Ludger Volmer

deutscher Politiker, MdB
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Ludger Volmer (* 17. Februar 1952 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen).

Er war von 1998 bis 2002 Staatsminister im Auswärtigen Amt.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur 1971 absolvierte Volmer ein Studium der Sozialwissenschaften, Pädagogik und Philosophie in Bochum und Gießen, welches er 1978 als Diplom-Sozialwissenschaftler beendete. Er unterbrach das Studium für seinen Zivildienst und war danach in der Wohnumfeldplanung beim Kommunalverband Ruhrgebiet, der Erwachsenenbildung bei der Volkshochschule Gelsenkirchen und der empirischen Sozialforschung tätig. 1998 erfolgte seine Promotion zum Dr. rer. soz. mit der Arbeit Die Grünen und die Außenpolitik - ein schwieriges Verhältnis an der Ruhr-Universität Bochum.

Volmer ist Teilhaber der in Bad Honnef ansässigen Unternehmensberatung Synthesis GmbH.

Familie

Volmers Vater Günter Volmer war langjähriger Landtags- und Bundestagsabgeordneter der CDU. Ludger Volmer hat einen Sohn.

Partei

1979 zählte er zu den Mitbegründern der Partei "Die Grünen". Von 1991 bis 1993 war Volmer Parteivorsitzender (Sprecher des Bundesvorstandes). Er organisierte die Fusion mit Bündnis 90 und wurde erster Parteivorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen (1993-1994). In den Zeiten der Spaltung der Partei in Fundis und Realos war er lange Zeit führender Repräsentant der gemäßigten Linken, gründete das "Linke Forum" und machte sich für die Integration der zerstrittenen Partei stark.

Abgeordneter

Von 1985 bis 1990 und von 1994 bis 2005 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von Januar bis September 1986 Fraktionsvorsitzender der "Grünen". Nach der Bundestagswahl 2002 wurde er außenpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90 /Die Grünen. Am 12. Februar 2005 trat Ludger Volmer im Zuge einer Schmutzkampagne gegen ihn von diesem Amt zurück und legte auch seinen Sitz im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages nieder.

Ludger Volmer war über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Deutschen Bundestag eingezogen.

Öffentliche Ämter

Nach der Bundestagswahl 1998 wurde er am 27. Oktober 1998 als Staatsminister im Auswärtigen Amt in die von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführte Bundesregierung berufen. Nach der Bundestagswahl 2002 schied er am 22. Oktober 2002 wieder aus der Regierung aus.

In diesem Rahmen war Volmer Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Welle. Als Initiator der Zentrums für internationale Friedenseinsätze (ZIF, Berlin) wurde er auch dort Mitglied des Aufsichtsrates. Als Mitglied des Bundestages übernahm er ab 1998 eine Vorstandsposition in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Ende der neunziger Jahre war er bereits von Ministerpräsident Johannes Rau in NRW in das Kuratorium der Landesstiftung Entwicklung und Frieden berufen worden.

Im Jahre 2002 wurde Volmer von einigen Medien vorgeworfen, dienstlich erworbene Bonusmeilen der Lufthansa für private Flüge von Frau und Sohn genutzt zu haben (siehe Bonusmeilen-Affäre). Er konnte aber nachweisen, dass seine Frau mit Einverständnis und im Auftrage des Auswärtigen Amtes geflogen war und für seinen Sohn private Meilen zur Verfügung standen.

Siehe auch