezeichnet wird, verbreitert. Bis hierher ist die Weser mit Seeschiffen befahrbar, was die Entstehung des Hafens ermöglichte. Die Landschaft links der Weser nennt man "Wesermarsch".
Das Stadtgebiet ist 38 km lang und 16 km breit. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 136,5 km.
Wappen
Beschreibung: In Rot ein schräg nach rechts aufgerichtetet, mit dem Barte linkshin gewandter silberner Schlüssel gothischer Form ("Bremer Schlüssel"). Auf dem Schild ruht eine goldene Krone, welche über dem mit Edelsteinen geschmückten Reife fünf Zinken in Blattform zeigt. ("Mittleres Wappen"). Beim Kleinen Wappen wird lediglich der Schlüssel ohne Krone abgebildet. Das große Wappen hingegen hat darüber hinaus noch eine Konsole bzw. ein bandartiges Fußgestell, auf dem der Schild ruht. Der Schild wird von zwei aufgerichteten rückwärts schauenden Löwen mit den Vorderpranken gehalten.
Bedeutung: Der Schlüssel ist das Attribut des Hl. Petrus, dem Schutzpatron des Bremer Doms. Das Wappensymbol taucht bereits 1366 im Stadtsiegel Bremens auf. Im Laufe der Geschichte veränderte sich die Form des Schlüssels mehrmals. Auch zeigte das Stadtwappen teilweise den Hl. Petrus mit dem Schlüssel. Auch die Formen außerhalb des Wappenschildes veränderten sich mehrmals. So taucht etwa der Löwe des großen Wappens erstmals 1618 auf. In seiner heutigen Form geht das Wappen auf die Wappenordnung von 1891 zurück.
Flagge/Fahne: Von Rot und Weiß mindestens achtmal gestreift und längs des Flaggenstocks mit der den Streifen entsprechenden Zahl abwechselnd roter und weißer Würfel in zwei Reihen gesäumt. In der Mitte der Flagge ein viereckiges weißes Feld mit dem Wappen.
Die Bremer Flagge, umgangssprachlich auch als "Speckflagge" bezeichnet, soll der Legende nach zu den Vorbildern der Amerikanischen Flagge (Stars and Stripes) gehört haben.
Geschichte
- 782 Bremen wird zum ersten Mal schriftlich erwähnt.
- 787 Karl der Große gründet das Bistum Bremen. Dadurch wird Bremen zum Zentrum der Christianisierung Nordeuropas.
- 845 Residenz der Erzdiözese Hamburg-Bremen (Erzbischof Ansgar).
- 888 König Arnulf gewährt der Stiftskirche das Marktrecht
- 965 Kaiser Otto I. verleiht dem Erzbischof Adaldag das Marktrecht
- 1043-1072 Erster wirtschaftlicher Aufschwung unter Erzbischof Adalbert
- 1076 Adam von Bremen, Domscholast, beendet die Arbeit an seiner Geschichte des Erzbistums Hamburg und erwähnt darin die Entdeckung Amerikas (Vinlands) durch die Wikinger
- 1186 Kaiser Friedrich I. Barbarossa verbriefte das erste bürgerliche Gesetz
- 1260 der Hanse beigetreten
- Um 1300 wird der Stadtwall erbaut
- Im 13. Jahrhundert erlangt Bremen die Unabhängigkeit von den Erzbischöfen
- 1358 Bremen wird Mitglied der Hanse
- 1619 Die ersten Hafenanlagen werden konstruiert
- 1646 Nach dem Kampf gegen die Schweden im dreißigjährigen Krieg wird Bremen zur Freien Reichsstadt erklärt
- 1783 Beginn des direkten Transatlantikhandels mit der USA
Nach Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806, sicherte der amtierende Bürgermeister Johann Smidt die Unabhängigkeit der freien Stadt im Deutschen Bund.
- 1815 erhält Bremen auf dem Wiener Kongress den Status eines souveränen Staates des deutschen Staatenbundes.
- 1827 wird Bremerhaven an der Wesermündung gegründet, da der Fluss zu versanden drohte. Die Siedlung wird später zur eigenständigen Stadt innerhalb des Landes Bremen erhoben.
- 1849 wird die Kunsthalle Bremen eröffnet.
- 1866 Bremen wird Mitglied des Norddeutschen Bundes
- 1871 Gründung des Deutschen Reichs. Bremen wird zum Bundesland mit dem verfassungsmäßig festgehaltenen Titel Freie Hansestadt Bremen.
- 1888 Anschluss Bremens an die Deutsche Zoll Union; Eröffnung des ersten Freihafens
- 1920 Bau des Flughafens
- 1928 Einweihung der Columbuskaje in Bremerhaven, Tor zur Welt für mehr als sieben Millionen Emigranten nach Amerika (siehe auch extern: (Bremer Passagierlisten 1920 - 1939))
- 1939 Abtrennung der Stadt Bremerhaven vom Bremer Staatsgebiet und Vereinigung dieser mit der preußischen Stadt Wesermünde zur Großstadt "Wesermünde"
- 1947 Wesermünde wird in Bremerhaven umbenannt und kehrt wieder in das Bremer Staatsgebiet zurück
- 1945 Bremen und Bremerhaven werden amerikanisches Besatzungsgebiet ("Amerikanische Exklave" = AE = altes Nummernschild bis 1956) in britisch besetzten Umland
- 1949 Bremen (bestehend aus der Stadt Bremen und der Stadt Bremerhaven) wird ein Land der Bundesrepublik Deutschland
Religion
Bremen wurde 787 Sitz eines Bistums, das zunächst Köln, nach 845 Hamburg unterstellt war. Beide Bistümer wurden 893 vereinigt. Danach versuchte das Bistum mehrmals sein Herrschaftsgebiet auf den Norden Europas auszudehnen. 1223 ging der Erzbischofstitel von Hamburg auf Bremen über. Hauptkirche war danach der Bremer Dom. Erste Pfarrkirche wurde die Veits- bzw. Liebfrauenkirche. 1522 wurde in Bremen die erste evangelische Predigt gehalten. Danach zog die Reformation Zug um Zug ein und 1532 wurde auch im Dom die Reformation erzwungen. 1534 erhielt Bremen eine neue Kirchenordnung. Wegen innerkirchlicher Streitigkeiten wurde 1561 der (lutherische) Dom geschlossen. In der Stadt herrschte danach überwiegend das reformierte Bekenntnis vor. 1567 wurde in Bremen ein protestantischer Erzbischof eingesetzt. Anfang des 17. Jahrhundert öffnete sich die Stadt durch Teilnahme an der Dordrechter Synode mehr dem reformierten Bekenntnis. Doch wurde das lutherische Bekenntnis ab 1639 als gleichberechtigt anerkannt, nachdem 1638 der Dom wieder für (lutherische) Gottesdienste geöffnete worden war. Er blieb aber lange Zeit die einzige lutherische Gemeinde der Stadt und wurde nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 der Stadt eingegliedert. Danach verlor sich das reformierte Bekenntnis mehr und mehr, als die Gemeinden teilweise auch lutherische Prediger beriefen. Neue Gemeinden entstanden und wurden nicht mehr zwischen "lutherisch" und "reformiert" unterschieden. Als Freie Reichsstadt konnte Bremen seine kirchlichen Angelegenheiten selbst regeln. So wurden z.B. 1860 die Grenzen der Pfarrgemeinden aufgelöst. Die einzelnen Gemeinden erhielten ein weitgehendes Selbstbestimmungsrecht. Nach dem 1. Weltkrieg erhielt die Bremische Staatskirche eine neue Verfassung (Bremische Evangelische Kirche). Ab 1934 stand an der Spitze der Landeskirche ein Landesbischof, doch wurde nach 1945 die Rechtsstellung von 1920 wieder hergestellt. Die Einzelgemeinden der Stadt sind relativ autonom und haben eine sehr unterschiedliche Tradition und Ausprägung. Die Bremische Evangelische Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts bildet das "Dach" der Einzelgemeinden. An ihrer Spitze steht auch kein Bischof, wie in den meisten anderen Landeskirchen, sondern ein "Präsident", ein Nicht-Theologe. Zur Bremischen Evangelischen Kirche gehört neben den stadtbremischen Gemeinden auch die Vereinigte Protestantische Gemeinde Bremerhaven.
Siehe auch Evangelische Gemeinde zu St. Martini in Bremen
1845 kam es zur Gründung der ersten Bremer Baptistengemeinde, heute: Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde. Ab 1850 entstand in Bremen auch eine Bischöfliche Methodistenkirche, die von hier aus eine reiche Missionstätigkeit in ganz Deutschland ausübte. Heute befindet sich der Sitz dieser Freikirche in Frankfurt am Main.
Ab 1648 formierte sich in Bremen auch wieder eine katholische Gemeinde, die aber erst 1816 mit der Überlassung der Johanniskirche wieder ein eigenes Gotteshaus erhielt. 1920 wurde die Pfarrgemeinde eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und 1931 wurde Bremen Sitz eines Dekanats innerhalb des Bistums Osnabrück, zu dem alle heutigen Pfarrgemeinden der Stadt gehören.
Politik
Die Bremer Legislative, das Parlament des Bundeslandes Bremen, ist die Bürgerschaft mit 83 Abgeordneten. Hiervon kommen 67 aus Bremen und 16 aus Bremerhaven. Die 67 Bremer Abgeordnete bilden zugleich das Stadtparlament Bremens. (Bremerhaven hingegen hat eine eigene Stadtverordnetenversammlung.) Die Abgeordneten werden alle 4 Jahre von der Bevölkerung gewählt. Die Bremer Landesregierung ist der Senat. Dieser fungiert gleichzeitig als Magistrat (Stadtregierung) der Stadt Bremen. Vorsitzender des Senats ("Präsident des Senats") ist der Bürgermeister. Er ist Staatsoberhaupt des Bundeslandes Bremen und gleichzeitig Oberhaupt der Stadt Bremen. Aus traditionellen Gründen trägt das Stadtoberhaupt Bremens den Titel Bürgermeister und nicht Oberbürgermeister, wie in den meisten anderen Großstädten Deutschlands. Stellvertreter des Präsidenten des Senats ist der (zweite) Bürgermeister. Die sonstigen Mitglieder des Senats (Senatoren) des Bundeslandes Bremen sind den Ministern der anderen Bundesländer vergleichbar und sind für die Stadt Bremen zugleich Dezernenten ("Fachbereichsleiter").
Dr. Henning Scherf (SPD) ist seit dem 4. Juli 1995 erster Bürgermeister der Stadt Bremen, sein Stellvertreter ist der zweite Bürgermeister Hartmut Perschau (CDU).
- Siehe auch: Liste der Bremer Bürgermeister
Bei der Bürgerschaftswahl am 25. Mai 2003 wurde die große Koalition zwischen SPD und CDU trotz starker Verluste der CDU bestätigt.
Wirtschaft
Aufgrund des Hafens ist Bremen Deutschlands Außenhandelsstandort Nummer zwei, gleich nach Hamburg. Die Palette der verschiedenen Handelsgüter die hier im- und exportiert werden, erstreckt sich von Fisch-, Fleisch- und Molkereiprodukten über Tee, Reis und Tabak bis hin zu Wein und Zitrusfrüchten. Auch finden sich hier wichtige Standorte der Automobil-, Elektronik-, Schiffbau-, und Stahlindustrie. Das Unternehmen Daimler/Chrysler fertigt in seinem Werk in Bremen beispielsweise die Automodelle C-Klasse, das T-Modell und den Roadster SL. Auch die Luft- und Raumfahrtindustrie ist hier angesiedelt, die Endmontage der Airbusflügel findet bespielsweise in Bremen statt und bei der EADS Space Transportation GmbH (Tochterunternehmen der EADS) entstehen wichtige Module und Bauteile für Weltraum taugliche Laboratorien, Trägerraketen und Satellitensysteme. Auch finden sich hier einige Unternehmen der Nahrungs- und Genußmittelproduktion. Die Wirtschaft der Stadt macht in den letzten Jahren einen starken Strukturwandel durch, hin zu einem Dienstleistungs und Hi-Tech Standort.
Verkehr
Im Süden Bremens befindet sich der internationale Flughafen Bremen. Der Bremer Hauptbahnhof ist ein Knotenpunkt der Bahn mit Rangierbahnhof. Von hier führen mehrere Bahnlinien in verschiedene Richtungen. Auch an das Fernstraßennetz ist Bremen gut angebunden: Das südliche Stadtgebiet Bremens wird von der Bundesautobahn A1 Dortmund-Hamburg berührt. Im Südosten der Stadt, am Bremer Kreuz, wird die A1 von der A27 Hannover-Bremerhaven-Cuxhaven gekreuzt. Diese Autobahn führt nahezu durch das gesamte nördliche Stadtgebiet von Südosten nach Nordwesten. Westlich der Stadt beginn die Autobahn A 28 nach Oldenburg. Ferner führt die Bundesstraße B 6 durch Bremen.
Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Straßenbahn- und Buslinien der Bremer Straßenbahn AG sowie Buslinien anderer Verkehrsbetriebe bzw. Unternehmen.
Ansässige Unternehmen
- Daimler/Chrysler (Automobilbau)
- Kellogs Deutschland (Nahrungsmittel)
- HAG (Kaffee)
- Melitta (Kaffee)
- Eduscho (Kaffee, gehört zu Tchibo)
- Tchibo (Kaffee)
- Hachez (Schokolade-, Patisserieerzeugnisse)
- Feodora (Schokolade-, Patisserieerzeugnisse)
- Beck & Co. KG (Bier-Brauerei "Beck's", "Haake Beck", "Hemelinger", größter deutscher Bierexporteur, gehört zu dem belgischen Brauerei-Konzern Interbrew)
- Kraft Foods (Nahrungsmittel)
- Kraft Jacobs Suchard (Kaffee, gehört zu Kraft Foods)
- Airbus Deutschland (Flugzeugbau)
- BLG Logistics Group (Logistik)
- Stahlwerke Bremen
Bildung, Wissenschaft und Forschung
Das Bremer Bildungssystem stellt sich ausgesprochen widersprüchlich dar: Einerseits belegt Bremen im Bereich der Elementar- und Allgemeinbildung laut deutscher PISA-Studie den letzten Platz, andererseits wurden die Städte Bremen und Bremerhaven vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft am 12.03.2004 zur "Stadt der Wissenschaft 2005" (gegen einen Mitbewerb von 36 deutschen Städten) gewählt. Umstritten war 2001 die Schließung des Schulzentrums Holter Feld.
- Die Universität Bremen nahm zum Wintersemester 1971/72 ihren Betrieb auf. Die Grundsteinlegung erfolgte am 11.11.1970 durch aufmüpfige Studenten und Schüler unter dem Namen "Marx & Moritz-Universität" (letzeres nach dem damaligen Bildungssenator Moritz Thape).1973 wurde die Pädagogische Hochschule integriert, daher lag der Schwerpunkt der Universität ursprünglich in der Lehrerausbildung. Heute gibt es beinahe alle Fachbereiche (außer Medizin), sowie diverse Sonderforschungsbereiche. Ein Indikator für die Wertschätzung der Forschungsleistungen ist der hohe Anteil der eingeworbenen Drittmittel.
- Die Hochschule für Künste Bremen trägt seit 1988 ihren heutigen Namen. 1979 war die Hochschule und die berufsbildende Abteilung des Bremer Konservatoriums zur Hochschule für Gestaltende Kunst und Musik zusammen gelegt worden. Diese hatte mehrere Vorgängereinrichtungen.
- Die Hochschule Bremen wurde 1982 gegründet durch Zusammenschluss der Hochschulen für Technik, Nautik, Sozialpädagogik/Sozialökonomie und Wirtschaft.
- Die International University Bremen kurz IUB, ist eine private Universität gegründet 1999.
Darüber hinaus gibt es Bremen das komplette Angebot allgemeinbildender und beruflicher Schulen.
Freizeit- und Sportanlagen
- Es gibt ein Weser-Stadion, wo ein regionaler Fußballclub spielt.
- Zahlreiche Wassersportanlagen auf den Nebenflüssen der Weser
- Tischtennis-Zweitligist Werder Bremen
Städtepartnerschaften
Bremen unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Bremens ist in 5 Stadtbezirke und diese in 23 Stadtteile eingeteilt. Für Verwaltungsaufgaben sind die 23 Stadtteile zu 17 Ortsämtern zusammen gefasst. Die 23 Stadtteile sind für statistische Zwecke weiter in Ortsteile mit eigenem Namen unterteilt. Näheres siehe unter Bremer Ortsteile.
Entwicklung des Stadtgebiets
Eingemeindungen
Wie die meisten ehemaligen Freien Reichsstädte konnte auch Bremen im Laufe der Geschichte neben dem eigentlichen Stadtgebiet umliegende Dörfer für sich gewinnen. Das "Staatsgebiet" der Freien Reichsstadt Bremen bestand daher aus dem eigentlichen Stadtgebiet, dem sog. "Landgebiet", also einer Vielzahl von Landgemeinden, die später als Landkreis Bremen bezeichnet wurden und der Stadt Vegesack, die sich aus einem alten Dorf nach Anlegung des Hafens zu einem Flecken (ab 1794) und schließlich zu einer Kleinstadt (Stadtrecht seit 1850) entwickelt hatte. Von 1827 bis 1939 und dann wieder ab 1947 gehörte bzw. gehört auch Bremerhaven zum Bremer Staatsgebiet (= Bundesland Freie Hansestadt Bremen), der Freihafen von Bremerhaven ist gleichzeitig eine Exklave der Stadt Bremen, also ein Stadtteil der Stadtgemeinde Bremen. Die Städte Bremerhaven und Vegesack sowie die Gemeinden des Bremer Landgebiets hatten mehr oder weniger eine eigene Verwaltung bzw. die Bürger dieser Gemeinden hatten andere Rechte als die Bürger der Stadt Bremen.
Das eigentliche Stadtgebiet Bremens umfasste bis Mitte des 19. Jahrhunderts nur die sog. Altstadt, die Neustadt und die außerhalb der Wallanlagen gelegenen Vorstädte. Ab 1849 wurden in mehreren Abschnitten benachbarte Landgemeinden in das Stadtgebiet eingegliedert. Dadurch verkleinerte sich der Landkreis Bremen stetig, bis er 1945 vollständig aufgelöst und seine Gemeinden in die Stadt Bremen eingegliedert wurden. Ab 1945 waren damit zunächst Staatsgebiet und Stadtgebiet Bremens identisch. (Bremerhaven hieß zu jener Zeit Wesermünde und gehörte zur preußischen Provinz Hannover). Erst seit 1947 als Bremerhaven wieder in das Bremische Staatsgebiet zurückgegliedert wurde, besteht das Land Bremen (wieder) aus zwei Städten.
Im einzelnen wurden folgende Gemeinden in die Stadt Bremen eingegliedert (in Klammer der Flächenzuwachs des Stadtgebiets in ha):
- 1. Januar 1849: Pagentorn, Utbremen, Pauliner Marsch, Stephanikirchweide und Bürgerviehweide (1.212 ha)
- 3. Februar 1872: Stadtwerder (205 ha)
- 1875: Teile der Landgemeinden Neuenland (Buntentor) und Woltmershausen (342 ha)
- 1885: Teil der Landgemeinde Walle (28 ha)
- 21. Oktober 1892: Teile der Landgemeinden Walle und Gröpelingen (256 ha)
- 1. April 1902: Landgemeinden: Schwachhausen, Hastedt sowie Teile der Landgemeinden Walle,Gröpelingen und Woltmershausen (2.770 ha)
- 1. April 1921: Landgemeinden Oslebshausen, Neuenland sowie Teile der Landgemeinden Oberneuland-Rockwinkel, Osterholz, Horn, Grambke, Arsten, Habenhausen und Rablinghausen (3.490 ha)
- 1923: Teil der Landgemeinde Oberneuland-Rockwinkel (21 ha)
- 1. April 1938: Hafengebiet der Stadt Bremerhaven
- 1. November 1939: Landgemeinden Büren, Grambkermoor und Lesumbrok sowie Stadt Vegesack (zusammen 2.106 ha) und die zur preußischen Provinz Hannover gehörigen Landgemeinden Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Lesum und Schönebeck (alle Landkreis Osterholz) sowie Hemelingen und Mahndorf (beide Landkreis Verden) (zusammen 6.787 ha)
- 1. Dezember 1945: Landgemeinden Osterholz, Oberneuland-Rockwinkel, Borgfeld, Lehesterdeich, Blockland, Strom, Seehausen, Lankenau, Huchting, Arsten und Habenhausen (= Auflösung des Landkreises Bremen) (zusammen 13.977 ha)
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.
Jahr | Einwohnerzahlen |
---|---|
1350 | ca. 20.100 |
1744 | ca. 28.000 |
1812 | 35.392 |
1831 | 44.286 |
1852 | 57.055 |
1. Dezember 1871 ¹ | 82.964 |
1. Dezember 1875 ¹ | 102.499 |
1. Dezember 1890 ¹ | 124.955 |
2. Dezember 1895 ¹ | 141.133 |
1. Dezember 1900 ¹ | 161.184 |
1. Dezember 1910 ¹ | 244.875 |
8. Oktober 1919 ¹ | 258.812 |
16. Juni 1925 ¹ | 294.966 |
16. Juni 1933 ¹ | 323.331 |
17. Mai 1939 ¹ | 354.109 |
13. September 1950 ¹ | 444.549 |
6. Juni 1961 ¹ | 564.500 |
27. Mai 1970 ¹ | 593.182 |
30. Juni 1975 | 576.600 |
30. Juni 1980 | 556.128 |
30. Juni 1985 | 528.900 |
27. Mai 1987 ¹ | 533.455 |
30. Juni 1997 | 548.100 |
1. Oktober 2003 | 544.195 |
¹ Volkszählungsergebnis
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Theater der Freien Hansestadt Bremen
- Ernst-Waldau-Theater e.V.
- Theater im Packhaus e.V:
- Shakespeare-Company e.V.
Die Stadt ist ferner Träger des "Philharmonischen Staatsorchesters"
Museen und Ausstellungen
Bremen besitzt eine reiche Museumslandschaft. Die von Bürgern der Stadt gegründete Kunsthalle Bremen wurde 1849 eröffnet; der Bestand umfasst heute europäische Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
- Bremen Halle - Luft- und Raumfahrtmuseum
- Bremer Frauenmuseum e. V.
- Bremer Rundfunkmuseum
- Dokumentationsstätte Gefangenenhaus Ostertorwache
- Drachenarchiv "Und sie fliegen heute noch"
- Focke Museum Bremen
- Gerhard-Marcks-Haus
- Krankenhaus-Museum
- Kunsthalle Bremen
- Kunstsammlungen Böttcherstraße - Paula-Becker-Modersohn-Haus und Roselius-Haus
- Mühle Oberneuland
- Neues Museum Weserburg Bremen
- Schulgeschichtliche Sammlung Bremen
- Schulschiff Deutschland
- Spielzeugmuseum im Schnoor
- Tischlerei-Museum
- Übersee Museum Bremen
- Universum Science Center
- Wilhelm Wagenfeld Stiftung
Schlösser und Kirchen
- Dom-Museum im Bremer Dom
- Heimatmuseum Schloss Schönebeck
Sonstige Bauwerke
- Roland, das Wahrzeichen der Stadt
- Die Bremer Stadtmusikanten, ebenfalls ein Wahrzeichen
- Rathaus am Markt
- Universum (Wissenschaftsmuseum)
- Fallturm
Sonstige Sehenswürdigkeiten
- Schnoorviertel
- Böttcherviertel
- Die Schlachte
- Segelschulschiff Deutschland
Regelmäßige Veranstaltungen
- Januar: Bremer Eiswette am Punkendeich
- Januar: Stiftungsfest der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
- März: "Boot Bremen", Ausstellung für Boote und Zubehör
- April: Osterwiese, Volksfest mir Feuerwerk
- Mai: Vegesacker Hafenfest
- Mai: Bremer Stadtfest auf dem Marktplatz
- August: Internationaler Bremer Sommer
- September: Maritime Woche
- Oktober: Bremer Freimarkt, Volksfest mit Festumzug
- November: Caravan, Ausstellung für Wohnwagen und Wohnmobile
- Dezember: Weihnachtsmarkt
Mundarten
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Ehrenbürger Bremens in der Reihenfolge der Verleihung (bislang nur eine kleine Auswahl, da Näheres nicht bekannt)
- 1954: Rudolf Alexander Schröder, 1878-1962
- 1999: Hans Koschnick, Bürgermeister a. D.
- 2001:Prof. Reimar Lüst, Aufsichtsratsvorsitzender der International University Bremen (IUB)
Söhne und Töchter der Stadt
Die folgende Übersicht enthält bedeutende in Bremen geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis.
- 1650, Joachim Neander, † 1680 in Bremen, Rektor, Pfarrer, Dichter und Komponist ("Tut mir auf die schöne Pforte", "Wunderbarer König")
- 1752, 22. April, Georg Joachim Göschen, † 5. April 1828 in Grimma, Verleger
- 1809, 16. Oktober, Hermann Heinrich Meier, † 17. November 1898 in Bremen, Gründer des "Norddeutschen Lloyd"
- 1869, Johann Jacobs, † 1958, Kaufmann und Kaffeeröster
- 1876, 30. November, Bernhard Adelung, † 24./25. Februar 1943 in Darmstadt, Ministerpräsident von Hessen 1928-33
- 1877, 3. Mai, Karl Abraham, † 25. Dezember 1925 in Berlin, Psychoanalytiker ("Traum und Mythos, 1909")
- 1878, Rudolf Alexander Schröder, † 1962 in Bad Wiessee, Innenarchitekt, Maler, Dichter ("Wir glauben Gott im höchsten Thron", "Abend ward bald kommt die Nacht")
- 1887, 23. Juni, Ernst Rowohlt, † 1. Dezember 1960 in Hamburg, Verleger
- 1890, 8. Oktober, Henrich Focke, † 25. Februar 1979 in Bremen, Flugzeugkonstukteur (Gründer der Fa. Focke-Wulf AG)
- 1893, 20. September, Hans Scharoun, † 25. November 1972 in Berlin, Architekt
- 1895, 1. Februar, Christian Fette, † 26. Oktober 1971 in Benrath-Much/Siegkreis, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) 1951-1952
- 1909, 9. Februar im Ortsteil Blumenthal, Harald Genzmer, Komponist (Orchester-, Chor- u. Orgelwerke)
- 1914, 14. Dezember, Karl Carstens, † 30. Mai 1992 in Meckenheim, Bundespräsident (1979-84), Bundestagspräsident (1976-1979), Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag (1973-1976), Staatssekretär und Chef des Bundeskanzleramts (1967-1969)
- 1915, 5. März, Bert Oltmann alias Friedrich Meyer, Komponist ("Für zwei Groschen Musik")
- 1921, 27. April, Hans-Joachim Kulenkampff, † 14. August 1998 in Salzburg (?), Schauspieler, Quizmaster ("Einer wird gewinnen")
- 1926, 27. Oktober, Kai Warner alias Werner Last, † 9 August 1982 in Hamburg, Komponist u. Bandleader (sog. "Philly-Sound")
- 1929, 17. April, James Last, Komponist ("Biscaya"), Bandleader
- 1930, 10. März, Ronny, Schlagersänger ("Kleine Anabel", "Laß die Sonne wieder scheinen")
- 1943, 14. Dezember, Lydia Huber, Sängerin ("Mei Glück is a Hütterl")
- 1950, 2. Februar, Barbara Sukowa, Schauspielerin ("Rosa Luxemburg")
- 1954, 25. Juli, Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (1998-heute)
- 1961, 1. Januar, Sven Regener, Musiker und Schriftsteller
- 1961, 23. November, Anja Marx, Sängerin ("Mit Leib und Seele")
Nicht in Bremen geboren, aber hier gewirkt haben u.a.:
- Adam von Bremen, (11. Jahrhundert), Domscholast und Autor
- Adolph Freiherr Knigge, Autor des bekannten Werkes "Über den Umgang mit Menschen" (1788)
Sonstiges
Öffentliche Einrichtungen
Bremen ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen bzw. Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Bremische Evangelische Kirche
- Hauptzollamt Bremen
- IHK Bremen
- Kreiswehrersatzamt Bremen
- Radio Bremen
- Wasser- und Schifffahrtsamt Bremen
- DGzRS Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
- Tierärztekammer Bremen
Kulinarische Spezialitäten
Siehe Bremer Spezialitäten
Weblinks
Allgemein
- http://www.bremen.de
- StadtPanoramen Bremen - 360 Grad Panoramen im Großformat mit Info-Links
- http://mks.antville.org/topics/bremen (viele Bilder aus Bremen)
- http://www.europa-bremen.de
Stadtteile
- http://www.bremen-neustadt.de
- http://www.bremen-obervieland.de
- http://www.dasviertel.de
- http://www.vegesack.de (der Nordbremer Stadtteil Vegesack im Internet)
Politisch
- http://www.rathaus-bremen.de
- http://www.spd-bremen.de
- http://www.cdu-bremen.de
- http://www.gruene-bremen.de
- http://www.fdp-bremen.de
- http://www.pds-bremen.de
- http://www.jusos-bremen.de
- http://www.ju-bremen.de
- http://www.gruene-jugend-bremen.de
- http://www.julis-bremen.de
Gewerkschaften
Bildung
- http://www.bildung.bremen.de (Senator für Bildung)
- http://www.uni-bremen.de (Universität Bremen)
- http://www.hs-bremen.de (Hochschule Bremen)
- http://www.schule.bremen.de (Bremer Schulen)
- http://www.hfk-bremen.de (Hochschule für Künste Bremen)
- http://www.vhs-bremen.de (Volkshochschule Bremen)
- http://www.iu-bremen.de (International University Bremen, eine private Universität)
- http://www.mpi-bremen.de (Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie)
Medien
Tourismus, Transport und Verkehr
- http://www.airport-bremen.de
- http://www.bremen-ports.de
- http://www.bremen-tourism.de
- http://www.kunsthalle-bremen.de
- http://www.messe-bremen.de
- http://www.entdeckercard.de
- http://www.bsag.de (Bremer Straßenbahn AG)
- http://www.stadthalle-bremen.de
- http://www.freimarkt.de
- http://www.bremer-freimarkt.de
Sport
- http://www.werder-online.de (Werder Bremen)
- http://www.svbremen10.de (Sschwimmverein Bremen von 1910 e.V)
- http://www.wyc-bremen.de (Weser Yacht Club)
- http://www.boule-bremen.de (Pétanque in Bremen)
Jugend
- http://www.bremerjugendring.de
- http://www.jugendinfo.de
- http://www.bdp-bremen.de Bund Deutscher Pfadfinder/-innen
- http://www.vcp-bremen.de Verein Christlicher Pfadfinder
Krankenhäuser
- http://www.krankenhaus-bremen-ost.de
- http://www.roteskreuzkrankenhaus.de
- http://www.zkhldw.de (Zentral Krankenhaus Links der Weser)
- http://www.zentralkrankenhaus.de
Historie
- http://www.schiffslisten.de (Datenbank Bremer Passagierlisten 1920 - 1939)
- http://maus.genealogy.net (Die MAUS - Gesellschaft für Familienforschung in Bremen)