Jarovce (deutsch Kroatisch-Jahrndorf, vorher Kroatisch-Jarendorf/Kroatisch-Jándorf u. ä., ungarisch Horvátjárfalu, kroatisch Hrvatski Ja(h)ndrof) ist ein Ort im Westen der Slowakei und seit dem 1. Januar 1972 ein Stadtteil von Bratislava. Es befinden sich hier zwei Grenzübergänge zwischen Österreich (Kittsee) und der Slowakei (Bratislava-Jarovce), unter anderem bei der Autobahn D4.
Jarovce | |
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | ![]() |
Kraj: | Bratislavský kraj |
Okres: | Bratislava V |
Region: | Bratislava |
Fläche: | 21,34 km²[1] |
Einwohner: | 3147 (31. Dez. 2024)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 147,45 Einwohner je km² |
Höhe: | 130 m n.m. |
Postleitzahl: | 851 XX |
Telefonvorwahl: | 0 2 |
Geographische Lage: | |
Kfz-Kennzeichen (vergeben bis 31.12.2022): |
BA, BL, BT |
Kód obce: | 529443 |
Struktur | |
Gemeindeart: | Stadtteil |
Verwaltung (Stand: Januar 2011) | |
Bürgermeister: | Pavel Škodler |
Adresse: | Miestny úrad Bratislava-Jarovce Palmová 1 85101 Bratislava |
Webpräsenz: | www.jarovce.sk |

Geografie
Der Stadtteil liegt südlich des Stadtkerns von Bratislava und hat auf einer Fläche von 21,3 km² 1199 Einwohner (2001). Die Bevölkerung besteht (2001) vor allem aus Slowaken und 20,4 % Kroaten. Kleinere Bevölkerungsminderheiten sind Ungarn und Deutsche, sowie einige Tschechen. Es ist die einzige Gemeinde der Slowakei, in der mehr als 20 % der Bewohner Kroaten sind.
Geschichte
Der Ort wurde 1208 zum ersten Mal schriftlich erwähnt, damals befand sich auf dem Gebiet des heutigen Ortes eine Ortschaft namens Ban, 1424 wird erstmals der Name Jerendorf genannt. Dieser Ort verfiel wohl aber im 15. Jahrhundert, als in der westlichen Donautiefebene eine Pestepidemie wütete und noch dazu auf dem Ortsgebiet Kämpfe im Verlaufe eines Krieges zwischen dem ungarischen König Matthias Corvinus und dem deutschen Kaiser Friedrich III. ausgetragen wurden. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert wanderten dann Kroaten ein und es entstand eine Siedlung, die Kroatisches Dorf/Horváth falu genannt wurde. Im 18. Jahrhundert kamen wieder Deutsche und Ungarn. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten hier zu 80 % Kroaten, zu 17 % Deutsche, der Rest waren Ungarn. Bis 1947 gehörte die Ortschaft zu Ungarn (die meiste Zeit im Komitat Wieselburg/Moson).
Mit dem 15. Oktober 1947 wurde der Ort dann zusammen mit den Nachbarorten Čunovo und Rusovce durch die Pariser Friedenskonferenz der Tschechoslowakei zugesprochen, nach dem Wunsch der Tschechoslowakischen Delegation den Pressburger Brückenkopf aus strategischen Gründen zu vergrößern. Er kam in eine gemeinsame Verwaltung mit dem Nachbarort Rusovce und erst ab dem 9. August 1950 wurde der Ort als Teil des damals bestehenden Okres Bratislava-vidiek eigenständig. Erst nach 1947 kamen Slowaken in den Ort und die restliche Bevölkerung wurde besonders in den 1980er und 1990er Jahren größtenteils assimiliert. Aus dem Nachbarort Rusovce wurden um 1950 auch einige Deutsche in andere Teile der Slowakei sowie nach Österreich und Deutschland vertrieben. Die wenigen Tschechen kamen nach Jarovce seinerzeit im Zusammenhang mit dem Grenzschutz der Tschechoslowakei.
Sehenswürdigkeiten
Die wichtigste Sehenswürdigkeit im Ort ist die städtische Knochenkammer, der so genannte Karner und die Kirche des Heiligen Nikolaus (römisch-katholisch) aus dem Jahr 1765.
- ↑ Hustota obyvateľstva - obce [om7014rr_obc=AREAS_SK, v_om7014rr_ukaz=Rozloha (Štvorcový meter)]. Statistical Office of the Slovak Republic, 31. März 2025, abgerufen am 31. März 2025 (slowakisch).
- ↑ Počet obyvateľov podľa pohlavia - obce (ročne) [om7101rr_obce=AREAS_SK]. Statistical Office of the Slovak Republic, 31. März 2025, abgerufen am 31. März 2025 (slowakisch).