Commodus

römischer Kaiser
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Imperator Caesar Marcus Aurelius Commodus Antoninus Augustus (* 31. August 161 in Lanuvium, † 31. Dezember 192 in Rom), war römischer Kaiser von 180 bis 192.

Büste des Commodus

Name

Der vollständige Name wechselte mehrmals; geboren wurde er als Lucius Aurelius Commodus, ab 191 lautete der Name Imperator Caesar Lucius Aelius Aurelius Commodus Augustus Pius Felix.

Leben

Kindheit und Jugend

Commodus wurde zusammen mit einem früh gestorbenen Zwillingsbruder als Sohn des Kaisers Mark Aurel und dessen Frau (zugleich Cousine) Annia Faustina geboren. Im Alter von fünf Jahren wurde ihm der Titel Caesar verliehen, mit 17 wurde er Mitregent (Augustus). Einen Teil seiner Jugend verbrachte er an der Seite seines Vaters während der Markomannenkriege an der Donau.

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Denar des Commodus

Commodus als Kaiser

Erste Jahre

Seit dem Aufstand des Avidius Cassius wurde Commodus zunehmend an die Regierungsaufgaben herangeführt. 176 wurde er Imperator, 177 gleichberechtigter Imperator mit seinem Vater. Mit diesem zog er 178 an die Doanu.

Am 17. März 180 starb sein Vater in einem Militärlager an der Donau. Commodus war damit Alleinherrscher. Er bereitete das Begräbnis seines Vaters vor und schloss zügig Frieden mit den Germanen. Am 22. Oktober 180 zog er im Triumph in Rom ein.

Beim römischen Volk war Commodus zunächst beliebt, zumal er sich freigiebig zeigte und für genügend Brot und Spiele (panem et circenses) sorgte. Da er die Finanzen auch durch Besteuerung der Klasse der Senatoren besorgte und den Befehlshabern der Prätorianergarde viel Einfluss gab, kam es zu Spannungen mit dem Senat. Diese drückten sich beispielsweise darin aus, dass im Actus Urbis die Formel Populus Senatusque Romanus („Volk und Senat von Rom“) statt Senatus Populusque Romanus („Senat und Volk von Rom“) benutzt wurde.

 
Commodus

Größenwahn?

Die Regierung des Kaisers Commodus wurde immer stärker von Misstrauen und Morden geprägt, insbesondere nach einem fehlgeschlagenen Attentat im Senat auf ihn. Commodus vernachlässigte die eigentlichen Staatsgeschäfte und gefiel sich insbesondere in der Rolle des Herkules, die er auch als Gladiator in der Arena vor dem Volk zeigte. Immer stärker zeigte sich bei ihm Größenwahn (Cäsarenwahnsinn). So wurde er bald zum Gegenstand des zeitgenössischen Spotts.

190 benannte er die Monate um (mit Commodus für April, auch die anderen Monate erhielten Namen nach Commodus, wie Lucius, Aelius usw.), die römischen Legionen sollten nur noch nach ihm Commodianae genannt werden, jeder Römer Commodianus, die Stadt Rom Colonia Lucia Annia Commodiana.

Ermordung

Am letzten Tag des Jahres 192 wurde er im Zuge einer umfangreichen Verschwörung unter Beteiligung seiner Konkubine Marcia in seinem Bad vom Athleten Narcissus erwürgt.

Filme

Die Figur des Commodus war auch Gegenstand mehrerer Spielfilme:

Sekundärliteratur

  • Alexander Demandt: Das Privatleben der römischen Kaiser. C. H. Beck Verlag, München 1997, ISBN 3-406-42510-0.
  • Oliver Hekster: Commodus. An emperor at the crossroads. Amsterdam 2002.
  • Falko von Saldern: Studien zur Politik des Commodus. Rahden 2003, ISBN 3-89646-833-2.
  • M. Stahl: Commodus. In: Manfred Clauss (Hrsg.): Die römischen Kaiser, S. 159-172. C. H. Beck Verlag, München 1997, ISBN 3-406-42727-8.

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