Zum Inhalt springen

Herbie Hancock

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Oktober 2005 um 12:56 Uhr durch 193.254.155.48 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Herbie Hancock (Herbert Jeffrey Hancock) (* 12. April 1940 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Jazz-Pianist und Komponist.

Die Improvisation Herbie Hancocks ist geprägt von einer perlenden „funky“ Spielweise und der Verwendung von expressiven Kreuzrhythmen. Viele seiner Kompositionen sind längst Klassiker geworden und dienten vielen anderen Jazz-Musikern als Improvisationsgrundlage. Dazu gehören beispielsweise:

  • Watermelon Man
  • Cantaloupe Island
  • Maiden Voyage

die allesamt in den sechziger Jahren im legendären „Blue Note“-Studio entstanden. Gerade "Cantaloupe Island" wurde (in leicht abgewandelter Form) durch den einzigen Single-Erfolg der Band US 3 unter dem Namen "Cantaloop" berühmt.

Herbie Hancock fiel schon früh durch sein musikalisches Talent auf und trat mit elf Jahren bei einem Jugend-Konzert mit dem Chicago Symphony Orchestra auf. Daneben spielte er auch Jazz, dem er sich schließlich ganz zuwendete. Erste Auftritte erfolgten Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts zusammen mit Coleman Hawkins und Donald Byrd. Danach folgten die ersten Aufnahmen bei Blue Note, mal unter seinem Namen, vielfach aber auch als Sideman. Den Durchbruch brachte schließlich die Aufnahme in das zweite berühmte Quintett um Miles Davis, in dem er fünf Jahre blieb.

In den 70er Jahren setzte Herbie Hancock zunehmend elektrische und elektronische Instrumente ein, wie das Fender-Rhodes Piano, das Hohner D6 und verschiedene Synthesizer, wie z.B. den Arp 2600. Der Musiker ist ein Technik-Freak, der stets die aktuelle verfügbare Technologie adaptierte - vom Vocoder über die ersten Moog- und Korg-Synthesizer bis zum aktuellen Laptop. Am bekanntesten aus dieser Zeit ist das 1973 erschienene Album "Headhunters", das zu den erfolgreichsten Alben in der Geschichte des Jazz zählt. Weitere Beispiele sind „Thrust“, „Sunlight“, „Monster“, „Mr. Hands“ und „Man-Child“. 1983 hatte Herbie Hancock mit „Rockit“ einen weltweiten Pop-Hit und bekam einen Grammy für die Single. Im Kontrast zu den zunehmend elektronisch dominierten Alben, fand sich Mitte der 70er Jahre um Herbie Hancock die Formation des zweiten Miles Davis Quintett unter dem Namen V.S.O.P. wieder zusammen, wobei Freddie Hubbard Miles Davis als Trompeter ersetzte.

1986 war er zusammen mit Dexter Gordon in Bertrand Taverniers Jazz-Film „Round Midnight“ zu sehen, für welchen er auch den Oscar-prämierten Soundtrack schrieb. In den 90er Jahren entstanden verschiedene akustische Aufnahmen, unter anderem ein Tribut-Album zu Ehren von Miles Davis („A Tribute To Miles“) und eine Duo-Aufnahme mit Wayne Shorter („1 + 1“). 2005 erschien das Album "Possibilities", auf dem er gemeinsam mit Pop-Künstlern wie Sting, Paul Simon, Carlos Santana und Annie Lennox zu hören ist.

Herbie Hancock ist seit vielen Jahren Soka Gakkai-Buddhist.

Diskographie (Auswahl)

  • 1962: Takin‘ Off (Blue Note)
  • 1963: My Point Of View (Blue Note)
  • 1963: Inventions And Dimensions (Blue Note)
  • 1964: Empyrean Isles (Blue Note)
  • 1965: Maiden Voyage (Blue Note)
  • 1968: Speak Like A Child (Blue Note)
  • 1969: The Prisoner (Blue Note)
  • 1969: Fat Albert Rotunda (Warner Bros.)
  • 1971: Mwandishi (Warner Bros.)
  • 1972: Crossings (Warner Bros.)
  • 1973: Sextant (Columbia)
  • 1974: Head Hunters (Columbia)
  • 1974: Thrust (Columbia)
  • 1975: Man-Child (Columbia)
  • 1975: Survival Of The Fittest (Arista Records, die Headhunters OHNE H.H.)
  • 1975: Flood (CBS-Sony, LIVE in Japan)
  • 1976: Secrets (Columbia)
  • 1976: Straight From The Gate (Arista Records, die Headhunters OHNE H.H.)
  • 1976: V. S. O. P. (CBS)
  • 1977: The Quintet V. S. O. P. (CBS)
  • 1977: Tempest in the Colosseum V. S. O. P. (CBS)
  • 1977: The Herbie Hancock Trio (CBS-Sony Japan)
  • 1978: An Evening With Herbie Hancock & Chick Corea In Concert (CBS)
  • 1979: Live Under The Sky V. S. O. P. (CBS)
  • 1979: Feets Don't Fail Me Now (Columbia)
  • 1980: Mr. Hands (CBS)
  • 1980: Monster (CBS)
  • 1982: Herbie Hancock Quartet (CBS)
  • 1982: Lite Me Up (CBS)
  • 1983: Future Shock (CBS)
  • 1986: Soundtrack (Musical Director) „Round Midnight“ (CBS/Sony)
  • 1992: A Tribute To Miles (Warner)
  • 1997: 1 + 1 Herbie Hancock + Wayne Shorter (Verve)
  • 1997: The New Standard (Verve)
  • 1998: Gershwin’s World (Verve)
  • 2001: Future To Future (Columbia)
  • 2003: Directions In Music (Verve)
  • 2005: Possibilities (Vector)

Soundtracks

  • 1966: Blow Up
  • 1974: Death Wish
  • 1984: A Soldier's Story
  • 1986: Jo Jo Dancer, your life is calling
  • 1986: The George McKenna Story
  • 1987: Round Midnight
  • 1987: Colors
  • 1988: Action Jackson
  • 1989: Harlem Nights
  • 1990: Legalize the herb