United States European Command

Unified Combatant Command
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Das United States European Command (EUCOM) ist eines von fünf Regionalkommandozentren (Unified Combatant Command) der Streitkräfte der USA, das Elemente aller US-amerikanischen Teilstreitkräfte vereint und mit ihnen agiert. Kommandeur ist derzeit General James L. Jones.

Emblem des United States European Command.



Geschichte

Das US European Command wurde am 1.8.1952 als Teil des 1947 vom Pentagon geschaffenen und im Jahre 2001 umgebauten Unified Command System gegründet. Es war als Nachfolger der nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen U.S. Forces, European Theater (USFET) konzipiert. Die operative Kontrolle über die Regionalkommandos hat der US Verteidigungsminister

Die fünf Regionalkommandos sind:

  • United States Central Command - USCENTCOM
  • United States European Command - USEUCOM
  • United States Pacific Command - USPACOM
  • United States Northern Command - USNORTHCOM
  • United States Southern Command - USSOUTHCOM

Zuständigkeit

 
Area of responsibility des USEUCOM

Der Verantwortungsbereich (Area of responsibility) umfasst alle militärischen Aktionen der USA in Europa, Afrika und einem Teil des Nahen und Mittleren Ostens.

Dabei war das Kommando zuständig für die amerikanische Militärpräsenz während zahlreichen Operationen, inklusive der Operation Enduring Freedom, Operation Joint Guardian JTF Falcon (KFOR Präsenz im Kosovo), Operation Allied Forces JTF Noble Anvil (der Luftoperationen am Amfang des Kosovokriegs) und der Operation Restore Hope (Unterstützung der US Sicherheitsbestrebungen in Somalia).

Eine komplette Liste der Operationen des EUCOM ist auf dessen Website zu finden. [1]

Leitung

Das Kommando hat General James L. Jones, welcher am 16. Januar 2003 den Posten von General Joseph W. Ralston übernahm. Zu seinem Stab gehören als:

Gleichzeitig ist der Kommandeur des EUCOM auch der Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) der NATO und hat somit den operativen Oberbefehl über alle NATO Truppen.

Das Hauptquartier des Regionalkommandos liegt derzeit in den Patch Barracks in Stuttgart-Vaihingen in Baden-Württemberg.

Zuerst für 2 Jahre zeitweilig im IG-Farben-Hochhaus in Frankfurt untergebracht, zog man 1954 nach Camp-de-Loges bei Paris.

Nachdem 1966 alle US-Truppen entsprechend den Forderungen von Charles De Gaulle Frankreich verlassen mussten, benötigte man ein neues Quartier. Seit 1966 ist EUCOM in den Patch Barracks untergebracht.

Aufgaben

  • EUCOM unterhält einsatzbereite Streitkräfte, um Operationen im vollen Umfang allein oder in Zusammenarbeit mit den Koalitonspartnern durchzuführen,
  • Erhöhung der transtlantischen Sicherheit durch Unterstützung der NATO,
  • Gewährleisten regionaler Stabilität,
  • Kampf gegen den Terrorismus,
  • Vertretung der U.S. - Interessen in der Region.

(Übersetzung von der offiziellen Website von EUCOM)


zugehörige Einheiten

Dem EUCOM sind keine kämpfenden Einheiten direkt unterstellt, sondern fünf administrative Komponenten:

  • US Army Europe - USAREUR
  • US Air Forces Europe - USAFE
  • US Marine Corps Forces Europe - MARFOREUR
  • US Naval Forces Europe - USNAVEUR
  • Special Operations Command, Europe - SOCEUR

Der Hauptteil der EUCOM unterstellten Truppen bilden die 7. US-Armee, die 6. US-Flotte, und die 3. und 16. Air Force.

7. Armee der US Army

Die Siebte Armee der US Army ist in Deutschland stationiert. Sie besteht aus einem zwei Divisionen umfassenden Korps. Noch zu Zeiten des Kalten Krieges unterstanden ihr zwei Korps mit vier Divisionen. Die Siebte Armee im Detail:

  • Multinationale Brigade - Ost - KFOR (Kosovo, Jugoslawien)
  • V Corps Headquarters - Hauptquartier des 5. US-Korps (Heidelberg, Deutschland)
  • 1st Infantry Division - 1. US-Infanteriedivision, (Würzburg, Deutschland)
  • 1st Armored Division - 1. US-Panzerdivision, (Wiesbaden, Deutschland)
  • Southern European Task Force (Airborne) - Südeuropäische Schnelleingreiftruppe (Vicenza, Italien)
  • 21st Theater Support Command - Armeeunterstützunngskommando, (Kaiserslautern, Deutschland)
  • 3d Corps Support Command - Korpsunterstützungskommando, (Wiesbaden, Deutschland)
  • 7th Army Reserve Command - Reserve der 7. Armee (Schwetzingen, Deutschland)
  • JMTC - Joint Multinational Training Center - Truppenübungsplatz Grafenwöhr, (Grafenwöhr, Deutschland)
  • CMTC - Combat Maneuver Training Center, Gefechtsübungszentrum, (Hohenfels, Deutschland)
  • 5th Signal Command - Fernmeldekommando, (Mannheim, Deutschland)
  • 1st Personnel Command - Personalverwaltung, (Schwetzingen, Deutschland)
  • Army Field Support Brigade (Europe) - Feldunterstützungbrigade, (Seckenheim, Deutschland)
  • 266th Finance Command - Finanzverwaltung (Heidelberg, Deutschland)
  • Europe Regional Medical Command - Sanitätskommando, (Heidelberg, Deutschland)

Ebenfalls in Italien ist die US Luftlandeeinheit 173. Airborne Brigade stationiert, die 2003 an der Invasion des Irak während der Operation Iraqi Freedom teilnahm und im Norden des Iraks eingesetzt war, um die kurdischen Rebellen zu unterstützen.

6. Flotte der US Navy

Die Sechste Flotte der US Navy ist im Mittelmeerraum eingesetzt und bildet so die südliche Flanke der NATO. Sie ist u.a. für den Schutz gegen Terrorangriffe über den Seeweg durch die Straße von Gibraltar und den Suez Kanal verantwortlich.

Das Hauptquartier der Sechsten Flotte ist die USS Mount Whitney mit Heimathafen Gaeta (Italien). Die Flotte besteht aus etwa 40 Schiffen, 175 Flugzeugen und 24.000 Mann in Kampf- (12.000) und Unterstützungseinheiten (12.000), die sich auf mindestens eine Trägergruppe, eine amphibische Gruppe, eine Marine Expeditionary Unit (MEU), eine Logistikgruppe und eine U-Boot-Gruppe aufteilen.

In Krisenzeiten können der Sechsten Flotte weitere Verbände unterstellt werden. So waren der Flotte beispielsweise während der Invasion des Iraks zwei Trägergruppen, jeweils geführt von den Flugzeugträgern USS Theodore Roosevelt und der USS Harry S. Truman, die 26. Marine Expeditionary Unit auf der USS Iwo Jima und mehr als 150 Flugzeuge unterstellt.

3. und 16. Air Force der US Air Force

Die dritte Air Force in Großbritannien bildet zusammen mit der in Italien stationierten 16. Air Force und weiteren Einheiten die US Air Forces Europe (USAFE). Die Truppenstärke der USAFE wurde nach dem Kalten Krieg stark reduziert und bildet heute einen Pool von Lufteinheiten, die für Einsätze des EUCOM strategisch günstiger liegen, als Luftwaffenstützpunkte in den USA.

Im Jahr 2005 haben die USAFE eine Personalstärke von rund 42.000 Mann, darunter 26.000 Flieger, 400 Reservisten und 5700 Zivilbeschäftigte. Zur Ausrüstung gehören circa 175 Kampfflugzeuge der Typen F-15, F-16, A-10, 30 Transportflugzeuge der Typen C-9, C-21, C-130, 15 Tankflugzeuge KC-135 sowie einige Hubschrauber HH-60.

Ende des Jahres 2005 wurde die Rhein-Main Air Base geschlossen und ihre Kapazitäten im Rahmen des Rhein-Main Transition Program zu 2/3 nach Ramstein und zu 1/3 nach Spangdahlem verlegt. Die freiwerdenden Kapazitäten verwendet seit dem der Frankfurter Flughafen.

Das Hauptquartier der USAFE ist seit 1973 die Ramstein Air Base in Ramstein-Miesenbach, der größte Luftwaffenstützpunkt amerikanischer Truppen ausserhalb der USA. Vorher war das Hauptquartier in Erbenheim stationiert.

Die unterstellten Einheiten der USAFE im Detail:

Deutschland:

Großbritannien:

3. Air Force

  • RAF Lakenheath - 48th Fighter Wing
  • RAF Mildenhall - 100th Air Refueling Wing
  • RAF Alconbury - 423rd Air Base Squadron
  • RAF Croughton - 422nd Air Base Squadron

Italien:

16. Air Force

  • Aviano Air Base - 31st Fighter Wing

Island:

Portugal:

  • Lajes Air Station - 65th Air Base Wing

Türkei:

Norwegen:

  • Stavanger - 426th Air Base Squadron

Spanien:

  • Moron Air Base - 712th Air Base Group


Liste der EUCOM Kommandeure

 
Gen. James L. Jones
Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
James L. Jones 2003
Joseph W. Ralston 2000 2003
Wesley K. Clark 1997 2000
George A. Joulwan 1993 1997
John M. Shalikashvili 1992 1993
John R. Galvin 1987 1992
Bernard W. Rogers 1979 1987
Alexander M. Haig Jr. 1974 1979
Andrew J. Goodpaster 1969 1974
Lyman L. Lemnitzer 1962 1969
Lauris Norstad 1956 1962
Alfred M. Gruenther 1953 1956
Matthew B. Ridgway 1952 1952