Baden ist Teil des Bundeslandes Baden-Württemberg im Südwesten Deutschlands.
Karlsruhe, die frühere Hauptstadt Badens, war ab 1715 Residenz zunächst der Markgrafen von Baden-Durlach und später der Großherzöge von Baden, sowie bis zum Ende des zweiten Weltkrieges Hauptstadt des 1918 gegründeten Freistaates Baden.
Nach dem zweiten Weltkrieg war Baden zunächst geteilt.
- Nordbaden, entspricht etwa dem heutigen Regierungsbezirk Karlsruhe, bildete mit Nordwürttemberg das Land Württemberg-Baden in der amerikanischen Zone.
- In der französischen Besatzungszone, entspricht dem heutigen Regierungsbezirk Freiburg, entstand das Land Baden mit der Hauptstadt Freiburg im Breisgau. Ministerpräsident war Leo Wohleb.
1952 schlossen sich die Länder Württemberg-Nordbaden und Baden mit (Süd-)Württemberg-Hohenzollern zum heutigen Bundesland Baden-Württemberg zusammen. In Nord- und Südbaden gab es viele Gegner des Zusammenschlusses. Diese plädierten für ein eigenständiges Bundesland Baden, unterlagen jedoch bei der Volksabstimmung. "Vom See bis an den Maines Strand die Stimme dir mein Badnerland", war auf den Wahlplakaten von 1952 zu lesen.
geographische Lage
Das Land erstreckt sich längs des Rheins von Konstanz über Lörrach und Karlsruhe bis Mannheim, mit einer Fortsetzung bis an den Main bei Wertheim. Seine Grenzen sind die elsässische (Frankreich) Grenze im Westen, die Schweiz im Süden, die Pfalz im Nordwesten, Hessen und Bayern im Nordosten. Die östliche Grenze nach Württemberg (Schwaben) verläuft auf den Höhen des Schwarzwaldes. Zentrale Landschaft Badens mit den meisten großen Städten ist die oberrheinische Tiefebene.
Städte und Regionen
Großstädte auf badischem Gebiet sind (von Nord nach Süd): Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim und Freiburg. Größere Mittelstädte in Baden sind (von Nord nach Süd): Baden-Baden, Offenburg, Villingen-Schwenningen (jedoch nur der Stadtteil Villingen; Schwenningen war württembergisch) und Konstanz.
Landschaften in Baden:
Geschichte
Der Name stammt von den Markgrafen von Baden, einer im 12. Jahrhundert etablierten Seitenlinie der Herzöge von Zähringen. Diese nannten sich nach ihrem Stammsitz über den warmen Bädern von Baden-Baden. Herrschaftsgebiete der badischen Markgrafschaften waren Durlach (bei Karlsruhe), Baden-Baden, Emmendingen und Lörrach.
Von 1535 bis 1771 war die Herrschaft in die Linien Baden-Durlach (evangelisch) und Baden-Baden (katholisch) geteilt. Markgraf Ludwig-Wilhelm, der so genannte "Türkenlouis" (1677 bis 1707) machte Rastatt zu seiner Residenz, Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach das 1715 erbaute Karlsruhe. Karl Friedrich von Baden-Durlach erbte 1717 die Besitzungen der erloschenen Linie Baden-Baden.
Unter der Protektion Napoleons entstand in den Jahren 1803 (Karl Friedrich wird Kurfürst) und 1806 (Karl Friedrich wird Großherzog) aus vielen kleinen Fürstentümern, Kirchenbesitztümern und Reichsstädten das badische Staatsgebiet, welches mindestens die fünffache Fläche des urspünglichen badischen Gebietes hatte.
Hinzu kamen:
- der vorderösterreichische Breisgau (mit Freiburg im Breisgau)
- die rechtsrheinische Kurpfalz (mit Mannheim und Heidelberg)
- das kurz zuvor errichtete Fürstentum Leiningen
- und der rechtsrheinischen Besitz der Bistümer Konstanz, Basel, Straßburg und Speyer.
Im 19. Jahrhundert konnten sich in Baden Demokratie und Parlamentarismus freier entwickeln als anderswo. 1818 erhielt das Großherzogtum auch eine liberale Verfassung.
1845 Gab es einen Hofskandal um die Geschichte von Caspar Hauser.
In den Jahren 1848 und 1849 kam es zur so genannten Badischen Revolution.
1871 tritt Baden dem Deutschen Reich bei.
Sprache
Die gemeinhin als badisch bezeichnete Mundart, bezeichnet den südfränkischen Dialekt, der etwa zwischen Karlsruhe und Mannheim gesprochen wird.
Auf badischem Gebiet werden jedoch noch andere Mundarten gesprochen:
- in der südlichen Hälfte das alemannische
- im Nordosten (Tauberbischofsheim) das Unterfränkische
- auf der Baar (Südosten) ein alemannisch - schwäbischer Mischdialekt.
Wirtschaft
Weinbau
Baden ist das südlichste und mit rund 15.600 Hektar Rebflächen das drittgrößte Weinbaugebiet in Deutschland. Als einziges deutsches Weinbaugebiet gehört es zur Weinbauzone B der Europäischen Union, wie das benachbarte Elsass, die Champagne und das Loire-Tal.
Weinbauregionen in Baden sind: Bergstraße, Bodensee, Breisgau, Kaiserstuhl, Kraichgau, Markgräflerland, Ortenau, Tauberfranken sowie Tuniberg.
Angebaut werden die folgenden Rebsorten: Grauburgunder, Ruländer, Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus, Gutedel, Kerner, Scheurebe, Muskateller, Nobling, Riesling, Weißer Burgunder, Spätburgunder, Gewürztraminer und Badisch Rotgold .
Tourismus
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist der Tourismus, insbesondere im Schwarzwald.
Sonstige Anmerkungen
Die korrekte Bezeichnung für einen Einwohner Badens ist Badener, nicht Badenser.
Externe Links
- http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/baden/baden-txt.htm Landeskundliche Texte
- http://baden-chronik.de/karte.htm Landkarte von Baden
- http://www.baden.net/lied.html Das Badnerlied