Der Friedhof Neuhausen (auch: Winthirfriedhof) befindet sich in der Winthirstraße 15 im Münchner Stadtteil Neuhausen neben der Winthirkirche, deren Anfänge in der Spätgotik liegen. Er ist heute rund 2.800 Quadratmeter groß. Es gibt etwa 180 Grabstätten. Benannt ist er nach lokal verehrten „seligen Winthir“. Auf dem Winthirfriedhof sind zahlreiche berühmte Persönlichkeiten beerdigt.
Heutige Nutzung
Der Friedhof ist klein und verfügt nur über neun Grabfelder. Hier liegen auch einige bekannte Personen, die in der Münchner Geschichte eine Rolle gespielt haben – wie Oskar von Miller, der das Deutsche Museum gründete, Joseph Anton Sambuga, der Erzieher von König Ludwig I., der Journalist und Kolumnist Sigi Sommer, der mit der Figur des „Blasius“ berühmt wurde und den Bestseller „Und keiner weint mir nach“ verfasste und Fritz Rieger – Pianist, Chefdirigent der Münchner Philharmoniker und Generalmusikdirektor.[1]
Auf diesem Friedhof kann nur begraben werden, der zum Todeszeitpunkt seit mindestens 30 Jahren in den Neuhauser Stadtbezirksvierteln 9.12, 9.13, 9.14, 9.16 sowie 9.61 gelebt hat oder wenn die verstorbene Person eine Berühmtheit ist, die sich um die Stadt München besonders verdient gemacht hat.[2]
Geschichte
Ins Jahr 1315 datiert die erste urkundliche Erwähnung des Winthirfriedhofs. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die gotische Kirche errichtet, die noch heute einen Bestandteil des Chors stellt. 1597 hat man Winthirs Grab in den Kirchenbau integriert. Seitdem hatte die Kirche im Volksmund den Namen „Winthirkircherl“. Matthäus Rader beschreibt Winthir und seine Geschichte ausführlich in der Bavaria Sancta von 1614.
Zunächst gehörte die Dorfkirche zur Pfarrei Sendling. 1794 brannte sie ab und musste neu aufgebaut werden. 1829 musste der Friedhof erweitert werden und erreichte bereits zu diesem Zeitpunkt seine heutige Ausdehnung.
1861 wurde die Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen und bis 1872 teilweise neu errichtet. 1882 wurde Neuhausen selbstständige Pfarrei und „Maria Himmelfahrt“, wie die Kirche zu diesem Zeitpunkt hieß, die Ortskirche. Zu diesem Zeitpunkt war sie jedoch bereits zu klein, so dass 1889 die Herz-Jesu-Kirche (München) errichtet wurde. Seitdem war die alte Neuhauser Dorfkirche nurmehr eine Nebenkirche. 1897 wurde der heutige Westfriedhof (München) gebaut, da der alte Dorffriedhof zu klein geworden war.
Nach einem teilweisen Einsturz 1931 wurde die Kirche verkleinert wieder aufgebaut. Erst 1970 erhielt sie offiziell den Namen „Winthirkirche“. Heute werden dort vor allem Personen beerdigt, die sich um die Landeshauptstadt München verdient gemacht haben.