Hillfort ist die Bezeichnung für umwallte Areale, die auf Hügeln liegen. Hillforts sind in etwa runde, zumeist aber unregelmäßig der Geomorphologie der Landschaft angepasste Wall- und Grabenanlagen. Halbrunde, an Geländestufen oder bzw. auf Vorgebirgen platzierte Anlagen werden Promontory Fort beziehungsweise Coastal Hillforts genannt. Die Anlagen kommen auf den Britischen Inseln und in Irland vor.
Hillforts sind eine spätbronze- und eisenzeitliche Erscheinung und von den viel älteren Causewayed enclusores und den ebenfalls mit Gräben oder Wällen versehenen Henges und Raths oder den steingefassten Duns (Ringfort) zu trennen.
Großbritannien
Merkmal britischer Anlagen sind oft zwei oder mehr konzentrische Erdwälle. Jeder Erdwall umfasst üblicherweise einen Wall mit Graben, wobei einige allein aus Wällen bestehen. Die meisten der großen multivallate Hillforts haben zwei Zugänge, obwohl es auch Beispiele mit einem und mehr gibt. Die Mehrheit der ausgegraben Hillforts lieferten Belege für handwerkliche Tätigkeiten in ovalen oder runden Häusern, in denen eine Vielzahl von Materialien gefunden wurden. Eine Anzahl zeigt Gebäude, die als Tempel funktioniert zu haben scheinen. Einige große Hillforts stellen proto-urbanen Siedlungen dar. Frühere Interpretationen betonen den defensiven Charakter und deuten ihre Konstruktion als Reaktion auf zunehmende Auseinandersetzungen. In den letzten Jahren hat dies verändert und die großen hillforts werden als eine Manifestation der Macht zwischen konkurrierenden Eliten angesehen.
In einigen Gebieten kommen parallel, oder ausschließlich steinerne Umwallungen bzw. Mauern vor. Maiden Castle in der Grafschaft Somerset liegt südlich von Dorchester und ist das größte und bekannteste Hillfort Englands, es bedeckt eine Fläche von 47 Acres. Die größte Konzentration dieses Anlagentyps (etwa 50 in England) liegt in den Grafschaften Dorset, Hampshire und Wiltshire.
Beispiele von Hillforts:
Irland
Barry Raftery (1944-2010) untersuchte 40 einfach und mehrfach umwallte Anlagen auf der Insel (bekannt sind etwa 80) und teilte die Anlagen in drei Klassen ein.
- Class 1: Einfach umwallte Anlagen aus Erde oder Stein mit oder ohne Graben.
- Class 2: Anlagen mit großräumiger mehrfacher Umwallung auf Hügeln oder Klippen.
- Class 3: Inland Promontory Forts
Die größten irischen Hillforts sind:
- Caherconree, County Kerry
- das ovale Carh Tigherna, County Cork
- Clogher, County Tyrone
- Clopook, County Laois
- Croaghan Hill, County Donegal
- Downpatrick, County Down
- Dun Aillinne Hillfort, im County Kildare, ein Königssitz
- Dunmurray Hill, County Kildare
- Freestone Hill, County Kilkenny
- Grianán of Aileach, County Donegal (multivallate)
- Moghane Hillfort (Mooghaun) County Clare, mit dem Great Clare find einen Goldfund
- Rathgall, eine mehrfache umwallte Anlage im County Wicklow
- Spinans Hill, im County Wicklow
In Irland sind Hillforts eine Unterkategorie der viel zahlreicheren Ringforts. Die größten sind:
- das ovale Brusselstown Hillfort oder Brusselstown Ring, County Wicklow
- Rathgall, County Wicklow, eine mehrfache umwallte und von Barry Raftery untersuchte Anlage
- Dun Aillinne, County Kildare, eine Royal Site
- Moghane oder Mooghaun im County Clare, bekannt durch einen Goldfund
- Auf dem Baltinglass Hill im County Wicklow und dem Knocknashee im Cunty Sligo beziehen die Umwallungen ältere Stein- und bronzezeitliche Megalithanlagen bzw. Grabhügel ein.
Es ist möglich, dass manche Hillforts als Versammlungsplätze fungierten, wie es für Teltown, den Hill of Ward in County Meath und besonders für den Uisnech im Co. Westmeath postuliert wird. Mit einigen der Plätze sind mythologische Personen und Ereignisse verknüpft.
In der Ebene gelegene Anlagen aus Erdwällen werden als Raths bezeichnet, steinerne Ringanlagen auch als Caher, Cathair, Cahsel oder Dun.
Literatur
- J. Dyer: „Hillforts of England and Wales“ 1999. ISBN 0747801800
- J. Ford-Johnston: Hillforts of the Iron Age in England and Wales: A Survey of the Surface Evidence. Liverpool: Liverpool University Press 1976.
- Seán P. Ó Ríardáin: Antiquities of the irish countryside. Ruaidhrí de Valera (Hrsg.) 1979 S. 44 ff.