Martin Rösch (verw. Wagenleiter 1.11.2005-22.2.2011)

Jahrgang 1952

  • 1. Heirat 1980, 2 Kinder (1985 und 1988), Scheidung 1998
  • 2. Heirat 2005. Hierbei hatte ich den Namen meiner Frau angenommen (Wagenleiter), wegen ihrer kleinen Tochter (1998). So trugen alle in der Familie denselben Namen. Meine Kinder aus der 1. Ehe hatten der Namensänderung zugestimmt.
  • 2009 ist meine 2. Frau gestorben, an Krebs. Ich vermisse sie.
  • 2011 habe ich wieder meinen Geburtsnamen angenommen: Rösch.

Ausbildung

Nach einem altsprachlichen Abitur (Latein und Alt-Griechisch) habe ich Informatik studiert (Nebenfach Betriebswirtschaft) und bin seit 1979 Diplom-Informatiker und im Berufsleben. Die ersten 7 Jahre war ich zunächst bei Arthur Andersen, dann bei Cincom Systems und habe mir dort "meine Sporen verdient".

Berufliches

Danach (1986) habe ich ein eigenes Unternehmen gegründet ("Unternehmensberatung Rösch GmbH", 1992 umbenannt in "Rösch Consulting GmbH"). Das Arbeitsgebiet war anfangs Konfigurations- und Change-Management. Seit 1991 stand immer die Verbesserung der Software-Entwicklung durch Innovation im Vordergrund:

  • Zuerst durch Einführen von Objektorientierung
  • Dann durch Ergänzen von Anforderungsmananagement
  • Dann durch Automatisieren von Codierung und Tests
  • und schließlich (heute, 2012) durch explizites Berücksichtigen von Wissen, d.h. Dokumentieren, Messen, Automatisieren

Vision

Die Sicht der Menschheit auf die Software-Entwicklung wird sich verändern: Wir werden sie nicht mehr als genialen Schöpfungsprozess wahrnehmen, bei dem Software aus dem Nichts entsteht, sondern als präzisen Herstellungsprozess, in dem wir fachliches Anwender-Wissen in Software verwandeln. Wenn diese Sicht in einigen Jahren allgemein akzeptiert ist, wird Software genauso zuverlässig entstehen wie der Rest unserer technischen Umwelt, z.B. Flugzeuge, Häuser und Autos. Und wir werden sie genauso effizient herstellen können.

Erfahrungen

Ich habe an einigen sehr großen Projekten mitwirken dürfen und dabei viel gelernt (z.B. KONTES (Kunde: Telekom AG, ca. 5.000 Personenjahre), FISCUS (Kunde: Finanzverwaltungen, ca. 10.000 PJ), Cheops (Kunde: RWE AG, 1.500 PJ) und Basel II (Kunde: eine Autobank, 500 PJ ). Die Quintessenz dieser Erfahrungen:

  • Software-Projekte verarbeiten Wissen.
  • Wissen ist der Rohstoff (Material) von Software-Projekten und ihr Ergebnis ist ein Ökonomisches Gut: die fertige Software.
  • Als Rohstoff ist das Wissen für Menschen verstehbar, für Computer wird es verstehbar, sobald es auch als Software vorliegt.
  • Macht man dieses Wissen messbar, kann man durch Messungen nachweisen, dass seine Verarbeitung richtig war: nichts vergessen, nichts verfälscht und nichts aus Versehen hinzugefügt.
  • Die Entwicklung von Software wird dann eine präzise Produktion: Sie erzeugt mehr Software als heute und sie ist auch effizienter, schneller und besser.
  • Optimierungsverfahren aus der Produktion werden übertragbar (Just-in-time-Produktion, Kaizen, TQM, Schlanke Produktion, Schlankes Management, ...)

Erkenntnisse

Zusammen mit Kunden und Mitarbeitern hatte ich das Glück, praxistaugliche Antworten auf folgende Fragen zu finden:

  • Wie kann man auch bei "alten" Computern und Programmiersprachen klare Software-Architekturen aufbauen? (Objekt-Softwarearchitekturen, CORBA-Vorläufer, 1991)
  • Wie kann man die "richtigen" Objekte für seine Objektmodelle finden? (Objektorientierte Analyse (OOA, 1992)
  • Wie kann man sicherstellen, dass Objektmodelle als "fehlerfrei" wahrgenommen werden? (Geschäftsobjekte, 1994)
  • Was heißt eigentlich "fehlerfrei"? Und: Wie fehlerfrei kann Software sein? (Verifikation, 1997)
  • Wie kann man Software aus Modellen generieren? (MDA-Vorläufer, 1997)
  • Wie kann man sicherstellen, dass Software-Komponenten - einzeln und gemeinsam - "richtig" arbeiten? (2000)
  • Wie kann man auch in großen und sehr großen Projekten den Überblick behalten? (bzgl. Inhalt und Projektfortschritt) (Earned Value Analysis, 2001)
  • Wie kann man fachliche Dokumentationen übersichtlicher machen, indem sich ihre Inhalte untereinander selbst (d.h. automatisch) verlinken? (2003)
  • Wie kann man aus Anforderungen und Beispielen Tests generieren? (2004)
  • Wie kann man erreichen, dass Software genau zu den sie benutzenden Prozessen passt? (Business/IT-Alignment) (2006)
  • Wie kann man auch in einer SAP-Umgebung Software und Test-Programmen generieren? (Model Driven Architecture (MDA), 2007)
  • Wie kann man mit akzeptablem Aufwand Software erstellen, in der Anwender keine Fehler mehr finden? (2008)
  • Wie kann man Softwaretechnik nutzen, um Wissen zu erschließen und zugänglich zu machen? (Wissensdokumentation) (2010)
  • Wie kann man durch kleine Ergänzungen an einer Wissensdokumentation zu Prozess-Beschreibungen kommen? (Geschäftsprozesse und Bedienprozesse von Geräten und Anlagen) (2011)

Diese Erfahrungen will ich - soweit sie hierher passen - in der Wikipedia zur Verfügung stellen.

Ansonsten lebe ich davon, sie als Berater, Trainer und Coach weiterzugeben und weiterzuentwickeln (Link zu meinen Web-Seiten, E-Mail: mr@roesch.com).

Buch

Die Zukunft der Software-Entwicklung / Software für die Wissensgesellschaft / Eine Prognose, 2011, ISBN-13: 978-3000341830 http://www.amazon.de/Zukunft-Software-Entwicklung-Software-Wissensgesellschaft-Prognose/dp/3000341838

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