Dobschütz ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts, das mit Florian Dobschicz im Jahr 1348 erstmals urkundlich erwähnt wird.

Das Wappen der Familie gehört zur Wappenfamilie "Sreniawa". Der Fluss Sreniawa ist ein Nebenfluss der Weichsel. An seinem Ufer lag der Ort Dobscyce ebenso wie ein Gut namens Plawy (auch: Plaw) in der Wojwodschaft Siwierz, das noch bis ins 17. Jahrhundert hinein Eigentum einer anderen Sreniawa-Familie von Ujejsky war. Weit vor 1400 wird Plawy wohl Eigentum der Dobschütz-Familie gewesen sein, so dass dieses Gut als Ursprungsort angesehen wird, weshalb die Familie auch zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert den Namen "von Dobschütz und Plauen" geführt hat.
Die direkte Stammreihe beginnt mit Girzick Dobirswicz, am 20. Oktober 1476 als Gutsherr auf Chorulla im Kreis Groß Strehlitz (Oberschlesien) erwähnt.
ACHTUNG: Diese Familie nicht verwechseln mit den anderen beiden schlesischen Adelsgeschlechtern von Doberschütz und von Debschitz!
Zu dieser Familie gehören:
- Wenzel Wilhelm von Dobschütz (1633-1698), polnischer Generalmajor und Kommandant
- Ernst von Dobschütz (1870-1934), deutscher Theologe
- Erna von Dobschütz (1876-1963), deutsche Malerin
- Leopold Wilhelm von Dobschütz (1763-1836), preußischer General
- Carl Moritz Wenzel von Dobschütz (1726-1807), preußischer Generalmajor
- Adam von Dobschütz (1558-1624), Landeshauptmann des Fürstentums Breslau
- Robert von Dobschütz (1850-1927), deutscher Generalmajor
- Leo von Dobschütz (1862-1934), deutscher Generalmajor
- Carl von Dobschütz (1861-1946), deutscher Generalmajor
- Adalbert von Dobschütz (1824-1895), preußischer Oberst
- Karl Ernst von Dobschütz (1753-1806), schlesischer Gutsbesitzer und Großhändler; wurde 1806 wegen Falschmünzerei als Staatsverbrecher in Prag gehängt
- Moritz Julius von Dobschütz (1831-1913), Kaufmann und Unternehmer, lebte ab 1858 als Moritz J. Dobschutz in Belleville, St. Clair County (Illinois, USA)
- Felix von Dobschütz (1867-1936), Superintendent des Landkreises Oppeln (Oberschlesien)
Zu dieser Familie gehört nicht:
- Elisabeth von Dobschütz, geb. von Strantz, 1591 in Stettin als Hexe hingerichtet, Ehefrau des Stadthauptmanns Melchior von Dobschütz; hierbei handelt es sich um Angehörige der Familie von Doberschütz.
Literatur
- Sigismund von Dobschütz: „von Dobschütz - Stammliste eines über 500jährigen oberschlesischen Geschlechtes“, Archiv Ostdeutscher Familienforscher (AOFF), Band VIII, Seite 105f, Verlag Degener & Co, Neustadt (Aisch), 1980.
- Sigismund von Dobschütz: „Das oberschlesische Geschlecht von Dobschütz“, Archiv Ostdeutscher Familienforscher (AOFF), Band XII, Seite 320f., Verlag Degener & Co, Neustadt (Aisch), 1993.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band XII, Band 64 der Gesamtreihe, Seite 80f., C. A. Starke-Verlag, Limburg (Lahn) 1977.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974.
Siehe auch
- Chorulla
- Dobschütz, ein Ortsteil der Gemeinde Leuben-Schleinitz in Sachsen.